Ob für die Steuererklärung oder das Hobby – einen Arbeitstisch beziehungsweise ein Minibüro benötigt eigentlich jeder. Doch nicht immer sieht so ein kleiner Schreibtisch wirklich aufgeräumt aus, gerade wenn sich mal wieder die Papiere stapeln. Dann ist es Zeit, neue Wege zu beschreiten: Bauen Sie Ihren Arbeitsplatz doch einfach in einen bestehenden Schrank hinein und wenn möglich die Sitzgelegenheit gleich dazu.
Wir haben als Basis den Kiefernholzschrank „Fjell“ von Ikea benutzt (rund 349 Euro, Maße: 110 cm breit, 64 cm tief, 208 cm hoch). Übrigens: Der besondere Clou ist der schwenkbare Tisch, der so auf einfache Weise für ausreichend Beinfreiheit und Abstand zum Bildschirm sorgt.
Wichtig: Der Arbeitstisch muss auf den jeweiligen Schrank abgestimmt sein, sodass nach Einbau des Tisches eine Arbeitshöhe von insgesamt 74 bis 76 cm gewährleistet ist.
Für Tastatur- und Monitorkabel sowie eventuell noch die Computermaus muss ein Loch für die Kabelführung angefertigt werden. In den meisten Fällen ist ein 35-mm-Loch ausreichend. Dies jedoch muss von Stecker zu Stecker geprüft werden. Ebenso ist zu beachten, dass die Kabel ausreichend Spiel in der Länge haben, wenn sich die Tischplatte dreht.
Schreibtisch im Schrank: Skizze

Illustration: Tillman Straszburger
Der „Tischeinsatz“ für den Schrank wird aus einer 18 mm dicken Leimholzplatte gefertigt. Wir benutzten hier ein Holz mit dem Namen Paulownia, das vom Blauglockenbaum stammt. Es ist leicht, recht weich, dafür aber günstig und gut zu verarbeiten. Zum Vergrößern der Skizze hier klicken.
Schrankeinsatz als Schreibtisch: Anleitung
Sitz der Platten anzeichnen© Christian BordesSitz der Platten anzeichnen
Die Konstruktion dieses Schwenktisches wurde
so einfach wie möglich gehalten, und ebenso
verhält es sich mit den Verbindungen der Einzelteile: Sie werden allesamt stumpf verschraubt.
Zeichnen Sie sich dazu den genauen Sitz der
Platten an. Das geht am einfachsten mit einem
entsprechend langen Brett oder Restabschnitt
der verwendeten Leimholzplatten.
Löcher anfertigen© Christian BordesLöcher anfertigen
Da Sie nun den Sitz der Platten markiert haben,
fällt es sehr leicht, innerhalb der Markierungen die
Löcher für die Schraubverbindungen anzufertigen.
Kanten schleifen© Christian BordesKanten schleifen
Sind alle Löcher gebohrt, werden die Kanten und
eventuelle Holzfasern, die beim Löcherbohren entstanden
sind, mit einem Schleifgerät geschliffen.
Platten verschrauben© Christian BordesPlatten verschrauben
Mit 3,5-x-45-mm-Schrauben werden
danach die Platten miteinander verschraubt.
Platten verschrauben© Christian BordesPlatten verschrauben
Mit 3,5-x-45-mm-Schrauben werden
danach die Platten miteinander verschraubt.
Drehpunkt ermitteln© Christian BordesDrehpunkt ermitteln
Die schwenkbare Platte: Wenn Sie wie wir den
Schrank „Fjell“ von Ikea benutzen, können Sie
sich nach unseren Plattenmaßen richten.
Benutzen Sie einen anderen Schrank, wird es jetzt
etwas aufwendiger: Sie müssen dann die Maße der
Drehplatte sowie ihren Drehpunkt ermitteln. Nutzen
Sie dazu ein entsprechend großes Stück Pappe,
und tasten Sie sich an die passenden Maße heran.
Das können Sie natürlich auch in einem verkleinerten
Maßstab auf Papier machen.
Viertelkreis aufzeichnen© Christian BordesViertelkreis aufzeichnen
Ist das Plattenmaß ermittelt, werden die
Kanten rund gesägt. Dazu die Winkelhalbierende
von der Ecke aus anzeichnen und mit einem Zirkel
den Viertelkreis aufzeichnen.
Rundung aussägen© Christian BordesRundung aussägen
Anschließend mit der Stichsäge ausschneiden.
Sackloch und Durchgangsloch bohren© Christian BordesSackloch und Durchgangsloch bohren
In die schwenkbare Platte ein 35-mm-Sackloch für den Drehpunkt und anschließend ein Durchgangsloch durch beide Deckplatten bohren.
Schlossschraube durchtreiben© Christian BordesSchlossschraube durchtreiben
Die Schlossschraube mit einem Holz- oder
Karosseriehammer und einer Holzzulage
durch die Drehpunktlöcher treiben und mit einer
Sicherungsmutter von unten befestigen.
Schlossschraube befestigen© Christian BordesSchlossschraube befestigen
Die Schlossschraube mit einem Holz- oder
Karosseriehammer und einer Holzzulage
durch die Drehpunktlöcher treiben und mit einer
Sicherungsmutter von unten befestigen.
Loch bohren© Christian BordesLoch bohren
Die Einlegeborde werden mit einfachen
Bodenträgern in dem Schrank befestigt.
Bodenträger einstecken© Christian BordesBodenträger einstecken
Die Einlegeborde werden mit einfachen
Bodenträgern in dem Schrank befestigt.
Schrank befüllen© Christian BordesSchrank befüllen
Nun muss der Arbeitsschrank nur noch befüllt werden. Fertig!














Wir empfehlen, die Oberflächen mit einem Holzöl oder -wachs zu behandeln, da diese Produkte auch bei Kontakt miteinander auf den Reibungs- und Drehflächen nicht zum Verkleben neigen. Wer nicht auf Lackoberflächen verzichten möchte, sollte auf jeden Fall die Reibungsflächen zwischen Drehplatte und Tischgestell aussparen, damit hier nichts verkleben kann.