Balkon

Tauben vertreiben auf dem Balkon

Tauben auf Balkonen und Fensterbrettern stören viele Menschen. Wir verraten, wie Sie Tauben wieder vertreiben.

Tauben vertreiben
Stadttauben rasten und nisten gerne auf Balkonen.© Vera Aksionava - stock.adobe.com

Meistens  sind es Stadttauben, die sich in Dachböden, auf Balkonen oder Fensterbrettern einnisten.

Tauben vertreiben

  • Wenn Sie Tauben tierfreundlich vertreiben wollen, greifen Sie zu Maßnahmen, die den natürlichen Fluchtinstinkt der Tiere ansprechen.
  • Dieser wird bei Tauben auch durch den Dazu zählen Gerüche, Geräusche oder visuelle Reize.
  • Bedenken Sie aber, dass Tauben sehr schnell lernen, Muster zu erfassen, und bald wissen, dass von einem Windspiel allein keine direkte Gefahr droht.
Stadttauben
Stadttauben sind sehr lernfähige Tiere.© rostyle - stock.adobe.com

Tauben abschrecken

Die beste Maßnahme ist es, die Tauben von vornherein abzuschrecken. Dabei gibt es mehrere Methoden:

  • Zunächst einmal können Sie selbst aktiv werden und die Tauben verscheuchen, wann immer die Vögel zu nah kommen.
  • Tauben lernen schnell, dass ein Balkon, von dem sie ständig verscheucht werden, kein idealer Brutplatz ist. Diese Methode erfordert jedoch Wachsamkeit und die Möglichkeit, auch untertags Ihren Balkon zu verteidigen.
  • Indem Sie darauf achten, dass draußen keine Krümel und Essensreste herumliegen, nehmen Sie Ihrem Balkon oder Ihrer Terrasse zusätzlich die Attraktivität für Tauben.
  • Optische Abschreckung: Flatterbänder aus bunten Folienstreifen, Windräder und Windspiele oder ein Taubenschreck aus alten CDs: Die rasche Bewegung der Gegenstände im Wind und die Farbwechsel schrecken die Tauben auf und sorgen dafür, dass die Vögel sich nicht auf Ihren Balkon trauen. Allerdings lernen Tauben schnell, ob es sich dabei um eine tatsächliche Gefahr handelt. Stecken Sie die Taubenscheuchen daher regelmäßig um, damit kein Gewöhnungseffekt eintritt.
  • Abschreckung durch Feinde: Gleiches gilt für Raben oder Raubvögel aus Plastik, die Sie ebenfalls zur Abschreckung auf Balkons und Fenstersimsen anbringen können. Auch diese Plastikvögel sollten häufig die Position wechseln, damit die Tauben nicht hellhörig werden. Noch besser funktioniert es, wenn Sie Ihr Haustier regelmäßig auf den Balkon lassen: Hund und Katze handeln selbstbestimmt und unvorhersehbar und die Tauben werden sicher nicht dort brüten, wo sie Fressfeinde wissen. Oft genügt es schon, wenn Sie etwas Fell des Haustiers verteilen, um die Tauben wissen zu lassen, dass hier keine gute Gegend für den Nachwuchs ist.
  • Akustische Abschreckung: Diese Methode, um Tauben zu vertreiben, eignet sich besonders für größere Flächen oder Gärten. Spielen Sie dazu einfach die Schreie verschiedener heimischer Raubvögel ab, um die Tauben abzuschrecken. Entsprechende Tonträger gibt es beispielsweise im Landwirtschaftsbedarf zu kaufen. Nehmen Sie dabei aber unbedingt Rücksicht auf Ihre Nachbarn.
  • Abwehr durch Hindernisse: Wenn Tauben trotz aller Abschreckungsversuche immer wieder Ihren Balkon, Garten oder bestimmte Simse an Ihrem Haus frequentieren, bieten sich physische Hindernisse an, die die Vögel am Landen und Nisten hindern. Dazu zählen Spanndrahtsysteme oder rostfreie Bleche, die in einem Winkel von 45 Grad zum Beispiel an Fensterbrettern montiert werden.

Fehler beim Tauben vertreiben

Wer recherchiert, wie man Tauben vertreiben kann, stößt früher oder später auf den Tipp, Buttersäure auf dem Balkon zu vergießen. Von dieser Methode sollten Sie unbedingt absehen. 

Zwar vertreibt der Geruch der Buttersäure die Tauben, allerdings ist er auch für Menschen sehr unangenehm. Gerade in Mehrfamilienhäusern führt dies schnell zum Konflikt mit den Nachbarn und damit zu mehr Ärger, als die Tauben selbst verursachen.

Taubennest entfernen
Taubennester sollten Sie vollständig entfernen.© Milan Vasicek - stock.adobe.com
Finger weg von Plastik-Spikes oder gar selbstgemachten Holzbrettern mit Nägeln, denn sie bergen ein hohes Verletzungsrisiko für die Tauben. Auch Netze sind gefährlich: Die Vögel können sich darin verheddern und müssen qualvoll verhungern.

Taubenkot entfernen

Taubenkot können Sie selbst entfernen. Tragen Sie dazu unbedingt eine Staubschutzmaske, damit Sie keinen Staub und keine Pilze einatmen, sowie Gummihandschuhe. Waschen Sie sich hinterher außerdem gründlich die Hände.

  1. Gießen Sie zunächst reichlich heißes Wasser auf die Verschmutzungen und entfernen Sie den Kot mit einem Spachtel oder einem groben Schrubber.
  2. Spülen Sie den Kot mit Wasser ab, idealerweise mit einem Wasserschlauch, aber auch ein schwungvoll ausgekippter Eimer Wasser tut seine Wirkung.
  3. Um Keime abzutöten, wischen Sie nun die gesamte verschmutzte Fläche mit Haushaltsessig ab und spülen anschließend wieder mit Wasser nach.

Taubennester entfernen

Wenn Sie zu spät auf das Taubenproblem aufmerksam geworden sind und die Tauben bereits brüten, gibt es leider keine andere Möglichkeit, als das Gelege zu entfernen. Gipseier täuschen die brütende Taube, die zumindest für die Zeit der Brut männliche Tauben vertreiben und somit auch keine weiteren Eier legen wird.

Treffen Sie dann unbedingt abschreckende Maßnahmen, bevor die Taube zur nächsten Brut zu Ihnen kommt. Dazu müssen Sie allerdings schnell sein, denn Tauben brüten im Schnitt bis zu vier Mal pro Jahr.

Vorsicht: Im Gegensatz zu Stadttauben dürfen Wildtauben nicht bei der Brut gestört werden. Zu diesen zählt auch die Ringeltaube, die der Stadttaube sehr ähnlich sieht.

Übertragen Tauben Krankheiten?

Ein häufig genannter Grund für die Ablehnung von Tauben ist heute die Angst davor, dass die Tiere Krankheiten übertragen. Jedoch wird die Bedrohung oft drastischer dargestellt, als sie wirklich ist: Das Risiko, sich beispielsweise mit der Papageienkrankheit anzustecken, betrifft hauptsächlich Menschen, die täglich intensiv mit Tauben zu tun haben, etwa Züchter. Auch der Trichomoniasis-Erreger wird nicht von Tauben übertragen: Mit dem Erregertyp, der Tauben befällt, können sich Menschen überhaupt nicht anstecken.

Ringeltaube
Nicht verwechseln: Die Ringeltaube sieht der Stadttaube ähnlich, ihr Nest dürfen Sie jedoch nicht entfenen!© Ulrich Zillmann - stock.adobe.com

Parasiten bei Tauben

Während also die Wahrscheinlichkeit, sich bei Tauben mit Krankheiten anzustecken, recht gering ist, stellen Taubenparasiten eine größere Gefahr für den Menschen dar. Vogelmilben, Taubenzecken und Co. können mit ihrem Biss schwere allergische Reaktionen auslösen. Die Zecken können auch nach dem Verschwinden der Tauben in Ihre Wohnung krabbeln. Entfernen Sie daher unbedingt alle Spuren der Tauben gründlich.

Dazu zählen auch Kotspuren, die Stadttauben auf Balkonen und Terrassen hinterlassen. Etwa acht Kilogramm Kot scheidet jede Taube pro Jahr aus. Trocknet der Kot und wird als Staub aufgewirbelt und eingeatmet, kann es zu Gesundheitsschäden an den Atemwegen kommen.

Zudem können sich auf dem getrockneten Vogelkot Hefepilze bilden, die bei Menschen eine Hirnhautentzündung auslösen können. Die Schutzmaßnahme: Tragen Sie unbedingt eine Atemschutzmaske, wenn Sie Vogelkot entfernen.

Wenn all diese Abschreckungsmethoden nicht funktionieren, wenden Sie sich an einen professionellen Schädlingsbekämpfer oder an den Taubenbeauftragten Ihrer Stadtverwaltung.

Sehen Sie unbedingt davon ab, die Tauben zu vergiften oder anderweitig zu töten: Dies ist nach deutschem Gesetz verboten.

Bis auf die Polarregionen kommen Tauben weltweit vor. Von den 300 Taubenarten auf der Welt leben gerade einmal fünf Arten in unseren Breiten, darunter die Ringeltaube, die Turteltaube, die Türkentaube und die Stadttaube. Stadttauben stammen von verwilderten Haus- und Brieftauben ab. 

Auch Marder sind oft ungeliebte Gäste. Lesen Sie hier, wie Sie einen Marder vertreiben.

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