Alles über: Nass-Trockensauger
Nass-Trockensauger sind Experten fürs Grobe. Sie nehmen Hobelspäne so leicht auf, wie sie kleine Überschwemmungen beseitigen. Anders als beim herkömmlichen Haushaltsstaubsauger steckt in diesen "Allesfressern" aber mehr Ingenieurskunst.
Wahrscheinlich gibt es heutzutage in jedem Haushalt ein Staubsauger. Selbst wenn Sie keinen Teppichboden haben, ist ein Staubsauger ein ideales Gerät, um Staub und Schmutz schnell und gründlich aufzunehmen. Nur kann ein Staubsauger eben nur Staub aufnehmen und nicht für Flüssigkeiten verwendet werden. Die ideale Lösung ist ein Kombigerät: der Nass-Trockensauger.
Bei dem Nass-Trockensauger handelt es sich um ein Multigerät, welches einen Staubsauger und ein Nass-Reinigungsgerät miteinander kombiniert. Natürlich kann man auch immer zu Kehrschaufel, Handfeger, Mopp und Staubsauger greifen – aber die Nass-Trockensauger reinigen das "alles aus einer Hand"!
Schritt 1/9: Die Bodendüse
Spürnase für Schmutz und Wasser ist die Bodendüse des Saugers. Diese ist für glatte Böden und Teppichbeläge gedacht. Kleine Pfützen können durch die integrierte, hintere Gummilippe aufgesaugt werden. Bei viel Wasser und grobem Schmutz braucht man spezielle Düsen aus dem Zubehör.
Schritt 2/9: Die Filtertüte
Filtertüte heißt der Staubbeutel bei den Profis. Tatsächlich wird er benötigt, wenn man sehr feinen Schmutz und Staub saugt. Hat der Sauger eine Filterreinigungsfunktion, könnte man auf die Tüte verzichten, aber die Reinigung des Saugers und Entsorgung ist mit Beutel komfortabler.
Schritt 3/9: Der Umkehranschluss
Der Umkehranschluss: Sauger mit Blasfunktion haben dafür meist einen zweiten Anschlussstutzen. Hier wird der Saugschlauch einfach eingesteckt und eine Verschlussklappe automatisch geöffnet. Der Motor versorgt diesen Stutzen permanent mit seiner "Abluft", und das Saugrohr wird zum Blasrohr.
Schritt 4/9: Der Griff
Hier ist der Griff nicht nur Tragemöglichkeit, sondern zugleich auch die Verriegelung des Saugerkopfs am Auffangbehälter.
Schritt 5/9: Die Verkabelung
Hinterm Drehschalter liegt die sparsame Verkabelung von Motor, Netzleitung und Schalter – aber auch ein Kondensator und ein Ferritring als Drosselspule. Er verhindert, dass sich Störungen vom Sauger im Netz, z. B. im Radio, bemerkbar machen.
Schritt 6/9: Das Messröhrchen
Wenn der Filter sich mit Staub so weit zugesetzt hat, dass die Saugkraft nachlässt, zeigt dieses Schauglas es an. Dann muss die Arbeit kurz unterbrochen und die Reinigungsfunktion aktiviert werden. Der zugesetzte Filter kann auch einfach einen vollen Auffangbehälter als Ursache haben – der muss dann eben auch entleert werden.
Schritt 7/9: Express-Reinigung
Auch wenn die wasserfeste Filterpatrone von Zeit zu Zeit unter fließendem Wasser ausgespült werden sollte, lässt sich der Luftstrom im Gerät kurzfristig umkehren, so dass der (trockene!) Filter frei geblasen wird. Dazu wird der Saugschlauch bei laufendem Motor abgedichtet und über eine Taste mehrmals eine Klappe kurz geöffnet.
Schritt 8/9: Der Motor
Zum Luftholen hat der Sauger einen kräftigen Elektromotor (sollte mindestens 1000 Watt Leistungsaufnahme haben), der über einen Ventilator einen kräftigen Luftstrom aus dem Sammelbehälter ins Freie erzeugt.
Schritt 9/9: Kunststoffring
Wasser ist der Todfeind des Elektromotors und darf ihn nie erreichen. Wenn der Auffangbehälter voll mit Wasser ist, schwimmt ein Kunststoffring auf und schließt die Luftöffnung unterm Motor – den Motor sofort ausschalten!
Funktionsweise des Nass-Trockensaugers
Während Staubsauger mit einem Staubbeutel oder einem Staubbehälter ausgestattet sind, verfügt der Nass-Trockensauger über einen speziell entwickelten Auffangbehälter, in dem die aufgesaugten Flüssigkeiten aufgenommen werden. Es ist bei einigen Geräten eine Flüssigkeitsaufnahme von bis zu 30 Litern möglich.
Das Aufsaugen funktioniert durch einen Unterdruck, der durch den Motor und ein dazugehöriges Gebläse entsteht. Ist das Gerät mit einem Separator ausgestattet, rotiert die eingezogene Luft, welche zentrifugenartige Umdrehungen aufbringt und so Staub von Wasser trennt. Bei Nass-Trockensaugern ohne Separator werden Staub und Schmutz im Wasser gebunden.
In der Funktionsweise steht der günstigere Nass-Trockensauger ohne Separator dem anderen Modell meist nur in der Leistungsstärke nach, wobei die Saugkraft entscheidend für den Sauberkeitsgrad ist.
Anwendungsbereiche von Nass-Trockensaugern
Nass-Trockensauger werden in den verschiedensten Anwendungsbereichen eingesetzt. Naheliegend ist der Gebrauch in der Garage oder Heimwerstatt, aber auch zum Säubern des Windfangs im Herbst oder Winter eignen sie sich gut. Weitere Einsatzmöglichkeiten sind:
- umgekippte Wasserflasche oder Vase inklusive Scherben sauber machen
- Hilfe bei der Gartenarbeit (Laubblasen bei Geräten mit Blasfunktion, Absaugen feuchter Erde von der Terrasse,...)
- Auto aussaugen
- unverwüstlicher Baustellensauger bei Renovierungen
- Werkstattsauger für feine Stäube und Sägespäne
Schon gewusst? Es gibt sogar spezielle Nass Trockensauger, die in der Lage sind, Allergene, Staubpartikel und Pollen zu binden und so das Wohnen für Allergiker erträglicher zu gestalten.
Checkliste: Vor- und Nachteile eines Nass-Trockensaugers:
Vorteile:
- Das Gerät ist mit und ohne Beutel nutzbar.
- Das Gerät kann feuchten Schmutz und Flüssigkeiten aufnehmen.
- Nass-Trockensauger können Verschmutzungen und Flecken auf Teppichböden entfernen.
- Nass-Trockensauger haben ein großes Fassungsvermögen.
- Durch die Nass- und Trockenfunktion gibt es eine Zeitersparnis gegenüber dem klassischen Nasswischen.
- Teilweise mit Blasfunktion ausgestattet und somit als Laubbläser einsetzbar.
Nachteile:
- Das Gerät ist relativ laut.
- Nach der beutellosen Nutzung muss der Behälter gereinigt werden.
- Im Vergleich zu herkömmlichen Staubsaugern sind Nass-Trockensauger nicht sehr wendig.
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