Weintrauben richtig schneiden
Mit steigenden Jahresdurchschnittstemperaturen und der Entwicklung neuer Sorten finden sich auch hierzulande in den Gärten immer öfter Weinreben. Lesen Sie hier, was zu beachten ist, wenn Sie Weinreben im Sommer oder im Winter schneiden.
An einer geschützten, sonnigen Stelle gedeihen Weinreben und Tafeltrauben auch hierzulande. Damit die Pflanzen gesund bleiben und reichlich aromatische Früchte tragen, kommt es nicht nur auf den richtigen Standort und die beste Nährstoffversorgung an – auch der Rebschnitt trägt maßgeblich dazu bei, dass die Weinreben gesund wachsen und aromatische Trauben ausbilden. Zu unterscheiden ist dabei der Rebschnitt im Winter und der Sommerschnitt bei Weinreben.
Weinreben schneiden im Sommer
Unter den Obstgehölzen, zu denen auch Beerensträucher und Obstbäume zählen, blühen Weinreben mit am spätesten. Das „Gescheine“, wie die Blüten im Winzer-Jargon heißen, öffnen sich meist im Juni, abhängig von Wetterlage und Temperaturen.
Damit die Pflanze möglichst viel Energie in die Weintrauben oder Tafeltrauben steckt, müssen im Sommer die langen Triebe zurückgeschnitten werden.
- Schneiden Sie dazu die langen, fruchttragenden Ranken bis auf fünf Blätter nach dem letzten Fruchtansatz zurück.
Triebe, die sich unterhalb der Veredelungsstelle gebildet haben, reißen Sie am besten mit der Hand ab. - Wenn die Weinrebe viel Fruchtbehang ausgebildet hat, können Sie die schwächeren Fruchtansätze entfernen.
- Bei starker Belaubung entfernen Sie vereinzelte Blätter in der direkten Umgebung der Trauben. Doch Vorsicht: Entfernen Sie nicht zu viele Blätter, denn diese stellen nicht nur die Nährstoffversorgung dar, sondern schützen die Trauben auch vor zu viel Sonne.
Weinreben entlauben
Neben dem Rebschnitt müssen im Sommer auch die Weinreben entlaubt werden. Schneiden Sie dabei einzelne Blätter rund um die Trauben zurück, aber seien Sie nicht zu gründlich: Fünf bis acht Blätter dürfen Sie stehen lassen.
Ein zu radikales Entlauben würde die Nährstoffversorgung der Trauben beeinträchtigen. Indem Sie aber nur einzelne Blätter rund um die Trauben entfernen, sorgen Sie dafür, dass die Früchte nach dem Sommerregen besser abtrocken und nicht faulen. Außerdem bekommen die Trauben nach dem Entlauben mehr Sonnenlicht ab.
Achten Sie jedoch darauf, nicht zu viele Blätter zu entfernen, da die Trauben sonst von der Sonne verbrannt werden können. Am besten ist es, nach und nach, etwa alle zwei Wochen, einige Blätter zu entfernen.
Weinreben richtig schneiden
Neben dem Sommerschnitt müssen Sie Ihre Weinreben auch im Herbst oder im späten Winter bis Mitte Februar schneiden, damit die Pflanzen im kommenden Sommer wieder gesund wachsen und Früchte bilden.
- Weinreben bilden Blüten und damit Früchte nur an neuen Trieben aus. Schneiden Sie die jungen Triebe des vergangenen Sommers daher kräftig bis auf zwei Augen zurück, um die Bildung neuer Triebe anzuregen. Diese Triebe sind lang, dünn und rotbraun gefärbt.
- Einen oder zwei der kräftigsten Triebe schneiden Sie bis auf etwa einen Meter zurück und befestigen ihn an horizontal gespanntem Draht. Aus den Augen dieses Triebes bilden sich im nächsten Sommer die neuen fruchttragenden Triebe der Weinrebe.
- Wenn Sie die Weinrebe an einer Hauswand gepflanzt haben oder in ein Spalier erziehen wollen, biegen Sie einen bis drei der kräftigsten Triebe nach dem Zurückschneiden waagerecht auf die Rankhilfe des Spaliers und befestigen sie dort.
Aus den Augen bilden sich im Frühjahr pro Auge mehrere neue Triebe. Sie können bis zu zwei Triebe stehen lassen oder den schwächeren Trieb im weiteren Verlauf des Frühjahrs noch ausbrechen oder abreißen.
Zur Pflege von Weinstöcken gehört es auch, die Weinreben regelmäßig zu schneiden. Je nach Jahreszeit ist dabei eine andere Vorgehensweise notwendig.