Bodenschutz

Bodendecker pflanzen und pflegen

Bodendecker sind ein natürlicher Schutz für den Boden gegen extreme Temperaturschwankungen, halten ihn besser feucht und verdrängen zudem Unkräuter. Wir erklären, worauf Sie bei einem Bodendecker achten müssen.

Bodendecker
© hofi777 - stock.adobe.com

Unbewachsene Flächen bleiben ohne Pflege selten lange tatsächlich frei von Pflanzen. Die Natur ist unermüdlich damit beschäftigt, karge Stellen mit Pflanzen zu besiedeln. Aus biologischer beziehungsweise botanischer Sicht ist dieser Vorgang mehr als nachvollziehbar.

Flächen oder Stellen ohne Pflanzen sind etwaigen Temperaturschwankungen, extremeren Trocken- oder Nassperioden und sonstigen äußeren Einflüssen nahezu schutzlos ausgeliefert. Bewachsene Stellen hingegen bekommen zum einen automatisch Schatten, die Pflanzen können Feuchtigkeit besser im Boden halten oder im Extremfall auch dafür sorgen, dass die Erde bei einer Überschwemmung oder dergleichen an Ort und Stelle bleibt und nicht einfach weggespült wird.

Was in freier Wildbahn von Mutter Natur übernommen wird, kann der Hobby-Gärtner in seinem eigenen Refugium auch sinnvoll umsetzen: Bepflanzen Sie die freien Räume zwischen Ihren Pflanzen mit Bodendeckern, zumindest jedoch mit Gras.
In Beeten mit Zier- sowie Nutzpflanzen wird Gras eher als Unkraut angesehen und schnell entfernt. Ein Bodendecker hingegen kann durchaus für sich dekorativ sein. Weitere positive Effekte, die ein Bodendecker mit sich bringt:

  • Auflockerung des Bodens
  • feuchtigkeitsspeichernd
  • Wurzelbeschattung der Nachbarpflanzen
  • unkrautunterdrückend

Außerdem sind viele Bodendecker immergrüne Gewächse. Die Beete sehen also selbst in schneearmen Wintern einigermaßen gepflegt und nicht matschig oder karg aus.

Was ist ein Bodendecker?

Es gibt nicht „den einen Bodendecker“. Vielmehr versteht man unter dem Begriff eine ganze Reihe an Gehölzen, Stauden sowie Ziergräsern, die allesamt die Eigenschaft haben, sich vor allem in Bodennähe sehr gut zu verästeln und auszubreiten. Dabei ist es jedoch nicht unbedingt der Fall, dass der bedeckte Boden mit Wurzeln durchwuchert wird. Die Bodendecker-Pflanzen bilden häufig lediglich sehr ausladend in die Breite wachsende Äste. Allzu hoch werden Bodendecker hingegen nicht. Einige Beispiele für Bodendecker-Pflanzen sind:

  • Bodendeckerrose
  • Scharfer Mauerpfeffer
  • Teppich-Schleierkraut
  • Polsterthymian
  • Bergenie
  • Efeu
  • Immergrüne Kriechspindel
Bodendecker - Auswahl
Teppich-Schleierkraut
© M.-Schuppich - stock.adobe.com

Schritt 1/7: Teppich-Schleierkraut

Scharfer Mauerpfeffer (gelb)
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Schritt 2/7: Scharfer Mauerpfeffer (gelb)

Bodendecker - Polsterthymian
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Schritt 3/7: Polstertymian

Bodendecker - Immergrüne Kriechspindel
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Schritt 4/7: Immergrüne Kriechspindel

Bodendecker - Efeux
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Schritt 5/7: Efeu

Bodendecker - Bergenie
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Schritt 6/7: Bergenie

Bodendeckerrose - Heidetraum
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Schritt 7/7: Bodendeckerrose Heidetraum

und viele Weitere. So viele unterschiedliche Pflanzen sich als Bodendecker eignen, so unterschiedlich ist auch die Pflege, die die einzelnen Pflänzchen benötigen. Eine Pauschalaussage kann zur Pflege von Bodendeckern also nur schwer getroffen werden.

Generell gilt es bei Bodendeckern, eher Geduld zu haben. Je größer die zu bedeckende Fläche ist, desto länger braucht es natürlich, diese vollständig abzudecken. Zwar kann oder besser sollte man bei großen Flächen gleich mehrere Bodendecker-Pflanzen setzen, pflanzen Sie zu viele zu nahe beieinander, lässt das die Pflanzen häufig ungewöhnlich hoch wachsen, da jede für sich den besten Platz an der Sonne zu beanspruchen versucht.

Tipp: Möchten Sie eine bestimmte Fläche vollständig mit Bodendeckern begrünen, sollten Sie besser die gleiche Pflanze einsetzen. Spätestens wenn sich die Fläche ganz geschlossen hat, wirkt das Gesamtbild damit einfach harmonischer. Außerdem ist die Pflege wie beispielsweise die Versorgung mit Dünger unkomplizierter, da nicht gegebenenfalls unterschiedliche Nährstoffe bevorzugt werden.

Wenn Sie einen Bodendecker einpflanzen, sollte Sie den Boden zunächst gut auflockern. Bei dieser Gelegenheit bietet es sich an, einen Langzeitdünger mit in den Boden einzuarbeiten. Dazu eignen sich unter anderem Hornspäne.

Ferner ist es ratsam, den noch unbewachsenen Boden zwischen den einzelnen Pflanzen zumindest in der Anfangszeit mit Rindenmulch oder Ähnlichem zu bedecken. Damit wird das Wachstum von Unkräutern gezügelt und der noch junge Bodendecker hat bessere Chancen, sich großflächig auszubreiten, anstelle davon verdrängt zu werden.

Bodendecker eignen sich natürlich nicht für absolut jede unbewachsene Stelle. Im Hoch- oder Nutzpflanzenbeet etwa wäre ein Bodendecker eher hinderlich. Aber gerade zwischen Ziergewächsen im Beet sehen Bodendecker fantastisch aus und erleichtern zudem die gesamte Gartenpflege, da an den betreffenden Stellen zumindest das Unkraut jäten entfällt.

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