Dübel aller Sorten
Sie sind häufig grau, machen sich am besten unsichtbar und müssen eine Menge aushalten. Wanddübel sind die Problemlöser im Hintergrund. Doch welchen Dübel wird wo eingesetzt? Was Sie wirklich wissen müssen!
Der vermutlich am häufigsten verwendete Dübel ist der Universaldübel. Er kann in einer Vielzahl verschiedener Materialien eingesetzt werden und lässt sich - verglichen mit einigen anderen Dübel-Sorten auch relativ leicht wieder entfernen.
Welche anderen Düber-Sorten es noch gibt und wofür sie eingesetzt werden, lesen Sie hier in unserer Übersicht der verschiedenen Dübel-Sorten (Auswahl)
- Nageldübel
- Universaldübel
- Fill&Fix
- Dämmstoffdübel
- Ankerbolzen
- Gipskartondübel
- Gasbetondübel
- Kipp- und Federklappdübel
- Sonderfall: Der Dübel für draußen
1. FÜRS GROBE: NAGELDÜBEL
Wenn Sie lieber zuschlagen, als lange schrauben: Nageldübel! Das (Holz-) Bauteil und die Wand werden passgenau gebohrt. Dann den Nageldübel mit Schraube durchstecken, festklopfen, fertig! Am Schraubenkopf lässt sich die Verbindung zur Not wieder lösen. Sehr schnell und beliebt.
2. DER STAMMVATER: UNIVERSALDÜBEL
Er heißt nicht nur Universaldübel, er ist auch einer! Achten Sie beim Kauf aber besser auf Qualität. Universaldübel besteht aus Nylon und kommen meist in Größen von vier bis sechzehn Millimeter vor. Er funktioniert in (fast) jedem Material wie zum Beispiel Beton, Naturstein, Vollziegel, Kalksandstein, Hohlsteine und mehr.
3. LETZTE HILFE: FILL & FIX
Wenn gar nichts mehr geht oder Sie es sich einfach machen wollen, sollten Sie einen Dübel aus einer Kunstharzmischung mit Hülse verwenden. Die Mischung wird in das Bohrloch gespritzt und dehnt sich dort aus. Eine Entfernung ist nach der Endfestigkeit allerdings so gut wie unmöglich.
4. FÜR GANZ AUSSEN: DÄMMSTOFFDÜBEL
Dämmstoffdübel braucht man zwar nur selten, dann aber wirklich: Mit dieser Kunststoffspindel können Sie in Dämmstoff, Wärmeverbundsystemen und Hartschaumplatten etwas befestigen.
5. DICKER JUNGE: ANKERBOLZEN
Der Ankerbolzen wird vorwiegend von professionellen Handwerkern eingesetzt, kann aber auch im privaten Bereich hin und wieder hilfreich sein. Er dient zur Montage schwerer Dinge in Beton und Naturstein. Bohren, das Loch säubern (immer!), schlagen Sie den Ankerbolzen ein und ziehen Sie ihn mit dem Drehmoment an.
6. HEAVY METAL: GIPSKARTONDÜBEL
Wie der Name schon sagt, verwendet man den Gipskartondübel bei Trockenbauwänden und Co. Diese sind häufigb selbstbohrend. Also brauchen Sie hierfür keinen Bohrer. Selbstschneidende Gipskartondübel werden einfach mit Akkuschrauber und Bit in die Wand gedreht. Anschließend nehmen Sie Holz-, Blech oder Spanplattenschrauben.
7. GASBETONDÜBEL
Sind Ihre Wände aus Porenbeton? Dann müssen Sie diesen Dübel kennen! Nehmen Sie eine Zentrierbohrung im Schraubgang vor, dann treiben Sie den Dübel mit dem Fäustel ein. Verwenden Sie im Anschluss am besten Sicherheitsschrauben.
8. KIPP-UND FEDERKLAPPDÜBEL
Ein Federklappdübel ist für die schnelle Montage von leichter Last an Hohldecke, Gipskarton und -faserplatte gedacht wie etwa für Bilder, Lampen, Handtuchhalter und dergleichen. Auch für große Wandstärken eignen sich Federkappdübel.
9. Sonderfall: Der Dübel für draußen
Es kommt nicht oft vor, dass man außen am Haus etwas befestigen muss, aber es sollte dennoch auch im Außenbereich zuverlässig halten. Welcher Dübel zu welcher Wand bei den unterschiedlichsten Befestigungsproblemen passt, zeigen wir am Beispiel der wichtigsten Dübel und häufigsten Wandkonstruktionen.
Es gibt dutzende verschiedene Arten von Wandbausteinen in Deutschland. Dazu kommen die unterschiedlichen Möglichkeiten, diese miteinander und mit anderen Baustoffen zu kombinieren, und dazu die unterschiedlichen Konstruktionen von tragenden Außenwänden potenzieren auch die Methoden, daran etwas zu befestigen. Grundsätzlich hat man sich auf vier Gruppen von Mauerwerkssteinen geeinigt, die sich durch Ihr "Gefüge" unterscheiden. Dies sind:
- 1. Vollsteine mit dichtem Gefüge (zum Beispiel: Vollziegel, Kalksand-Vollstein)
- 2. Lochsteine mit dichtem Gefüge (Langlochziegel, Kalksand-Lochstein)
- 3. Vollsteine mit porigem Gefüge (Vollstein aus Blähton, Porenbeton)
- 4. Lochsteine mit porigem Gefüge (Leichtbeton-Hohlblockstein)
Dazu kommen Plattenbaustoffe, insbesondere aus Holz in der Holztafelbauweise. Hier kann man beim Befestigen meist auf Dübel verzichten, sollte aber bei hohen Lasten mit entsprechenden, bauaufsichtlich zugelassenen Schrauben ins tragende Gerüst verankern.
Bei den Steinen ist letztlich die Dichte und Druckfestigkeit entscheidend für die Wahl des Dübels oder Ankers. In den dichten Vollsteinen finden alle Dübel, auch für hohe Lasten, Halt. Bei Lochsteinen müssen die Hohlräume überbrückt oder ausgefüllt werden (zum Beispiel mit einem Rahmendübel oder Injektionsmörtel). Bei Steinen mit geringer Dichte sind immer materialschlüssige Dübel (unter anderem Porenbetondübel) oder solche mit einer langen Spreizzone, aber nicht zu hohem Spreizdruck, wie etwa bei Mauerankern, die beste Möglichkeit, etwas im "weichen" Stein zu verankern.
Schritt 1/5: Dübel herausziehen
Die Dübel ziehen Sie mit einer nur leicht eingedrehten Schraube aus dem Loch.
Schritt 2/5: Loch aussaugen
Wichtig: Saugen Sie das Loch sorgfältig aus, damit der Staub nicht die Haftung mindert.
Schritt 3/5: Löcher vornässen
Mit der Sprühpistole nässen Sie die Löcher innen leicht vor. Das Loch nicht fluten.
Schritt 4/5: Spachtel eindrücken
Drücken Sie den Reparaturspachtel tief ins Loch rein, bis er vorn wieder herausquillt.
Schritt 5/5: Oberfläche glätten
Mit einem Spachtel glätten Sie die Oberfläche und ziehen die Masse auf Null aus.
Ob drinnen oder draußen, die Festigkeit ist bei Dübeln das A und O. Ehe Sie etwas aufhängen, sollten Sie unbedingt prüfen, ob der Dübel wirklich fest im Mauerwerk verankert ist.