Werkzeug

Laminat verlegen mit dem Laminat-Cutter

Wenn Sie schon einmal Laminat verlegt habe, wissen Sie, dass dabei eine Stich- oder Kappsäge zum Kürzen der Dielen unerlässlich ist. Komfortabler ist jedoch ein spezieller Laminat-Cutter. Wir zeigen, was das Gerät kann.

Laminat-Cutter
© stock.adobe.com - Patrick

Wer Laminat verlegt, muss schneiden. Mindestens einmal pro Reihe muss die Stich- oder Kappsäge her, um die letzte Diele auf Maß zu stutzen. In Raumnischen, an Türzargen und unter Heizkörpern wird’s dann richtig fummelig, wenn die Dielen sauber um allerlei Ecken und Rohre herumgeführt werden müssen. Um es gleich vorweg zu sagen: Für diese kniffligen Aufgaben werden Sie auch weiterhin Stichsäge, Bohrer und viel Geduld brauchen. Auch ein in Laminatschneider kann nur gerade, im besten Falle auch schräge Schnitte.

Für Selbermacher und Gelegenheitslaminatverleger stellt sich natürlich sofort die Frage: Braucht man das? Und wenn ja, warum? Das Ausmessen und Anreißen der Schnitte erspart Ihnen leider trotzdem keiner.

Laminat-Cutter – Schnittkante
© Chris Lambertsen

Ob Sie pro Schnitt etwa mit dem Cutter schneller sind als freihändig mit der Stichsäge, hängt davon ab, wie zielsicher und genau Sie die Dielen anlegen. Zwei Dinge allerdings haben der Laminatschneider der Stichsäge (ob mit oder ohne Führung) voraus: Sie machen keinen Lärm und keinen Staub. Sie können im Mietshaus also auch vor 7 und nach 22 Uhr Ihren Boden verlegen.

Wolfcraft Laminat-Cutter

Laminat-Cutter von Wolfcraft
© Chris Lambertsen

Genaugenommen ist der Laminat-Cutter von Wolfcraft* gar kein Cutter (englisch für "Schneider"), sondern ein Knacker. Die Klinge, mit der die Laminatdielen durchtrennt werden, ist nämlich nicht scharf, sie funktioniert allein durch ihre Scherkraft. Das hat zwei große Vorteile: Erstens können Sie sich mit dem Laminat-Cutter nicht verletzen (jedenfalls nicht schneiden), zweitens ist seine Lebensdauer nahezu unbegrenzt.

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Laminat-Cutter

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Die Möglichkeiten des Knackens sind alles andere als unbegrenzt. Es funktioniert lediglich, eine Laminatdiele bis zu 210 mm Breite rechtwinklig abzulängen, dass allerdings einfach und gut. Schräg- oder gar Ausschnitte sind leider nicht machbar, hier brauchen Sie die gute alte Stichsäge. Trennen lässt sich nur Laminat (kein Fertigparkett), auch mit einer unterseitig integrierten Trittschalldämmung. Bei Sonderausstattungen wie einem Aluminium-Klickprofil oder dergleichen hört es dann auf. Zusammengeklappt wird der Cutter zu einem 235 x672 x245 mm großen Paket, das in jeder Ecke einen Platz findet.

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Welche Sägeblätter beim Laminat-schneiden?

Laminat-Cutter – Sägeblätter für Laminat
© Chris Lambertsen

Damit Sie beim Laminatschneiden mit Ihrer Stichsäge exakt und verlauffrei schneiden können, brauchen Sie am besten Laminat-Sägeblätter*. Diese haben erstens einen stärkeren Rücken (für weniger Verlauf) und zweitens eine feinere Zahnung (für weniger Ausriss) als herkömmliche Blätter. Ein Kurvensägeblatt brauchen Sie, um größere Rundungen schneiden zu können.

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Wie verlegt man Laminat unter Türzargen?

Laminat-Cutter – Türrahmen zurecht sägen
© Chris Lambertsen

Um einen sauberen Anschluss zwischen Laminatdielen und der Türzarge hinzubekommen, sollten Sie die Türzarge kürzen. Das gelingt am besten, wenn Sie eine Diele umdrehen, bis an die Zarge führen und die dann mit einer dünnen Feinsäge um die entsprechende Dielendicke kürzen.

Laminat-Cutter – Übergang schließen
© Chris Lambertsen

Den Übergang können Sie später mit einer farblich passenden Acrylmasse (kein Silikon, das kann das Holz auf Dauer schädigen) ausspritzen. Bei Stahlzargen funktioniert ein Kürzen natürlich nicht. Hier bleibt Ihnen leider nichts anderes übrig, als die Zargenkonturen sauber und möglichst exakt auf die Laminatdielen zu übertragen (Dehnungsfuge von 10 mm einhalten!) und diese Fuge dann mit einem farblich zum Holz passenden Acryl zu schließen.

Besonders hilfreich dabei, Konturen auf die Dielen zu übertragen, ist im übrigen eine sogenannte Konturenlehre*. Die kleinen Stäbchen legen Sich exakt um das jeweilige Objekt respektive die Kanten der Zarge oder dergleichen. Stellt man die Stäbchen nun starr, kann man die so "gemessene" Kontur einfach auf den Werkstoff übertragen.

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Wie verlege ich Laminat um Heizungsrohre?

Laminat-Cutter – Kreis aussägen
© Chris Lambertsen

Stoßen Sie mit Ihrem Laminat irgendwann an ein Heizungsrohr, wird es knifflig. Zunächst stecken Sie zwei passende Dielenstücke stirnseitig zusammen und fixieren sie mit Klebebändern. Messen Sie die Lage des Rohres auf Ihrer Diele millimetergenau ein und bohren das Loch um etwa 5 mm größer als der Rohrdurchmesser in die Diele. Mit der Stichsäge schneiden Sie die Feder der wieder auseinandergenommenen Dielenstücke ab, so dass Sie das Rohr in den Ausschnitt einfädeln können.

Laminat-Cutter – Diele an Heizung ansetzen
© Chris Lambertsen

Legen Sie zunächst das kurze Passstück zwischen Rohr und Wand und fixieren Sie es mit Keilen. Das Gegenstück schwenken Sie in die vorherige Diele ein und treiben es mit Hammer und Schlagklotz mit dem ersten zusammen. Eine Rosette, die Sie ums Rohr stecken, deckt die Schnittfuge sauber ab.

Artikel aktualisiert am 07.10.2024

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