Schimmel entfernen - diese Punkte sind wichtig
Wohnschimmel schädigt die Bausubstanz und die Gesundheit. Wir verraten, wie Sie Schimmel entfernen können.
Schimmelbefall ist immer ein Zusammenspiel von zu hoher Feuchtigkeit und idealem Nährboden. Dabei reicht schon eine Luftfeuchte von 70%. Dieser Wert wird vom Menschen oft noch nicht als unangenehm wahrgenommen und wird in einem normalen Haushalt leicht erreicht.
Richtiges Lüften ist daher entscheidend, um Schimmel zu verhindern. Empfohlen wird mehrmals tägliches Stoßlüften über jeweils 15 Minuten.
Das sollten Sie beachten, wenn Sie Schimmel entfernen wollen
- Schimmel entfernen - Ursachen
- Schimmel entfernen - Befall erkennen
- Schimmel entfernen - das sollten Sie davor beachten
- Schimmel entfernen - so geht's
- Schimmel entfernen - Vorbeugen
Schimmel entfernen - Ursachen
Eine Ursache für Schimmel sind oft kalte Außenwandflächen, die durch Möbel verdeckt und nicht von der Heizungsluft erwärmt werden. Dadurch kondensiert hier Feuchtigkeit aus der relativ warmen Raumluft, und ein Wohlfühlmilieu für Schimmel entsteht. Außerdem können auch schwere Bauschäden, wie beispielsweise ein alter, nicht fachgerecht trockengelegter Wasserschaden zu Schimmel in Ihrer Wohnung führen. Oder Wasser, das von außen oder aus defekten Leitungen ins Mauerwerk eindringt.
Bei Schimmel in Ihrer Wohnung, sollten Sie auf jeden Fall gründliche Ursachenforschung betreiben, um auszuschließen, dass sich immer wieder Schimmel bildet. Wenn Sie in einer Mietwohnung leben, ist es außerdem wichtig zu wissen, wer für den Schimmelbefall zur Verantwortung gezogen werden kann.
Schimmel entfernen - Befall erkennen
Es gibt einige immer wiederkehrende Anzeichen für Schimmelbefall:
- Dunkle Flecken auf der Wand, meist in den Ecken, sind ein erster wichtiger Hinweis auf Schimmelbefall. Letzte Sicherheit bekommen Sie aber erst durch Tests aus der Apotheke oder durch Schimmelexperten vor Ort.
- Neben den sichtbaren Flecken ist der Schimmelpilzbefall oft durch einen modrig-faulen Geruch zu erkennen, der schwer in der Luft liegt.
- Auch leicht feuchte Stellen an der Wand können auf eventuell sogar giftige Sporen hinweisen.
- Nicht zuletzt sind Allergien und Schleimhautreizungen ein Ernst zu nehmendes Anzeichen, falls es dafür keine andere schlüssige Erklärung gibt.
- Müssen Sie nur in manchen Räumen husten, kann das auch auf Schimmelbefall hindeuten.
Wichtig ist also, dass Sie im ersten Schritt sicher gehen, dass es sich wirklich um einen Schimmelbefall handelt. Wenn Sie einen Schimmelbefall in einem Raum oder im ganzen Haus vermuten, aber nicht vollkommen sicher sind, gibt es spezielle Schimmeltests für zu Hause*.
Wer es genauer wissen möchte, sollte sich für einen Schimmeltest im Labor* entscheiden. Die Probeentnahme kann mit der Raumluft oder für Oberflächen durchgeführt werden und wird im Labor von Experten genauestens analysiert.
Schimmel entfernen - das sollten Sie davor beachten
Bestätigt sich Ihr Schimmelverdacht, sollten Sie den Schimmel schnell beseitigen. Davor gibt es einige Vorsichtsmaßnahmen, mit denen Sie Ihre Gesundheit vor Schimmel schützen können.
- Vermeiden Sie es ab sofort, in dem betroffenen Raum zu schlafen oder sich länger aufzuhalten. Wenn Sie sich im Raum aufhalten müssen, achten Sie darauf, stets gut durchzulüften.
- Tragen Sie bei allen Arbeiten und Untersuchungen Einmalhandschuhe und Mundschutz.
- Textilien, die mit der befallenen Stelle in Berührung gekommen sind wie zum Beispiel Gardinen oder Vorhänge bitte unbedingt waschen.
- Außerdem sollten Sie gute Schutzmasken verwenden, während Sie den Schimmel entfernen.
Schimmel entfernen - so geht’s
Schritt 1/3: Schimmel auf Silikon entfernen
Ist der Schimmel an Silikonfugen sichtbar geworden, gilt es, dem Pilz die Grundlage zu entziehen.
- Dazu schneiden Sie das Silikon mit einem scharfen Cuttermesser heraus und lösen die Reste mit einem Silikonentferner*.
- Anschließend wird neu verfugt. Verwenden Sie dazu spezielles Sanitär-Silikon mit pilztötenden Inhaltsstoffen*.
- Allerdings verlieren die verwendeten Biozide mit der Zeit ihre Wirkung. So kann sich teilweise schon ein Jahr später erneut Schimmel im Bad bilden.
Vorsicht: Diese Mittel sind extrem ungesund und sollten in der Küche nur eingesetzt werden, wenn der Hersteller dies ausdrücklich vorsieht.
Schritt 2/3: Chemikalien zur Schimmelbekämpfung
Welches Mittel Sie in der folgenden Bekämpfung zur Schimmelvernichtung einsetzen, hängt von der Oberflächenbeschaffenheit ab. Zu unterscheiden sind glatte, nicht saugfähige Flächen wie Fliesen oder mineralische Untergründe wie Putz. Die Erste-Hilfe-Maßnahmen sind gut geeignet, um dem Schimmelpilz unverzüglich den Garaus zu machen, sind aber nur der erste Schritt. Viele der Mittel enthalten Chlor, was einerseits streng riecht, andererseits aber eine sehr gute Wirksamkeit und einen vorbeugenden Effekt bietet.
- Bei leichtem Befall wird der Schimmel mit Ethyl-Alkohol* (70 % bei glatten Flächen und 80 % bei rauen Flächen) abgetötet.
- Falls Sie Ihre Wände sowieso neu verputzen, tapezieren oder streichen wollen, können Sie gleich einen schimmelhemmenden Zusatz mit einrühren. Das funktioniert bei allen wasserbasierten Baustoffen. Ein Liter reicht dabei für etwa 40 Liter Farbe.
- Auch spezielle Anti-Schimmel-Farbe* kann dazu beitragen, Schimmel zu verhindern. Hier wurden der Farbe bereits spezielle Zusätze beigemischt, die den Schimmel abtöten.
Schritt 3/3: Schimmel mechanisch entfernen
Eine oberflächliche Entfernung des Schimmels ist kurzfristig Wirksam und funktioniert auch mit haushaltsüblichen Mitteln. Die Chemikerin Susann Hübner aus Hamburg empfiehlt, den Schimmel immer erst mal mechanisch zu entfernen.
- Dafür die Sporen mit Haarspray oder Sprühkleber fixieren, um ein Ausstauben der Sporen zu minimieren. Zur Not geht auch Wasser.
- Dann die Tapete, die Holzvertäfelung oder auch den Putz entfernen.
- Da die Pilzfäden oft darunter sitzen, sollten sie anschließend mit Isopropyl-Alkohol aus der Apotheke oder simplem Brennspiritus abgewaschen werden.
- Die mechanische Entfernung des Schimmels ist aber nur die halbe Miete. Zusätzlich sollten Sie unbedingt die Ursachen für den Schimmel herausfinden und den tieferliegenden Schimmel entfernen
Den Schimmelentferner können Sie alternativ auch selber machen, oder Sie besorgen sich einen Luftentfeuchter, der bei der Bekämpfung von Schimmel hilfreich sein kann - eine Top-Auswahl zeigen wir Ihnen hier:
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Schimmel entfernen - Vorbeugen
Damit Sie auch langfristig keinen Schimmel mehr in Ihrer Wohnung bekommen, sollten Sie einige Tipps berücksichtigen:
- Mindestens fünf Zentimeter Abstand von einer Außenwand und hinreichend Abstand zu Boden und Decke lassen die Luft zirkulieren, die Wände hinter den Möbeln bleiben so warm.
- Wo es nötig ist, sollten Sie Lüftungsöffnungen einbauen.
- An Außenwänden niemals raumhohe Möbel aufstellen oder mit bodenlangen Gardinen den warmen Luftstrom von der Wand fernhalten. Denn auch hinter ihnen bleibt die Wand kalt.
- Wichtig ist außerdem, dass ständig bewohnte Räume in Zeiten dicht schließender Isolierfenster dreimal am Tag gründlich gelüftet werden sollten. Am besten sorgen Sie mit Querlüftung für ordentlich Durchzug. Wenn sich Fenster und Tür gegenüber liegen und beide ganz geöffnet sind, reichen fünf Minuten für einen kompletten Luftaustausch.
Nicht immer ist Wohnschimmel allerdings auf falsches Lüften zurückzuführen. Auch eine fehlerhafte Wärmedämmung kann die Entstehung von Schimmel fördern. Wenn Sie trotz Einhaltung aller Vorbeugungsmaßnahmen immer wieder mit Schimmel zu kämpfen haben, lohnt es sich, einen Sachverständigen hinzuzuziehen, der tieferliegende Ursachen für Schimmel ermitteln kann.
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