Heizkörperverkleidung selber bauen
Mit einer Heizkörperverkleidung integrieren Sie die Wärmequelle perfekt in den Raum und gewinnen gleichzeitig Platz für Deko-Elemente oder Pflanzen. Wir zeigen Schritt für Schritt, wie Sie eine Heizkörperverkleidung bauen.
Trotz moderner Heizmethoden wie zum Beispiel Fußboden- und Wandheizungen sind die optisch unbeliebten Radiatoren oftmals noch in unseren Häusern präsent.
Ihr unattraktives Erscheinungsbild lässt sich mit einem bloßen Neuanstrich nur schwierig ins Raumkonzept integrieren. Eine attraktive Lösung für dieses Problem sind Heizkörperverkleidungen.
Der Handel hält hierfür verschiedene Bausätze bereit, die Ihren Heizkörper mit nur wenigen Handgriffen kaschieren und den Einrichtungsstil Ihrer Wohnung unterstreichen. Wer es individueller mag, baut die Heizkörperverkleidung selbst.
Material für eine Heizkörperverkleidung
- MDF in 10 mm und 18 mm*
- 3 x Kiefernleisten 18 x 38 x 2.000 mm
- Duschdichtanstrich*
- 2 x Polyester-Feinspachtel*
- Möbelgleiter*
- Höhenverstellbare Heizkörperkonsolen*
- Standardkonsolen
- Fliesenkleber*
- Deko-Flexfugenmörtel*
- Beliebige oder passende Fliesen
- Universalhaftgrund*
- Buntlack
Werkzeug für den Bau einer Heizkörperverkleidung
- Feinsäge*
- Gehrungslade*
- Akkuschrauber*
- Spachtel*
- Exzenterschleifer*
- Pinsel
- Kreis- oder Stichsäge*
- Sprühsystem*
- Schraubendreher*
- Rohrzange*
- Metallsäge* oder Multitool
- Maulschlüssel*
- Winkelaufsatz*
- Bohrer
- Wasserwaage*
- Zahnspachtel*
- Eimer
- Gipsbecher*
- Spritztüten*
- Schwamm
- Kreppklebeband
Heizkörperverkleidung bauen - der Aufsatz
Im ersten Schritt wird der Aufsatz für die Heizkörperverkleidung konstruiert. Der Grundträger der Hiezkörperverkleidung sind MDF-Platten. Da die glatte, geschlossene Oberfläche keiner Faserrichtung unterworfen ist, ist eine perfekt ebenmäßige Lackierung möglich.
Schritt 1/9: Material
Das Material für die Heizkörperverkleidung besteht lediglich aus zugeschnittenem MDF, Holzgitterpaneelen, Universalhaftgrund und Buntlack.
Schritt 2/9: Befestigungsrahmen
Für den Befestigungsrahmen des Aufsatzes werden zusätzlich Leisten benötigt, die Sie mithilfe einer Gehrungslade auf Länge bringen.
Schritt 3/9: Leisten fixieren
Das Fixieren der Leisten geschieht per Verleimung. Geben Sie Holzleim auf die MDF-Platte und drücken Sie die Leisten bündig an.
Schritt 4/9: Leisten verschrauben
Für die optimale Stabilität verschraubt man die Leisten. Schraubzwingen erhöhen den Anpressdruck während des Trocknens des Klebers außerdem.
Schritt 5/9: Sichtrahmen verschrauben
Der Sichtrahmen aus MDF-Leisten wird am Befestigungsrahmen verschraubt. Für die Fixierung werden die Löcher zunächst vorgebohrt und dann angesenkt.
Schritt 6/9: Unebenheiten verspachteln
Sämtliche Unebenheiten durch Schraubenlöcher und Stoßkanten werden mit 2K-Spachtel geschlossen beziehungsweise kaschiert.
Schritt 7/9: Getrokneten Spachtel glattschleifen
Nach dem Trocknen schleifen Sie die ausgebesserten Stellen mit einem Exzenterschleifer glatt.
Schritt 8/9: Kanten abkleben
Vor dem Anstrich des oberen Innenfachs mit Duschdichtanstrich müssen die Kanten abgeklebt werden, um sie nicht zu beschmutzen.
Heizkörperverkleidung bauen - Abdichtung und Rahmen
Damit das MDF beim Fliesen nicht aufquillt, muss es mit einem Dichtanstrich behandelt werden. Der Ramen wird in zwei Schritten gefertigt. So kann man die Ziergitter ohne Fräsung einsetzen.
Schritt 1/8: Duschdichtanstrich auftragen
Den Duschdichtanstrich trägt man gleichmäßig und flächendeckend mit einem Flachpinsel auf. Diesen Vorgang sollten Sie zwei- bis dreimal wiederholen.
Schritt 2/8: Duschdichtanstrich trocknen lassen
Beachten Sie, dass Sie jede Schicht erst gut trocknen lassen, bevor Sie die nächste auftragen. Die Trocknungszeit pro Schicht beträgt etwa zwei Stunden.
Schritt 3/8: Verkleidungsrahmen
Jetzt wird der Verkleidungsrahmen für die Vorderseite der Heizkörperverkleidung konstruiert. In ihm finden die Holzgitter ihren Platz.
Schritt 4/8: Verkleidungsrahmen verstärken
Die Verstärkung des Rahmens erfolgt mit schmalen Leisten, die man an den Außenkanten bündig ansetzt. Die Leisten bilden außerdem die Auflage für die Holzgitter.
Schritt 5/8: Lagen verbinden
Die Verbindung der beiden Lagen erreicht man über das kombinierte Fixieren von Verleimung und Verschraubung.
Schritt 6/8: Holzgitter zusägen
Die Holzgitter werden mithilfe einer Tauchkreissäge und einer Schiene auf die benötigten Maße des Auflagerahmens zugesägt.
Schritt 7/8: Holzgitter einpassen und anschrauben
Die Holzgitter werden nun eingepasst und mit Schrauben befestigt. Diese sollten etwa alle fünf Zentimeter in den Auflagerahmen eingeschraubt werden.
Heizkörperverkleidung bauen - Grundierung und lackieren
Um ein optimales Ergebnis bei der Lackierung zu erzielen, muss man sorgfältig grundieren, sodass alle Poren verschlossen werden. Damit vermeidet man ein unterschiedliches Einsaugverhalten des Lacks.
Schritt 1/6: Grundierung aufsprühen
Die Grundierung wird idealerweise mit einem Sprühsystem aufgetragen. So verteilt sich die Farbe auf an schwer zugänglichen Stellen.
Schritt 2/6: Grundierung anschleifen
Mit einem Schleifer wird die getrocknete Grundierung auf dem Rahmen angeschliffen. Das raut den Anstrich an der Oberfläche etwas auf, damit der Lack besser haftet.
Schritt 3/6: Buntlack einfüllen
Den Buntlack füllt man in den Behälter eines Farbsprühsystems ein und verdünnt ihn dann nach den Angaben des Herstellers mit Wasser.
Schritt 4/6: Sprühaufsatz aufsetzen
Nach dem Verrühren des Lacks mit dem Wasser wird der Sprühaufsatz auf den Behälter gesetzt und das Gerät sodann an das Stromnetz angeschlossen.
Schritt 5/6: Buntlack auftragen
Der Rahmen kann nun in der gewünschten Farbe lackiert werden. Achten Sie darauf, dass die Oberfläche dafür komplett staubfrei ist.
Heizkörperverkleidung bauen - die Montage
Der Aufsatz wird mit höhenverstellbaren Konsolen auf dem Heizkörper befestigt. So kann man den benötigten Abstand ganz einfach passgenau auswählen.
Schritt 1/10: Löcher für Möbelgleiter bohren
Damit der Boden später nicht zerkratzt, sollten Sie Möbelgleiter unter den Standfüßen der Heizkörperverkleidung anbringen. Bohren Sie die für die Gleiter benötigten Löcher zunächst vor.
Schritt 2/10: Möbelgleiter einschrauben
Die Möbelgleiter werden mit einem Schraubendreher (manche Modelle werden auch eingenagelt) eingedreht. Auf harten Böden, wie zum Beispiel Fliesen, Laminat oder Parkett, eignen sich Filzgleiter besonders gut.
Schritt 3/10: Alten Heizkörper streichen
Bevor Sie die Heizkörperverkleidung montieren, sollten Sie den Heizkörper mit speziell dafür geeigneter Farbe streichen. Optional sollten Sie die Gelegenheit auch gleich dazu nutzen, die alten Thermostate auszutauschen. Sei es, um sie farblich anzupassen, oder gleich, um einen sogenannten smarten (programmierbaren) Thermostat anzubringen.
Schritt 4/10: Thermostat austauschen
Öffnen Sie den Thermostat. Dazu wird die Rändelschraube mit einer Wasserpumpenzange gelöst und der Thermostat sodann einfach abgezogen. Setzen Sie dann das neue Modell auf und schrauben Sie es fest zu.
Schritt 5/10: Bügel für höhenverstellbare Konsole
Für die Montage von höhenverstellbarer Konsolen werden die Bügel zwischen den Rippen des Heizkörpers hindurchgeführt, das Schlüsselblech aufgesetzt und festgeschraubt.
Schritt 6/10: Aufnahme probehalber aufsetzen
Auf die oberen Muttern, die den Abstand gewährleisten, setzt man probehalber die Aufnahme, um die richtige Höhe zu ermitteln.
Schritt 7/10: Überstand absägen
Eventuell überstehende Enden des Bügels werden mit einem geeigneten Werkzeug, wie zum Beispiel einem Multitool, bündig mit den Befestigungsmuttern abgesägt.
Schritt 8/10: Konsolen
Dank der Konsolen erhält der Deckel eine plane Auflage. Überprüfen Sie mit einer Wasserwaagen, ob die Konsolen dieselbe Höhe haben.
Schritt 9/10: Aufsatz verschrauben
Den Aufsatz der Heizkörperverkleidung verschraubt man mithilfe eines Winkelaufsatzes für den Akkuschrauber. Überprüfen Sie mit der Wasserwaagen nochmals den richtigen Stand des Aufsatzes.
Heizkörperverkleidung bauen - Front uns Aufsatz fixieren
Mit dem Befestigen der Vorderseite wird der Heizkörper komplett verblendet. Die Ablagefläche kann beispielsweise gefliest werden. Lassen Sie sich dazu die Fliesen idealerweise direkt im Baumarkt auf Maß zuschneiden.
Schritt 1/9: Punktuelle Unterfütterung
Alte Heizungen sind in sich nicht immer gerade. Ist der Aufsatz dann nicht in die Waage zu bringen, hilft eine punktuelle Unterfütterung.
Schritt 2/9: Standkonsole montieren
Um die Vorderseite der Heizkörperverkleidung anzubringen, montiert man Standkonsolen an der Unterseite des Aufsatzes.
Schritt 3/9: Vorderseite aufstellen
Die Vorderseite wird nun passend aufgestellt und an ihrer Rückseite durch das Verschrauben mit der Konsole verbunden.
Schritt 4/9: Vor dem Fliesen abkleben
Bevor Sie mit dem Fliesen des Innenfachs beginnen, sollten Sie die Kanten des Aufsatzes abkleben.
Schritt 5/9: Fliesenkleber auftragen
Mischen Sie den Fliesenkleber an und tragen Sie ihn nach kurzer Reifezeit gleichmäßig auf. Danach kämmen Sie ihn mit einem Zahnspachtel durch.
Schritt 6/9: Fliesen andrücken
Die Fliesen drücken Sie mit einer leichten Drehbewegung ins Kleberbett ein. Klopfen Sie sie dann mit einem Gummihammer leicht an.
Schritt 7/9: Fliesenstand überprfen
Überprüfen Sie den korrekten Stand der Fliesen mithilfe einer Wasserwaage. Ziel ist ein bündiger Abschluss mit den Kanten der Heizkörperverkleidung.
Schritt 8/9: Überschüssigen Kleber entfernen
Herausquellender Kleber muss, bevor er ausgehärtet ist, entfernt werden, sodass eine saubere Fuge entsteht.
Heizkörperverkleidung bauen - Verfugen und reinigen
Abschließend verfugt man die Fliesen. Achten Sie auch bei diesem vermeintlich kleinen Detail auf die farbliche Abstimmung zu Raum und Fliesen, da sie das Gesamtbild harmonisch abrunden. Oder aber die Harmonie bei nicht Kompatibilität ermpfindlich stören können.
Schritt 1/8: Fliesenkleber trocknen lassen
Der Kleber muss nun nach Herstellerangabe trocknen. Erst dann sollte verfugt werden, um die Fliesenposition nicht zu beeinträchtigen.
Schritt 2/8: Fugenmörtel anrühren
Für die Verfugung rühren Sie Fugenmörtel nach Herstellerangaben an.
Schritt 3/8: Fugenmörtel einbringen
Die gereifte Fugenmörtel-Masse bringt man mithilfe einer Spritztülle in die schmalen Fugen ein. Dabei ist eine nicht zu feste Konsistenz der Masse von Vorteil.
Schritt 4/8: Fugenmörtel in Fuge drücken
Der Mörtel wird nun mit dem Finger in die Fuge gedrückt, um Lufteinschlüsse zu vermeiden.
Schritt 5/8: Fugen reinigen
Die Reinigung der Fugen darf erst vorgenommen werden, wenn der Fugenmörtel angetrocknet ist. Verwenden Sie wenig Wasser. Andernfalls könnten Sie die Fugen versehentlich wieder auswaschen.
Schritt 6/8: Klebeband entfernen
Zum Schluss wird nach dem Trocknen noch das Klebeband entfernt. Dann waschen Sie zur Sicherheit noch einmal nach.
Schritt 7/8: Zementschleier entfernen
Den Zementschleier kann man am nächsten Tag nach dem vollständigen Aushärten ordentlich abwischen.
In diesem Text verwenden wir sogenannte Affiliate-Links. Produkte, die mit einem Stern (*) gekennzeichnet sind, können Sie käuflich erwerben. Kommt der Kauf zustande, erhalten wir eine kleine Provision. Sie bezahlen deshalb jedoch nicht mehr für die Produkte als üblich. Mehr zum Thema Affiliate finden Sie hier.