Bodengestaltung

Kellerboden streichen – so geht’s

Zugegeben, wenn man an die Bodengestaltung denkt, kommt einem nicht der Keller als Erstes in den Sinn. Dabei ist es hier besonders wichtig. Wir zeigen Ihnen, wie und womit Sie Ihren Kellerboden streichen können, damit er nicht nur ästhetisch aussieht, sondern auch funktional ist.

Kellerboden streichen
Den Kellerboden streichen Sie am besten mit speziell dafür vorgesehener Farbe. Das verleiht dem Boden nicht nur ein neues Aussehen, sondern schützt ihn zusätzlich.© rai - stock.adobe.com

Geht es um die Bodengestaltung, denkt man meist zunächst an die Wohnräume wie das Wohn- oder das Schlafzimmer. Lieber Laminat, Teppich, Parkett oder doch Echtholz? Wie aber steht es um Ihren Kellerboden? Dort geht es nicht ausschließlich ums Aussehen, sondern auch die Funktionalität.

Der Kellerboden ist abhängig vom betroffenen Raum sowie dessen Nutzung – teilweise stark beansprucht. So viel ist sicher: Den nackten Estrich oder Beton sollten Sie so nicht lassen.

Die meisten handeln hier pragmatisch und verlegen einfach Fliesen. Das ist eine Möglichkeit, den Kellerboden zu gestalten. Allerdings kann das unter Umständen auch eine recht umfangreiche Arbeit mit Hindernissen werden. Zum Beispiel dann, wenn der Raum bereits in Benutzung ist und sich teilweise schwere Gerätschaften wie Waschmaschine oder sogar die Heizungsanlage im Raum befinden.

Viel einfacher ist es da, den Kellerboden zu streichen. Herkömmliche „Wandfarbe“ können Sie dafür freilich nicht verwenden. Aber: Bevor Sie zur Tat schreiten, sollten Sie zunächst die beiden Fragen klären

ehe Sie schließlich zur Tat schreiten:

Kellerboden streichen – Wie alt ist mein Kellerboden und woraus besteht er?

Wenn Sie Ihren Kellerboden streichen möchten, ist die Frage nach dem Alter des Bodens beziehungsweise des gesamten Hauses nicht unwesentlich. Ist das Gebäude und der darin befindliche Boden vor 1970 errichtet worden, sollten Sie den Kellerboden besser nicht streichen. In diesen Altbauten sind der Boden sowie die darin verbauten Materialien häufig wichtig für die Balance des Feuchtigkeitsgehaltes sowie die ausreichende Luftzirkulation des Raums. Würden Sie diesen Kellerboden nun streichen, kann weder Luft noch Wasser ausreichend zirkulieren. Es droht die Gefahr von Schimmel und Co. Bei solchen Böden müssen Sie auf eine andere Methode zur Bodengestaltung, wie etwa Fliesen verlegen, ausweichen.

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In neueren Gebäuden (etwa ab 1990) sieht die Sache hingegen etwas anders aus. Hier ist der Kellerboden meist aus Beton. Prüfen Sie in diesem Fall noch, ob in den Betonboden eine Dampfsperre integriert wurde. Ist das der Fall, können Sie den Kellerboden streichen.

Kellerboden streichen – wie wird der Raum genutzt?

Abhängig davon, wie der Raum genutzt wird, gelten teilweise bestimmte Vorschriften, die sie beim Kellerboden-Streichen beachten müssen. Handelt es sich zum Beispiel um einen Heizungsraum? Dann nämlich muss der Boden ohnehin speziell behandelt werden. Hier ist unter anderem ein Anstrich mit Öl-fester Farbe in mindestens drei Schichten Vorschrift. Für die weiteren Regularien bezüglich des Bodens im Heizungsraum informieren Sie sich besser bei der örtlichen Behörde oder einem dafür zuständigen Experten.

Möchten Sie hingegen den Boden in einem Werkraum oder dergleichen gestalten, haben Sie mehr Freiheiten.

Einen Betonboden streichen Sie am besten mit spezieller Fußboden- oder Zementfarbe. Diese Materialien gelten als besonders robust und strapazierfähig. Ferner gibt es keine Flecken oder andere Schäden an der Bodenbeschichtung, sollte mal ein Lösungsmittel oder eine andere Chemikalie auslaufen.

Kellerboden streichen – Schritt für Schritt

Handelt es sich um einen Neubau, ist der Boden in der Regel eben und unbeschädigt. Möchten Sie Ihren Kellerboden hingegen im Rahmen einer Renovierung neu gestalten, ist ein bisschen mehr Vorarbeit nötig.

1. Kellerboden streichen – Boden ebnen

Im Keller befinden sich in vielen Häusern Räume wie etwa eine Werkstatt, eine Waschküche und dergleichen. Hier wird der Boden deutlich stärker beansprucht als in Wohnräumen, in denen man in der Regel mit Socken oder Hausschuhen läuft. Deshalb ist es auch wahrscheinlicher, dass der Kellerboden diverse kleinere (und manchmal auch größere) Schäden aufweist wie Kratzer und Scharten. Diese müssen vor dem Anstrich zunächst ausgebessert werden.

Handelt es sich nicht gerade um tiefe Einkerbungen, genügt für diese Arbeit meist eine Betonschleifmaschine*. Diese Maschinen sind zwar nicht extrem teuer, oft lohnt sich die Anschaffung jedoch nicht unbedingt. Viele Baumärkte bieten sie aber auch zum Leihen an.

Kellerboden streichen - Boden abschleifen
© Kadmy - stock.adobe.com

2. Kellerboden streichen – Boden reinigen

Haben Sie den Kellerboden begradigt und geglättet, sollten Sie ihn im nächsten Schritt gründlich von Staub und anderem Schmutz befreien. Dafür genügt ein herkömmlicher Besen oder Staubsauger. Um wirklich sämtliche Staubreste zu entfernen, können Sie auch einmal feucht durchwischen. Beachten Sie jedoch, dass Sie den Boden in diesem Fall erst gut trocknen lassen müssen. Insbesondere bei stark saugenden Kellerböden kann das durchaus einige Zeit dauern.

3. Grundierung

Ist alles sauber und trocken, geht es an die Grundierung. Stark saugende Böden müssen zunächst mit einem Tiefengrund* behandelt werden. Nicht stark saugende Böden können Sie hingegen direkt mit einer Haftgrundierung* streichen. Lassen Sie diese Schicht den Herstellerangaben entsprechend vollständig aushärten beziehungsweise durchtrocknen. Je nach Produkt und Hersteller kann das zwischen zwölf und 48 Stunden dauern.

4. Kellerboden streichen – Fußbodenfarbe anmischen

Fußboden-, Beton- beziehungsweise Zementfarben* gibt es zwar auch in unterschiedlichen Farbtönen, individueller nach Ihrem Geschmack wird das Ergebnis jedoch, wenn Sie außerdem noch spezielle Farbpigmente beimischen. Viele Fußbodenbeschichtungsprodukte sind wasserverdünnbar. Unbedingt notwendig ist dies jedoch oft nicht. Achten Sie hierfür auf die Angaben des Herstellers.

5. Kellerboden streichen – Fußbodenfarbe auftragen

Beginnen Sie mit dem Auftragen der Farbe in den Ecken des Raums. Um auch wirklich alle Stellen zu erreichen, verwenden Sie dafür am besten einen Pinsel. Für den übrigen Boden können Sie hingegen eine Lackierrolle verwenden.

Tipp: Um Rücken und Knie zu schonen, bietet es sich an, eine Teleskopstange zu verwenden.

6. Kellerboden streichen – von der Wand zur Tür

Anders als beim Wandstreichen in Wohnräumen ist es im Keller unerheblich, wo Sie mit dem Kellerboden-Streichen beginnen, weil für gewöhnlich kein oder nur wenig natürliches Licht einfällt, unerheblich, wo Sie mit dem Kellerboden-Streichen beginnen. Sinnvoll ist es jedoch, an der Wand zu beginnen, die am weitesten von der Tür entfernt ist. Andernfalls könnte man sich eventuell selbst den Weg nach draußen versperren.

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7. Kellerboden streichen – zweite Schicht

Ist die erste Schicht Kellerboden-Farbe getrocknet, wird eine zweite Lage aufgetragen. Das Vorgehen ist dabei redundant zum vorangegangenen.

8. Kellerboden streichen –  dritte Schicht

Einige Hersteller empfehlen gar eine dritte Farbschicht, um die Halt- und Belastbarkeit zu maximieren. Ob für Sie zwei Schichten ausreichen, oder Sie auf Nummer Sicher gehen und tatsächlich eine dritte Lage möchten, müssen Sie am Ende selbst entscheiden.

Aber ob Sie nun zwei oder drei Schichten auftragen, nach getaner Arbeit ist es essenziell, dass Sie alles gut durchtrocknen lassen. Planen Sie dafür mindestens 24 Stunden ein. Erst danach ist der Kellerboden wieder begeh- und voll belastbar.

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