Tisch in Puzzle-Form
Nur vier Teile: Das könnte das einfachste Puzzle der Welt sein. Ist es aber nicht. Es ist statt nämlich ein fröhlicher Tisch, der sich im Quadrat, wie in der Reihe verwenden lässt oder als ein Satz Sitzhocker.
Um dieses Puzzle zusammenzusetzen, müssen Sie nicht einmal bis fünf zählen können. Kniffliger ist da schon die Form jedes einzelnen Teils. Sie wurde nämlich so konstruiert, dass jedes Bauteil auswechselbar ist. Deswegen kann man unseren Couchtisch nicht nur im Karree, sondern auch in der Reihe verwenden.
Um die charakteristische Form zu erreichen, gibt es zwei Wege: Entweder Sie vergrößern einfach die Vorlage mit einem Schwarzweißkopierer – fertig! Oder aber Sie konstruieren selbst. Dafür benötigen Sie einen Zirkel, der einen Radius von 37 cm anzeichnen kann oder einen selbstgebauten Stangenzirkel. Der Rest ist Fleißarbeit in Sachen Sägen. Der Lohn: Den wohl ungewöhnlichsten Couchtisch Deutschlands!
Farbpuzzle
Fotos: Bordes
Es müssen nicht unbedingt Bilder sein, um diesen Tisch wirken zu lassen.
Vorlage für die Schablone
Illustrationen: Straszburger
Wer selbst konstruiert, muss zuerst die großen Radien anzeichnen, um das blaue Rechteck zu erhalten. Von hier aus wird der Sitz der kleinen Kreise ermittelt.
Einfacher geht´s nicht
Aus nur vier Bauteilen bei minimalem Materialeinsatz entsteht ein "Puzzleteil" beziehungsweise ein Hocker.
Anleitung: Puzzletisch selber bauen
Schritt 1/11: Vorlage kopieren
Vergrößern Sie sich mit einem Schwarzweißkopierer die Vorlage von Seite 8 auf eine Größe von 37 x 33,5 cm (Außenabmessung).
Schritt 2/11: Blätter zusammenkleben
Da die Kopiervorlage mit oben genannten Abmessungen größer ist, als ein Din-A3-Blatt, müssen Sie sie in Teilbereichen vergrößern und die Blätter anschließend mit einem Klebestift oder -film zusammenkleben. Achten Sie hierbei auf eine absolut genaue Verklebung, da andernfalls später die Puzzleteile nicht ineinander passen.
Schritt 3/11: Schablone übertragen
Das so entstandene Puzzleteil, wird nun als Schablone benutzt und mittels Kohlepapier und Bleistift auf die Holzplatten übertragen.
Schritt 4/11: Puzzleteile ausschneiden
Mit der Stichsäge und einem Sägeblatt für ausrissfreies Sägen in Mehrschichthölzern werden die leichten Bögen gesägt. Die engen Innen-, sowie die kleinen Außenkreise werden mit einem Kurvensägeblatt ausgesägt.
Schritt 5/11: Puzzleteile probehalber zusammenstecken
Sind die vier Puzzleteile angefertigt, werden sie probehalber zusammengefügt. An Stellen, an denen es etwas klemmt oder gar nicht passt, muss die Form mit einer Holzfeile nachgearbeitet werden.
Schritt 7/11: Tischbeine
Sind die Umrisse der Beine auf die Holzplatte gezeichnet, wird exakt mittig mit der Stichsäge entlang des angezeichneten Risses gesägt. Arbeiten Sie langsam und behutsam, denn bei dieser materialsparenden Variante dürfen Sie sich keinen Sägefehler erlauben. Auch hier gilt: Lange und gerade Strecken werden mit einem herkömmlichen Sägeblatt für Mehrschichtholz gesägt, die engen Radien besser mit einem Kurvensägeblatt.
Schritt 9/11: Tischbeine mit Klarlack besprühen
Eine Schicht Klarlack, gesprüht oder gestrichen, schützt die Oberfläche vor Verschmutzungen.
Schritt 10/11: Puzzleteile lackieren
Für die farbige Variante die Flächen mit 180er-Schleifpapier anschleifen und den Lack aufrollen.
Service: Stangenzirkel
Ab einem Radius von mehr als 25 cm geht den meisten Zirkeln die Luft aus. Sie sind am Ende. Da man nun aber nur selten solche großen Durchmesser benötigt, lohnt der Kauf eines Stangenzirkels nur selten. Behelfen kann man sich aber prima mit einer kleinen Holzleiste, die vorne einen Nagel zum Ankratzen oder einen Bleistift zum Anzeichnen trägt und am anderen Ende, im Kreismittelpunkt, einen Nagel hat. Wer den Bleistift seitlich mit Klebefilm befestigt, erhält sogar einen verstellbaren Zirkel!
Acryl- und Kunstharzlacke
Bei Acryllacken sind die Farbpigmente in Wasser gelöst, bei Kunstharzlacken (Alkydharzlacken) in der Regel in Testbenzin, weshalb die Farben besser verlaufen, eine glatte Oberfläche ergeben und kratzfester sind. Wir empfehlen deshalb bei strapazierten Flächen, wie bei den farbigen Puzzleelementen, einen Kunstharzlack, der aber mehrere Tage ablüften und aushärten sollte, bevor man etwas draufstellt.
Illustrationen: Tillman Straszburger