Design-Bohrhammer

Metabo-Bohrhammer P’7911

Der neue Metabo-Bohrhammer P’7911 im Porsche-Design hat den Handgriff oben statt unten. Handelt es sich dabei um eine ergonomische Revolution oder nur um einen Design- Gag. Wir haben den Porsche-Bohrhammer für Sie getestet.

Bohrhammer P’7911
Bohrhammer P’7911© Michael Holz

Mit dem neuen Bohrhammer im Porsche-Design stellt Metabo einen besonderes Gerät vor. Neben der ungewöhnlichen Grifflösung fällt auch das Gehäuse mit Schalen aus kohlefaserverstärktem Kunststoff und einem umlaufenden Bügel aus Aluminium auf.

Der Preis dieser ungewöhnlichen Maschine beträgt 495 Euro. Dafür bekommt der Kunde einen Kombibohrhammer mit einem Wechselfutter. Das heißt, die serienmäßige SDSplus- Aufnahme für Hammerbohrer kann gegen ein ebenfalls mitgeliefertes Schnellspannbohrfutter zum Drehbohren in Holz und Metall ausgetauscht werden. Die Technik des P’7911, so die laufende Nummer von Porsche Design, ist weitgehend vergleichbar mit den Metabo-Kombihämmern UHE 22 Multi für 279 Euro beziehungsweise dem Sondermodell UHE 20 Multi für knapp 200 Euro.

Die ungewöhnliche Grifflösung wird von Metabo als innovativ bezeichnet. Besonders stolz weist man darauf hin, dass die wie eine Handtasche an dem Bügelgriff hängende Maschine viel leichter wirkt als ein Bohrhammer, der nur am Pistolenhandgriff gehalten wird. Um festzustellen, ob die Lösung wirklich ergonomische Vorteile bietet, haben wir die Maschine mehreren Testern zum Bohren und Meißeln gegeben.

Porsche-Design
© Selbermachen

Die für einige Tester erstaunliche Erkenntnis: Man kann mit der ungewöhnlichen Griffposition bis etwa in Brusthöhe gut bohren. Hammerbohren mit kleineren Bohrdurchmessern klappt sogar mit einer Hand. Bei größeren Bohrern (ab zirka 8 mm) gerät die Maschine, vor allem bei Lastwechseln, schnell ins Pendeln. Dann sollte sie besser wie auch beim Meißeln zusätzlich mit dem Zusatzhandgriff geführt werden. Zum Bohren ab Brusthöhe kann die Maschine auch umgedreht und mit dem Griff nach unten benutzt werden. Doch dann ist der Winkel des Griffes nicht besonders ergonomisch und man muss mit dem kleinen Finger Gas geben.

Eigentlich sind kohlefaserverstärkter Kunststoff und Aluminium typische Leichtbaumaterialien, doch der P’7911 ist zirka 500 g schwerer als der leistungsmäßig vergleichbare UHE20. Das Geheimnis des schweren Leichtbaus ist ein innenliegendes Kunststoffgehäuse, denn Aluminium und Kohlefasern sind für die elektrische Isolierung denkbar ungünstig.

Auch ergonomisch ist der Aluminium- Griff ohne Softgriffeinlage nicht besonders sinnvoll. Wer die Maschine im Winter gar im Kofferraum liegen lässt, muss sie vor dem Arbeiten erst aufwärmen, weil sonst die Finger am eiskalten Aluminium festkleben. Aber welcher Porsche steht im Winter schon draußen?

Metabo-Bohrhammer P’7911 im Test

Bohrhammer im Test
Koffer Bohrhammer
© Michael Holz

Schritt 1/6: Koffer Bohrhammer

Der schwarze Koffer mit abnehmbarer Haube lässt eher eine Nähmaschine erwarten als einen Bohrhammer.

Aufsatz-Wechsel
© Michael Holz

Schritt 2/6: Aufsatz-Wechsel

Zum Bohren in Holz und Metall kann der Anwender die SDS-plus- Aufnahme gegen ein Schnellspannbohrfutter tauschen.

Beidhändig führen
© Michael Holz

Schritt 3/6: Beidhändig führen

Zum Meißeln und beim Bohren mit größeren Durchmessern sollte man die Maschine mit beiden Händen führen.

Maschine umdrehen
© Michael Holz

Schritt 4/6: Maschine umdrehen

Zum Bohren ab Brusthöhe kann man die Maschine auch umdrehen, muss dann aber mit dem kleinen Finger Gas geben.

Getriebeschalter
© Michael Holz

Schritt 5/6: Getriebeschalter

Hier haben die Designer mit Farbe gespart: Die Symbole auf dem Getriebeschalter sind kaum erkennbar.

Umschalter
© Michael Holz

Schritt 6/6: Umschalter

Auch der Umschalter für den Rechts-Links- Lauf ist nicht besser gekennzeichnet. Bei nach unten gedrehtem Griff ist er zudem schlecht zu erreichen.

Auf den Punkt gebracht

  • Positiv: Kombi-Bohrhammer mit Wechselfutter und 2-Gang- Getriebe. Porsche-Design mit edel wirkender Optik, hochwertiger Koffer, ordentliche Leistung beim Bohren und Meißeln.
  • Negativ: Das ungewöhnliche Bedienkonzept hat mehr Nachteile als Vorteile, kein Softgriff, Schalter in umgedrehter Griffposition ungünstig zu bedienen, hohes Gewicht, hoher Preis.
  • Fazit: Wer 500 Euro für einen Bohrhammer übrig hat, für den ist der exklusive Porsche- Hammer das passende Angebot. Das Gerät muss nicht nur in der Vitrine stehen, sondern kann auch tatsächlich Bohren und Meißeln. Wer dagegen einen preisgünstigen Bohrhammer zum Arbeiten sucht, für den gibt es genügend Alternativen, die erheblich billiger sind.

Zum Weiterlesen: Hier geht's zum großen Bohrhammer-Vergleichstest.

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