Bitsatz: Finde das passende Bit für deine Bedürfnisse
Die kleinen Schraubköpfe sind in jeder Werkzeugkiste zu finden, doch oft sind sie namenlos oder haben nur einen Gattungsbegriff wie "Schlitz" oder "Kreuz". Wie sie wirklich heißen und was sie unterscheidet, wissen Sie in fünf Minuten.
Ein guter Akkuschrauber ist für jeden Selbermacher ein wichtiges Heimwerker-Tool. Das Allroundtalent beschleunigt nicht nur das Aufbauen von Möbeln, sondern kann, je nach Modell, auch als Bohrer genutzt werden. Doch ein Akkuschrauber allein reicht zum Schrauben nicht aus - man braucht auch die richtigen Bits dazu.
Wie Sie ein Bohrloch richtig reparieren, erfahren Sie hier.
Unter einem Bit versteht man eine auswechselbare Schraubendreherklinge für ein bestimmtes Schraubenkopfprofil. Die meist sechseckige Aufnahme ist so geformt, dass man es in einen Bithalter oder Akkuschrauber einsetzen kann.
In jedem Fall sollte deshalb in ein gut sortiertes und qualitativ hochwertiger Bitsatz investiert werden. Wie die kleinen Schraubköpfe heißen und was sie unterscheidet, haben wir für Sie kurz zusammengefasst.
Schraubenköpfe in Schlitz- oder Kreuzschlitzform sind dabei die gängigsten Formen für Bits – aber bei weitem nicht alle. Wichtig, damit die Schraube nicht verschleißt, sind diese Hinweise:
- Prüfen Sie vor dem Schrauben, ob der Bit in einwandfreiem Zustand ist.
- Die Form des Bits muss zum Schraubenkopf passen: Folglich sollte die Größe von Bit und Schraubenkopf übereinstimmen.
- Setzen Sie den Bit für optimale Kraftübertragung gerade an.
- Achten Sie auf die richtigen Anwendungsgebiete der verwendeten Bits.
Unterschiedliche Bits: eine Übersicht über die verschiedenen Formen
Schritt 1/12: Clutch
CLUTCH heißt so viel wie greifen, festhalten, kuppeln – alles Begriffe, die auf diese Bitform zutreffen. Damit werden Schrauben gelöst, die eigentlich nur für Fachleute lösbar sein sollen – aber was anderes hat man ja auch gar nicht vor …
Schritt 2/12: Einfacher Schlitz-Bit
EINFACHER SCHLITZ-BIT für die ganz klassischen Schrauben. Meist nur noch dort verwendet, wo Hersteller Geld sparen wollen und wo es um ästhetische Verschraubung geht – z.B. Messing schrauben, deren Schlitze in Maserrichtung ausgerichtet sind.
Schritt 3/12: Phillips
PHILLIPS (PH) ist sozusagen der "Ur-Kreuzschlitz" und besteht einfach aus zwei gekreuzten Klingen. Die Angriffsfläche und damit die Kraftübertragung auf die Schraube ist deutlich höher als bei klassischen Schlitzschrauben. Man findet ihn bei vielen Schrauben mit Feingewinde.
Schritt 4/12: Pozidriv
POZIDRIV (PZ) ist ein "eineinhalbfacher" Kreuzschlitzschrauber. Zusätzlich zum Klingenkreuz stehen in den Vertiefungen kleine Rippen, die die Kraftübertragung noch erhöhen. Mit diesem Antrieb sind heute die meisten Holz- und Universalschrauben ausgestattet.
Schritt 5/12: Sechskant
SECHSKANT oder "Inbus" (nach "Innensechskant Bauer und Schauerte", den Erfindern in Neuss). Bei Fahrrädern und schwedischen Möbeln kaum mehr wegzudenken.
Schritt 6/12: Spanner
SPANNER heißt dieses Bit für Schrauben, die jeden Dieb verzweifeln lassen – viele Hobbybastler allerdings auch.
Schritt 7/12: Square
SQUARE (SQ) ODER ROBERTSON nach dem Mann, der diesen Schraubenantrieb 1908 in Kanada erfand und auch in den USA patentieren ließ. In Deutschland kaum gebräuchlich.
Schritt 8/12: Torq (TS)
TORQ (TS) Diese Bits haben vier Klingen die windmühlenflügelartig zueinander stehen. Die entsprechenden Schrauben sind mit einem normalen Kreuzschlitz nicht zu packen.
Schritt 9/12: Torx (T)
TORX (T) heißen diese sternförmigen Bits, die sich anschicken, die gute alte Pozidriv-Form zu verdrängen. Hier gibt es sechs statt vier Möglichkeiten, das Bit anzusetzen, und die Kraftschlüssigkeit ist kaum zu überbieten.
Schritt 10/12: Torx (TR)
TORX (TR oder T) Nur mit dem Loch in der Mitte können diebstahlgeschützte Torxschrauben gelöst werden. Sie haben einen Stift in der Mitte, der verhindert, dass man die Schraube mit einem üblichen Torx-Bit lösen kann.
Schritt 11/12: Tri-Wing
TRI-WING, also "Dreiflügler" für meist industriell verwendete Spezialschrauben. Mit diesem Bit müssen kleine Reparaturen an Wecker & Co. nicht scheitern.
Schritt 12/12: Triple
TRIPLE SQUARE (XZN) steht für ein Innenvielzahnprofil mit rechtwinkliger Zahngeometrie – eine Art Doppel-Torx. Triple Square ist darauf zurückzuführen, dass sich die Geometrie ergibt, wenn man drei gleich große Quadrate übereinanderlegt und um jeweils 30 Grad verdreht. Man findet es oft im Maschinen- und Fahrzeugbau.
Gut zu wissen: Was steckt hinter dem „Cam-Out-Effekt“?
Beim sogenannten „Cam-Out-Effekt“ rutscht der Schraubendreher oder der Bit aus dem Schraubenkopf, sobald das Drehmoment die erforderliche Kraft übersteigt. Beim Akkuschrauber mit Drehmoment-Regelung sollte diese deshalb immer nur auf die mindestens erforderliche Stufe eingestellt werden. Rutscht der Bit immer wieder aus der Schraube, verschleißt sie mit der Zeit und lässt sich eventuell nicht mehr entfernen.
Sie wollen mehr über Akkuschrauber wissen? Wir haben Mini-Akkuschrauber getestet. Und hier finden Sie einen Vergleich der Baumarkt-Eigenmarken!
Schlitz, Kreuzschlitz oder doch ein Sechskant? Egal welchen Kopf Ihre Schraube hat, der genau dafür passende Bit ist wichtig für sauberes Arbeiten. Ein vollständiger Bitsatz gehört in jeden gut ausgestatteten Werkzeugbestand.