Kübelpflanzen richtig überwintern
Damit Kübelpflanzen den kalten Winter überleben können, ist es besonders wichtig, die richtigen Bedingungen zu schaffen. Denn abgesehen von einigen Ausnahmen müssen alle Pflanzen in Gefäßen vor Minustemperaturen geschützt werden. Hier erfahren Sie, welche Pflanze wie und wo überwintert werden muss!
Kübelpflanzen sind oft Pflanzen, die aus milderen Klimazonen stammen, etwa aus dem Mittelmeerraum oder den Tropen. Sie sind oft frost- und kälteempfindlich und benötigen einen geeigneten Überwinterungsstandort. Teilweise müssen exotische Arten schon ab Oktober im Winterquartier stehen.
Hinzu kommt, dass die Wurzelballen der Pflanzen in Töpfen und Kübeln weniger geschützt sind als in der Erde – sie können schneller erfrieren. Je nach Pflanzenart gibt es unterschiedliche Möglichkeiten für Winterstandorte, beispielsweise Kleingewächshäuser, Wintergärten, aber auch kühle, helle Zimmer, Kellerräume oder Garagen. Bei Temperaturen zwischen 10-15°C und in einer hellen, kühlen und luftigen Umgebung fühlen sich fast alle Kübelpflanzen wohl.
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Es gibt auch einige heimische, winterharte Kübelpflanzen, die draußen überwintern können. Ein wind- und regengeschützter Platz in der Nähe der Hauswand ist ideal, da hier auch noch Wärme aus dem Haus abstrahlt und die Pflanzen zusätzlich vor den kalten Temperaturen schützt.
Achten Sie aber darauf, dass Sie den Platz beim Gießen gut erreichen können. Statt in den üblichen Untersetzen sollten die Kübel auf einer dicken Styropor- oder Holzplatte oder einer Filz-Unterlage stehen. So sind die Gefäße auch von unten gegen Frost geschützt.
Die Kübel und Pflanzen werden zusätzlich gut eingepackt, etwa mit mehreren Lagen Jutestoff oder in geeignete Hüllen, die einfach über Pflanze und Kübel gezogen werden. Tannenreisig, das direkt um die Pflanze gewickelt oder in zwischen die Zweige gesteckt wird, schafft zusätzlichen Schutz.
Wichtig für die Überwinterung im Freien ist, ab August die Düngung einzustellen. So können die Triebe richtig ausreifen und erfrieren nicht so schnell.
Welche Kübelpflanzen dürfen draußen bleiben?
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Zu den Pflanzen, die auch im Winter draußen bleiben können, gehören Buchsbaum, Rose und Kirschlorbeer oder auch Bambus und Koniferen.
Bartblume, Hortensie, Lavendel, Rosmarin, Skimmie und Torfmyrte können bei milderen Temperaturen auch direkt im Garten überwintern. Bei Trockenheit müssen die Kübelpflanzen gegossen werden, ansonsten trocknet der Wurzelballen aus. Gießen Sie idealerweise bei frostfreien Temperaturen und nur in kleinen Mengen, damit die Erde im Kübel nicht gefrieren kann.
EXTRA: Anhäufen schützt Rosen vor Frost:
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Laubabwerfende Kübelpflanzen überwintern
Zu den laubabwerfenden Kübelpflanzen gehören unter anderem Engelstrompete und Fuchsie. Diese Pflanzen kommen auch ohne Licht aus – Voraussetzung ist aber, dass die Temperaturen so niedrig sind, dass die Pflanzen nicht vorzeitig austreiben können. Schneiden Sie die Zweige ab, bevor Sie die Pflanzen einlagern, dann werfen sie die Blätter nicht im Winterquartier ab.
Exotische Kübelpflanzen überwintern
Exotische Kübelpflanzen sind beispielsweise Oleander, Lorbeer, Dattelpalme und verschiedene Zitruspflanzen. Diese sind oft ebenfalls immergrün – folglich muss den Pflanzen ausreichend Licht zur Verfügung stehen. Es empfiehlt sich, hier auf saubere Fenster und ungehinderten Lichteinfall am Standort der Kübelpflanzen zu achten.
Pflanzen, die ursprünglich in den Tropen beheimatet sind (u.a. Hibiskus, Schönmalve, Zier-Banane und Himmelsblume) vertragen keine Temperaturen unter 10 Grad Celsius, sondern brauchen auch im Winter Wärme. In einem mäßig beheizten, hellen Zimmer fühlen sich Tropenpflanzen besonders wohl.
Folgende Faustregeln sollten Sie beachten:
Schritt 1/5: Stellen Sie nur Pflanzen ins Winterquartier, die schädlingsfrei sind
Ist eine Pflanze mit Schädlingen befallen, so können sich diese über den Winter auch auf die anderen Pflanzen ausbreiten. Bei der Kontrolle auf Blattläuse oder ähnliche Plagegeister ist es besonders wichtig, dass Sie die Blattunterseiten und Zweige genau betrachten, da dies beliebte Verstecke für Schild- und Wollläuse sind. Um Pilzkrankheiten vorzubeugen, sollten Sie herabgefallene Blätter und abgestorbene Pflanzenteile regelmäßig entfernen. Gegen weiße Fliegen helfen außerdem Gelbtafeln, die Sie in die Zweige hängen oder in die Erde stecken können. Befallende Blätter und Triebe können Sie großzügig zurückschneiden und im Biomüll entsorgen.
Schritt 2/5: Halten Sie die Zeit am Winterstandort möglichst kurz
Räumen Sie die Kübelpflanzen möglichst spät ein und möglichst früh aus. Schutz vor sehr frühen oder späten Frösten bieten dann Bast, Vlies oder ähnliche Materialien, mit denen die Pflanzen und Kübel umhüllt werden. Hier gilt ebenfalls: krautige Pflanzen sind empfindlicher als holzige Pflanzen. Immergrüne Gehölze vertragen Kälte schlechter als Laub abwerfende Pflanzen.
Schritt 3/5: Vorsicht beim Rückschnitt
Die meisten Kübelpflanzen sollten auch aufgrund des Platzmangels vor dem Überwintern um etwa ein Drittel zurückgeschnitten werden. Jedoch ist es besser, den eigentlichen Rückschnitt erst im Frühling oder Vorfrühling durchzuführen. Führen Sie den Schnitt zum Beispiel im Februar durch, so befinden sich die Pflanzen noch in der Ruhephase, werden aber bereits langsam aufgeweckt. In dieser Zeit heilen Schnittwunden besonders gut. Ausnahme: Der Oleander kann auch im frühen Herbst komplett zurückgeschnitten werden, da an seinen Trieben bereits im Herbst die Blüten für das nächste Jahr gebildet werden.
Schritt 4/5: Vergessen Sie auch im Winter das Gießen nicht
Auch wenn die Kübelpflanzen im Winter ihre Ruhephase haben, darf der Wurzelballen nicht austrocknen. Gießen Sie daher Ihre Pflanzen mäßig und vorsichtig, die Menge variiert je nach Überwinterungstemperatur und Belaubungszustand. Kübelpflanzen, die im Dunkeln überwintern, müssen fast gar nicht gegossen werden.
Schritt 5/5: Die richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Zeigen Ihre Pflanzen braune Blattränder und -spitzen, so ist das oft ein Zeichen für eine zu geringe Luftfeuchtigkeit. Werfen die Kübelpflanzen die Blätter ab, ist der Grund eine zu hohe Temperatur im Winterquartier bei gleichzeitig reduziertem Lichtangebot. Dieses Licht-Temperatur-Ungleichgewicht führt auch dazu, dass die Pflanze den Stoffwechsel ankurbelt, aber der Lichtmangel die Photosynthese hemmt. Auf der Suche nach Licht werden dann weiche und lange Triebe mit kleinen Blättern gebildet (Vergeilung). Schneiden Sie diese Zweige unbedingt ab, da das weiche Gewebe schnell von Blattläusen oder Krankheiten befallen wird. Passen Sie anschließend die Lagerbedingungen an. Allgemein gilt: Je heller das Winterquartier ist, desto wärmer darf es sein, je dunkler es ist, desto kühler muss es sein.
Zum Weiterlesen: Wie Sie Zimmerpflanzen überwintern, erfahren Sie hier.