Bohrhammer im Test
Bohrhämmer verdrängen mehr und mehr die klassischen Schlagbohrmaschinen. In unserem Bohrhammer-Test vergleichen wir fünf Geräte unterschiedlicher Hersteller.
Dass in den vergangenen Jahren mehr und mehr Endverbraucher sich einen Bohrhammer gekauft haben, hat zunächst zwei ganz schlichte Gründe: das Geräusch und die Vibrationen. Denn beide sind bei einem Bohrhammer deutlich angenehmer als bei einer Schlagbohrmaschine.
Das Wichtigste über unseren Bohrhammer-Test im Überblick
- Bohrhammer-Test – die Ergebisse
- Kein Bohrhammer ohne SDS-Plus!
- Unterschied zwischen Bohrhammer und Schlagbohrmaschine
- Meißelfunktion beim Bohrhammer
Bohrhammer-Test – die Ergebnisse
1/5: Makita HR 2470
Positiv: Hammerbohren und Meißeln sehr gut, geringer Bohrfutterschlag, handliches Gerät, guter Griff, einfacher Wechsel von Werkzeug, Tiefenanschlag gut zu bedienen, relativ geringe Vibration, lange Zuleitung, Bohrer mitgeliefert.
Negativ: Relativ schwer, sehr laut, keine Drehzahlbegrenzung bei Linkslauf, Koffer nicht mit Zusatzschloss verschließbar, Seitenhandgriff umständlich.
Gesamturteil: Gut
2/5: Bosch PBH 2000 SRE
Positiv: Leicht, robust und handlich, Hammerbohren und Holzbohren gut machbar, Werkzeugwechsel sehr einfach, geringe Aufnahmeleistung beim Hammerbohren, Seitenhandgriff leicht verstellbar.
Negativ: Kurze Zuleitung, kein Schnellspannfutter, Tiefenanschlag im Test lose, laut, Vibrationen, keine Bohrer mitgeliefert.
Gesamturteil: Gut
3/5: Black & Decker KD 990
Positiv: Drehzahlbegrenzung bei Linkslauf, Bohrersatz und zwei Meißel als Zubehör mitgeliefert, einfacher Wechsel von Bohrfutter und Bohrer Seitenhandgriff, einfach zu verstellen.
Negativ: schweres Gerät, für Meißelarbeiten weniger geeignet, zum Metallbohren weniger geeignet, kein Schnellspannfutter, laut, Vibrationen.
Gesamturteil: Befriedigend
4/5: Metabo UHE 28 Plus
Positiv: Hammerbohren und Meißel gut, gut geeignet für Holzbohren, geringer Bohrfutterschlag, Schnellspannwechselfutter, einfacher Wechsel von Werkzeug, Tiefenanschlag gut zu bedienen, lange Zuleitung.
Negativ: Gerät nach Falltest defekt, Spannhalsdurchmesser unüblich, schwer, laut, Vibrationen, keine Drehzahlbegrenzung bei Linkslauf
Gesamturteil: Gut
5/5: AEG KH 28 Super XE
Positiv: Hammerbohren, Meißelarbeiten und Holzbohren gut, Schnellspannwechselfutter, geringe Aufnahmeleistung beim Hammerbohren, Werkzeugwechsel einfach, Tiefenanschlag gut zu bedienen.
Negativ: Sehr laut, starke Vibration, keine Drehzahlbegrenzung bei Linkslauf, Bedienungsanleitung fast nur mit Bilderläuterung, kaum Text.
Gesamturteil: Gut
Kein Bohrhammer ohne SDS-Plus!
Gelegentlich findet man immer noch billige Bohrhämmer, die keine SDS-Plus-Aufnahme für das Bohr- oder Meißelwerkzeug haben, sondern stattdessen ausschließlich ein konventionelles Bohrfutter.
Doch wer hier spart, zahlt am Ende drauf, denn kleine Meißel oder stabile Hammerbohrer gibt es praktisch nur noch mit der SDS-Aufnahme. Die ist heute Teil des Bohrhammer-Konzepts, gibt sie dem Bohrer doch entlang der Achse etwas Spiel.
Günstige Standard-Steinbohrer, im Bohrfutter fest eingespannt, würden schnell dem Stress zum Opfer fallen. Auch ist das Auswechseln des Zubehörs mit SDS-Plus im Handumdrehen erledigt, ein echter Zeit- und Komfortgewinn.
Unterschied zwischen Bohrhammer und Schlagbohrmaschine
Die technischen Unterschiede sind schnell erklärt: während die Schlagbohrmaschine eine Wellenscheibe auf der Achse hat, die den Bohrer bei eingeschaltetem Schlagwerk in hoher Frequenz nach vorne drückt, hat der Bohrhammer ein (meist pneumatisches) Schlagwerk, das den Meißel oder Bohrer aktiv vorwärts schleudert.
In der Praxis bedeutet dies, dass Bohrhämmer nur an die Wand gehalten, aber nicht angepresst werden müssen, und deren (Schall- und Vibrations-)Frequenz insgesamt als angenehmer empfunden wird.
Bei der Schlagbohrmaschine ist es genau umgekehrt: Nur kräftiges Drücken sichert den Arbeitsfortschritt in hartem Material und das Arbeitsgeräusch ist am Rande des Erträglichen.
Meißelfunktion beim Bohrhammer
Ein weiteres Argument spricht für den Bohrhammer: die Meißelfunktion. Wenn sich beim Bohrhammer die Drehfunktion ausschalten lässt, können auch leichte Stemm-Aufgaben gelöst werden. Häuser werden Sie mit dieser Kombination nicht abreißen können, einen Kabelkanal anzulegen oder einen alten Fliesenschild zu entfernen, ist aber möglich, solange sich der Kollateralschaden durch die Schläge in Grenzen hält.
Wichtig in unserem Test war uns auch die Sicherheits- und Stabilitätsprüfung, denn wo ein Bohrhammer eingesetzt wird, ist es regelmäßig auch staubig und schmutzig. Das Ergebnis hier war in Ordnung. Auch die Ausstattung der Testpakete war in Ordnung, (fast) alle Kandidaten kommen mit einem zusätzlichen, klassischen Bohrfutter für das Drehbohren. Makita und Black&Decker haben sogar Bohrer und Meißel mit im Paket, die sonst mit erheblichen Mehrkosten zu Buche schlagen.
Die Kerndisziplin der Hämmer ist aber das Bohren in Beton. Hier sind sie schlicht unschlagbar, erreichen mit vergleichsweise kleiner Motorleistung großen Arbeitsfortschritt. Deswegen sollen sie auch nie mit eingeschaltetem Hammerwerk in einer porösen Wand eingesetzt werden, der Schaden wäre beträchtlich.
Insgesamt absolvieren die Kandidaten das Testprogramm mit guten Noten, zeigen sich auf hohem Niveau. Zwar können die teureren Geräte oft bessere Ergebnisse erzielen, doch einen echten Verlierer hatten wir diesmal nicht dabei. Und im Vergleich mit einer Schlagbohrmaschine ist selbst ein einfacher Bohrhammer bei der Arbeit in Beton immer ein großer Gewinn.
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Artikel aktualisiert am 24.09.2024
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