Stichsäge - Aufbau und Funktionsweise
Die Stichsäge ist vielseitig einsetzbar: ob eine Leiste zu kürzen oder eine Kurve zu sägen ist. Hier erfahren Sie, welche Typen es gibt und wie die Stichsäge aufgebaut ist und funktioniert.
Die Stichsäge ist aus dem Maschinenkonvolut eines Heimwerkers kaum noch wegzudenken. Sie ist die richtige Maschine für Zuschnitte jeglicher Art. Es gibt zwei klassische Bauformen: die Stab- und Bügelform. Für Fortgeschrittene, die oft damit arbeiten, ist eine Stabsäge empfehlenswert.
Bei einer Neuanschaffung sollte man sich auch den Sägentyp mit Kette von Bosch* einmal ansehen, ein interessantes Allround-Gerät. Ein weiteres praktisches Werkzeug, das viele nicht kennen, ist die Handstichsäge* – eine nützliche Anschaffung, vor allem, wenn Trockenbauarbeiten anstehen.
Das erwartet Sie in diesem Text:
Stichsäge in Stabform
Die meisten Profis besitzen eine Stichsäge in Stabform. Sie lässt sich präzise führen, weil die Hand tief am Gehäusebauch ansetzt. Beim Sägen unterhalb des Werkstücks lässt sich der Schnittverlauf besonders gut kontrollieren. Diese Arbeitsweise erfordert etwas Übung, sorgt aber für ausrissfreie Schnitte. Für diese Arbeiten ist die Stabform vorteilhaft. Bei einer Stichsäge mit Bügelgriff kann dieser manchmal störend sein.
Vorteile und Einsatzbereiche:
- sehr präzise Schnittführung
- gut für Schnitte von unten
Stichsäge in Bügelform
Die klassische Stichsäge, wie Heimwerker sie kennen, ist die mit Bügelgriff. Bei dieser Form befi ndet sich die gesamte Maschine unter der Hand. Man benötigt etwas mehr Kraft, um das Gerät präzise zu führen. Dafür sind der Ein- und Ausschalter sowie die Drehzahlregelung direkt mir der Hand am Bügel erreichbar, bei der Stabform muss man dafür umgreifen.
Vorteile und Einsatzbereiche:
- universell einsetzbar, alle Bedienelemente mit einer Hand erreichbar
- günstiger als Modelle in Stabform
Handstichsäge
Wenn heute von Stichsägen die Rede ist, meint man die elektrische Version. Es gibt aber auch Handstichsägen, die hauptsächlich bei Trockenbauarbeiten eingesetzt werden. Mit der geschliffenen Klingenspitze kann man in Gipskartonplatten einstechen und ansatzlos Ausschnitte in jeder gewünschten Form aussägen.
Vorteile und Einsatzbereiche:
- für Formausschnitte aus Trockenbauplatten und anderen weichen Plattenwerkstoffen
- als Handsäge für kleine Holzschnitte
Stichsäge mit Kette
Mit den NanoBlade-Sägen hat die Firma Bosch* eine neue Sägen-Kategorie erfunden: eine Mischung aus Stichsäge und Mini-Kettensäge. Mit den Geräten lässt sich arbeiten wie mit einer Stichsäge, dank der Kettentechnik sind auch Tauchschnitte problemlos möglich. Die Vibration ist deutlich geringer als bei Stichsägen mit Pendelhub.
Vorteile und Einsatzbereiche:
- gut für Tauchschnitte und rechtwinklige Ausschnitte
- geringe Vibration und selbstschärfende Sägekette
Aufbau der Stichsäge
1/11: Querschnitt einer Stichsäge
Die Stichsäge hat eine Vielzahl einzelner Komponenten im Inneren.
2/11: Das Getriebe
Im Prinzip sind es zwei Ritzel und ein Exzenter, der die Drehbewegung der Motorachse in die Auf- und Abbewegung des Sägeblatts umsetzt. Der Hohlraum oberhalb der beiden Ritzel ist normalerweise mit Getriebefett gefüllt, um jahrelang kühlenden Schmierstoff bereitzuhalten.
3/11: Das Lüfterrad
Wo Strom fließt und wo mechanische Bewegung ist, entsteht Wärme. In einer Stichsäge sorgen Motor und Getriebe schon nach einigen Minuten Betrieb für spürbare Wärme. Ein Lüfterrad auf der Motorachse fächelt dem Antriebsaggregat ständig eine kühlende Brise zu.
4/11: Der Elektromotor
Ein simpler Elektromotor, mit einer Leistung zwischen 150 und 750 Watt, treibt die Sägezähne durchs Material. Üblich ist eine Motorleistung zwischen 250 und 500 Watt.
5/11: Die Elektronik
Nur wenig Elektronik steckt in einer Stichsäge: eine kleine Platine, an der der An-/Aus-Schalter und das Potenziometer mit Drehrad für die Drehzahlregelung angelötet sind. Der Schalter wird über eine Schubstange vom Gehäuseschalter aus bedient.
6/11: Der Kollektor
Der kupferfarbene Kollektor überträgt den Strom auf den Kern (Anker) des Elektromotors. Vom Netz wird der Strom aber zunächst über Schleifkohlen auf den Kollektor übertragen. Sie sind die einzigen echten Verschleißteile an einem Elektromotor und müssen irgendwann ausgewechselt werden.
7/11: Winkel einstellen
Wenn der Schnitt mal schräg sein soll, lässt sich die Fußplatte bei fast allen Sägen bis mindestens 45 Grad schräg stellen. Hier gibt es Rasten für verschiedene Winkel.
8/11: Sägespäne abführen
Sägespäne können duch diesen, in diesem Fall im Gehäuse integrierten, Kanal abgeführt werden. Dazu muss man nur einen Staubsaugerschlauch am hinteren Ende anbringen und den Sauger während der Arbeit einschalten.
9/11: Die Filzscheiben
Zwei Filzscheiben sorgen für saubere Schnitte, denn sie verhindern, dass Fett aus dem Getriebe in den Pendelhub mechanismus und damit ans Sägeblatt kommt.
10/11: Die Sägeblatthalterung
Wo früher mit überlangen Spezialschraubenziehern die Sägeblatthalterung geöffnet und geschlossen wurde, reicht heute ein sanfter Fingerdruck. Durch eine Feder wird das Sägeblatt reflexartig gehalten, sobald der Finger wieder loslässt.
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