Wasser

Blaualgen erkennen und bekämpfen

Klettern die Temperaturen auf dem Thermometer über die 30-°C-Marke hinaus, kühlen sich viele gerne in einem kühlen Badesee oder sogar im eigenen Schwimmteich ab. Aber Achtung: Auch Blaualgen lieben die heißen Tage. Wir erklären, woran Sie Blaualgen erkennen, was daran so gefährlich ist und wie Sie die Blaualgen bekämpfen.

Blaualgen
Mit zunehmend höheren Temperaturen steigt auch die Gefahr vor Blaualgen.© Svetlana - stock.adobe.com

Blaualgen oder auch Cyanobakterien existieren seit mindestens 2,5 Milliarden Jahren. In geringer Konzentration sind Cyanobakterien auch nicht weiter schlimm. Für Mensch und Tier gefährlich wird es allerdings, wenn sie sich vermehren.
Blaualgen kommen in annähernd allen Gewässern vor und richten da auch weiter keinen Schaden an. Sobald jedoch die Temperaturen von Luft und schlussendlich auch Wasser ansteigen, vermehren sie sich teilweise explosionsartig. Und je höher die Blaualgen-Konzentration, desto gefährlicher sind sie.

Alles Wichtige zu Blaualgen im Überblick

Sind Blaualgen gefährlich?

Blaualgen sind giftig. Oder besser gesagt, die durch die Blaualgen entstehenden Toxine sind es. Einige von den Cyanobakterien produzierten Giften zählen zu den stärksten natürlich vorkommenden Giften überhaupt. Bei Menschen können Blaualgen zu folgenden Beschwerden führen:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Kopf- und Ohrenschmerzen
  • Durchfall
  • Haut- und Schleimhautreizungen
  • allergische Reaktionen
  • gerötete Augen (teilweise sogar Bindehautentzündungen)
  • Atemwegsbeschwerden

Allein schon die Berührung der Blaualgen sollte besser vermieden werden. Wird mit Blaualgen verseuchtes Wasser sogar geschluckt, sollte Sie besser ein Arzt aufsuchen. Besonders gefährdet sind Kleinkinder und immunschwächere Menschen sowie Tiere.

Hunde beispielsweise können am Genuss von mit Cyanobakterien verunreinigtem Wasser sterben. So können Sie Ihren Hund vor Blaualgen schützen!

Blaualgen können sich nicht nur in Badeseen oder anderen großen Gewässern vermehren, sondern insbesondere in kleineren Wasserstellen wie zum Beispiel dem Gartenteich.

Wie Sie einen eigenen Gartenteich anlegen, lesen Sie hier.

Blaualgen
Besonders für Kinder, Tiere und geschwächte Personen sind Blaualgen gefährlich.© Jerz - stock.adobe.com

Es gibt mehrere mögliche Ursachen für Blaualgen im Gartenteich. Auch hier sind steigende Temperaturen einer der Hauptgründe. Aber auch andere Verunreinigungen können das Wachstum der Cyanobakterien anregen. Sammelt sich beispielsweise Fischfutter* oder auch Fischkot auf dem Grund des Gartenteichs, wird ein Zersetzungsprozess in Gang gesetzt.

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Dabei wird häufig Stickstoff freigesetzt. Dieser wiederum wird von den Blaualgen aufgenommen. Je mehr Stickstoff durch die Zersetzung entsteht, desto mehr Blaualgen bilden sich, um diesen aufzunehmen.

Ein weiterer Wachstumsförderer von Blaualgen ist eine besonders starke Beleuchtung. Generell sind unbeschattete Gewässer stärker von einem Blaualgen-Befall betroffen als eher im Schatten platzierte Teiche. Aber auch künstliche Licht begünstigt die Vermehrung der Cyanobakterien.

Blaualgen haben keinen echten Zellkern, weshalb sie zu den Bakterien gezählt werden. Dennoch können sie, wie Pflanzen auch, dank des Chlorophylls mithilfe von Kohlenstoffdioxid (CO2) Fotosynthese betreiben. Ein gesteigertes Stickstoffvorkommen im Wasser begünstigt diesen Prozess außerdem.

Die Blaualge zersetzt den Stickstoff und bildet daraus unter anderem Ammoniak. In erhöhter Konzentration ist dies giftig für Pflanzen, andere Wasserlebewesen und eben auch für Mensch und Tier. Insbesondere Fische verenden in dem verseuchten Wasser schnell.

Wie erkennt man Blaualgen?

Auch wenn der Name anderes vermuten lässt, sind Blaualgen sattgrün gefärbt. Sie treten als eine Art „Teppich“ einige Zentimeter unter der Wasseroberfläche auf. Blaualgen bilden selten eine völlig geschlossene Decke, die das gesamte Gewässer umfasst. Vielmehr konzentrieren sie sich in mehreren unterschiedlich großen Ansammlungen in Ufernähe.

Ob Ihr Gartenteich oder der Badesee Ihrer Wahl von Blaualgen befallen ist oder ob Sie dort bedenkenlos baden können respektive Kinder und Haustieren ans Wasser lassen können, erkennen Sie an einem blaugrünen, teilweise übel riechenden Belag auf dem Grund beziehungsweise der Teichfolie, Steinen, anderen Pflanzen und dergleichen. Außerdem bildet sich häufig ein ölig schimmernder Film auf der Wasseroberfläche.

Was kann man gegen Blaualgen tun?

Generell gilt: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Ist die Konzentration der Cyanobakterien in Ihrem Teich erst einmal deutlich erhöht, ist es mitunter sehr schwer, sie wieder zu senken.

  1. Testen Sie regelmäßig die Wasserqualität. Dazu eignet sich unter anderem ein spezielles Test-Set* aus dem Handel. Achten Sie beim Kauf darauf, dass sich dieses für Teichwasser eignet und dass damit unter anderem der Phosphat- sowie Ammonium-Gehalt des Wassers gemessen werden kann.
  2. Haben Sie Fische in Ihrem Gartenteich, überprüfen Sie regelmäßig die Anzahl und passen Sie die Futtermenge entsprechend an. Oft ist eine zusätzliche Fütterung gar nicht notwendig, da die Fische sich oft sehr gut von den im Teich wachsenden Pflanzen sowie Insekten und Wasserlebewesen ernähren können.
  3. Sorgen Sie für eine ausreichende Beschattung des Teichs. Ein Schirm oder etwas Vergleichbare sind häufig gar nicht notwendig. Verschiedene Pflanzen sorgen ebenfalls dafür.
  4. Reinigen Sie Ihren Teich regelmäßig. Dabei reicht es nicht aus, ins Wasser gefallene Blätter und dergleichen von der Oberfläche abzukeschern*, obgleich das natürlich ebenfalls zur Teichreinigung zählt. Entweder Sie setzen einen speziellen Teichfilter* ein, oder Sie vertrauen auf Mutter Natur und setzen Pflanzen mit Filterwirkung in Ihren Teich. Dazu zählen beispielsweise die sogenannte Wasserpest* oder auch Quellmoos*. Ebenfalls geeignet ist der Wasserstern* sowie das Wassergras*.

Ist Ihr Teich bereits von Blaualgen befallen, hilft oft nur noch ein Teichpflegemittel* aus dem Handel. Achten Sie darauf, dass das Mittel Ihrer Wahl möglichst ungefährlich ist für Ihre Fische und Pflanzen.

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Nicht immer kann man einem Befall durch Blaualgen vorbeugen. Wie auch? Cyanobakterien kommen von Natur aus in jedem Gewässer vor. Und die zunehmend höheren Temperaturen lassen sich nur schwer verhindern. Wichtig ist nur, einen Befall frühzeitig zu erkennen, sich und andere sowie Tiere davor zu schützen und schnellstmöglich etwas dagegen zu unternehmen. Dann steht auch in der ärgsten Hitzeperiode dem Badespaß im eigenen Gartenteich nichts mehr im Wege.

Artikel aktualisiert am 17.05.2024


Über die Autorin

Alexandra Lindner

Alexandra Lindner

Expertin für Pflanzen- und Gartenthemen sowie DIY-Projekte

Alexandra Lindner, Wahlmünchnerin (gebürtige Allgäuerin), volontierte nach ihrem Kulturjournalismus-Studium zunächst bei einem B2B-IT-Magazin als Online-Redakteurin, ehe sie 2021 zu selbermachen.de wechselte. Seitdem arbeitet sie dort als Content-Managerin und übernahm schließlich im September 2022 die operative Leitung. Besonders versiert ist sie bei Pflanzen- und Gartenthemen, jedoch zählen auch die handwerklichen Texte zur Expertise der passionierten DIY-lerin. Ihre Freizeit verbringt Alexandra Lindner in der Natur, in der Küche oder auf Konzerten.


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