Gefährliche Raupen

Eichenprozessionsspinner bekämpfen

Die Raupe des Eichenprozessionsspinners hat es in sich: In ihren Haaren findet sich ein aggressives Nesselgift, das zu schweren Haut- und Atemwegsreizungen führen kann. Wir erklären, wie Sie den Eichenprozessionsspinner erkennen und bekämpfen können.

Eichenprozessionsspinner
Eichenprozessionsspinner nisten gerne in Eichenbäumen.© web-rebel.com - stock.adobe.com

Der Eichenprozessionsspinner liebt warme, trockene Klimaverhältnisse. Da die Sommer auch bei uns immer heißer und trockener werden, breitet sich der Eichenprozessionsspinner zunehmend nach Norden aus.

Welche Bundesländer bereits befallen sind, lesen Sie hier.

Der Falter hat seinen Namen daher, dass er bevorzugt in Eichenwäldern, teilweise auch Eichenwäldern durchsetzt mit Hainbuchen oder Kiefern, siedelt. In Ausnahmefällen befällt der Eichenprozessionsspinner allerdings auch andere Laubbaumarten.

Besonders gerne nisten Eichenprozessionsspinner in Eichen oder anderen Laubbäumen an sonnigen freistehenden Plätzen, oft auch in Parks, Schwimmbädern oder Schulhöfen. Sogar in Ihrem Garten können Sie auf den Eichenprozessionsspinner treffen.

Eichenprozessionsspinner erkennen

Um ihn zu bekämpfen, müssen Sie den Eichenprozessionsspinner zuerst erkennen.

  • Im Juli und August können Sie die ausgewachsenen Nachtfalter fliegen sehen. Die erwachsenen Tiere haben eine Flügelspannweite von etwa 3 Zentimetern und sind unauffällig in einem bräunlichen Grau gefärbt.
  • Von den erwachsenen Tieren geht keine direkte Gefahr für den Menschen aus.
  • Die Raupen des Eichenprozessionsspinners erkennen Sie an ihrer breiten, dunkel gefärbten Rückenlinie und den langen Härchen, die aus rötlich-braunen Warzen wachsen. In diesen Nesselhärchen befindet sich ein Gift, das Haut und Atemwege reizt.
Eichenprozessionsspinner
Die Brennhaare der Eichenprozessionsspinner-Raupen können schwere allergische Reaktionen auslösen.© conserver - stock.adobe.com

Gefahr durch den Eichenprozessionsspinner

Diese langen feinen Härchen der Eichenprozessionsspinner-Raupen enthalten das Gift Thaumetopoein, das bei Menschen empfindliche allergische Reaktionen auf der Haut auslösen kann, die sogenannte Raupendermatitis.

Zudem sind die Härchen mit Widerhaken versehen, die sich in die Haut bohren. Werden die Härchen eingeatmet, können sie auch gefährliche Reizungen der Atemwege hervorrufen.

Das Problem wird noch dadurch verschärft, dass die Härchen leicht abbrechen. Vom Wind fortgetragen, können sie leicht eingeatmet werden und großen Schaden anrichten, ohne dass Sie sich überhaupt in der Nähe eines Nestes befinden. Dabei können die Härchen mehrere hundert Meter weit getragen werden.

Zudem bleibt das Gift des Eichenprozessionsspinners bis zu drei Jahre lang aktiv, so dass ganze Kinderspielplätze und Parks über Jahre hinweg betroffen sein können. Auch beim Picknick, Rasenmähen oder anderer Arbeit im eigenen Garten sind Sie noch jahrelang gefährdet.

Auch im Winter bleiben die Härchen gefährlich: Das enthaltene Gift übersteht auch kalte Temperaturen und die Härchen können vom Wind weggetragen und von Menschen eingeatmet werden.

Eichenprozessionsspinner bekämpfen

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners bilden die gefährlichen Brennhaare nach der zweiten Häutung, etwa im April und Mai, aus. Um einem Befall vorzubeugen, müssen also Ende März oder Anfang April entsprechende Maßnahmen getroffen werden.

Hierbei ist unbedingt die Hilfe von Fachleuten nötig, die sich sowohl im Umgang mit den Nestern des Eichenprozessionsspinners als auch in der Handhabung des gewählten Insektizids auskennen. So werden die Gefahren für Mensch und Umwelt gering gehalten.

Als Privatperson sollten Sie davon absehen, den Eichenprozessionsspinner selber zu bekämpfen. Beim Absaugen, Nassspritzen oder Anzünden der Nester werden die Brennhärchen aufgewirbelt und so erst recht zur Gefahr.
Puppenräuber
Raubkäfer wie der Puppenräuber helfen dabei, die Population des Eichenprozessionsspinners einzudämmen.© conserver - stock.adobe.com

Eichenprozessionsspinner natürlich bekämpfen

Allerdings können Sie Ihren Garten so gestalten, dass die natürlichen Feinde des Eichenprozessionsspinners darin genug Nahrung und Nistplätze finden.

Dazu gehören zum Beispiel verschiedene Vögel wie der Kuckuck und der Wiedehopf, verschiedene Wespenarten wie Brackwespen und Schlupfwespen sowie Fledermäuse.

So können Sie zum Beispiel Nistkästen aufhängen. Die Vogeleltern werden über das reiche Nahrungsangebot in direkter Nähe dankbar sein.

Allerdings versprechen diese Maßnahmen nur einen geringen Erfolg in der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. Wenn Sie ein Nest entdecken, wenden Sie sich daher am besten an einen Schädlingsbekämpfer. Denken Sie auch daran, Ihre Gemeinde zu informieren, wenn sich das Nest im öffentlichen Raum befindet und meiden Sie den Bereich, bis der Eichenprozessionsspinner vertrieben ist.

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