Sicherheit

Warum Rauchmelder manchmal ohne Grund piepen

Rauchmelder retten Leben! Hin und wieder kommt es jedoch vor, dass ein Rauchmelder scheinbar ohne Grund piept. Wir erklären, warum und was dann zu tun ist.

Rauchmelder
Rauchmelder können Leben retten. Hin und wieder kommt es jedoch auch zu falschem Alarm.© Sunny_Smile - stock.adobe.com

 Rauchmelder sind in Deutschland Pflicht. In Rheinland-Pfalz gilt das entsprechende Gesetz beispielsweise bereits seit 2003. Alle anderen Bundesländer haben inzwischen gleichgezogen. Die Verantwortung zur Anschaffung und Anbringung liegt abhängig vom Bundesland in der Regel beim Vermieter.

Allerdings gelten in jedem Bundesland voneinander abweichende Regeln zu Rauchmeldern. Die genauen Regularien für Ihre Region können Sie unter anderem hier nachlesen.

Rauchmelder – diese Anforderungen müssen sie erfüllen

So bei Ihnen eine Neuanschaffung oder ein Austausch der Rauchmelder anstehen, achten Sie auf Folgendes:

  • Beachten Sie, wie viele Rauchmelder Sie benötigen. In den meisten Bundesländern sind Rauchmelder in Schlaf- und Kinderzimmern sowie in Fluren, die zu Aufenthaltsräumen führen, Pflicht. (Vgl. Art. 46 Abs. 4 BayBO)
  • Die Batterie eines Rauchmelders sollte per Garantie für mindestens zehn Jahre reichen. Alles darunter entspricht nicht dem gegenwärtigen Standard.
  • Ratsam ist allerdings, einen Rauchmelder mit austauschbarer Batterie zu wählen.
  • Achten Sie darauf, dass der Rauchmelder TÜV-geprüft ist und der Gerätenorm DIN EN 14604 entspricht. Die Zertifizierung nach DIN EN 14604 ist in Deutschland verpflichtend. Kaufen Sie Ihren Rauchmelder online, achten Sie unbedingt darauf, dass die Rauchmelder ebenfalls dieser Gerätenorm entsprechen.

Was es beim Kauf von Rauchmeldern sonst noch zu beachten gibt und wie Sie die Geräte überprüfen und austauschen, lesen Sie hier.

 

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In der Regel ist der Alarmton von Rauchmeldern extrem laut und damit kaum zu überhören. Teilweise sind die Warntöne sogar in Mietshäusern noch in anderen Stockwerken wahrnehmbar. Sollten Sie dennoch ein eingeschränktes Hörvermögen haben, achten Sie beim Kauf von Rauchmeldern darauf, dass diese mit optischen oder haptischen Warnfunktionen wie einer Blitzleuchte oder einer Verbindung zu einem Rüttelkissen ausgestattet sind. Zum Standardlieferumfang von Rauchmeldern gehört dies nicht. Vernetzbare beziehungsweise smarte Rauchmelder können aber oft mit speziellen Zusatzprodukten für Hörgeschädigte* verbunden werden.

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Rauchmelder piept – falscher Alarm

Wie bei allen technischen Geräten kann es auch bei Rauchmeldern zu falschem Alarm kommen. Geht der Signalton plötzlich los, sollten Sie Ruhe bewahren und den Grund dafür den Alarm ermitteln.

Zunächst muss unter den beiden Begriffen „Fehlalarm“ und „Täuschungsalarm“ unterschieden werden.

  1. Von einem sogenannten Täuschungsalarm spricht man, wenn der Sensor des Rauchmelders tatsächlich etwas registriert hat. Das kann bei optischen Sensoren allerdings auch mal ein vorbeifliegendes Insekt sein.
  2. Ein Fehlalarm hingegen tritt auf, wenn der Rauchmelder fehlerhaft ist, als nicht korrekt funktioniert und ohne Grund oder vorherige Messung einen Signalton aussendet.

Viele Rauchmelder verfügen entweder über einen optischen (meist eine Infrarot-Diode) oder über einen thermischen Sensor. Einige Geräte kombinieren auch beide Messtechniken. Insbesondere die Infrarot-Diode lässt sich durch Staub, Wasserdampf, kleine Insekten und andere fliegende Objekte hin und wieder irritieren. Die Folge ist ein Täuschungsalarm.

Renoviert man beispielsweis und die Arbeiten werden etwas staubiger, sollte man deshalb für diese Zeit gewisse Vorkehrungen treffen, um solche Täuschungsalarme zu verhindern. Befindet sich im betreffenden Raum ein Rauchmelder, der sich leicht abnehmen lässt, können Sie das Gerät einfach vorübergehend entfernen.

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Achtung: Halten Sie diese Zeit so kurz wie möglich und montieren Sie den Rauchmelder nach getaner Arbeit, zieht sich diese über längere Zeit oder mehrere Tage, unbedingt während der saubfreien beziehungsweise arbeitsfreien Zeit wieder!

Statt den Rauchmelder abzunehmen, kann man auch extra dafür konzipierte Staubschutzhauben darüberstülpen. Aber auch hier gilt: Entfernen Sie die Hauben sofort wieder, wenn Sie mit der Arbeit fertig sind oder eine Pause einlegen!

Ist Ihnen auf dem Herd etwas angebrannt, oder der Kuchen war zu lange im Ofen, kann es mitunter ganz schön qualmen. Auch darauf reagiert ein Rauchmelder natürlich. Deshalb besteht auch keine Pflicht, Rauchmelder in der Küche anzubringen. Dort würde es sonst zu einer erhöhten Anzahl von Alarmen kommen. Zieht der Qualm von verbranntem Essen jedoch in den Flur oder einen anderen Raum mit Rauchmelder, geht der Alarm los.

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Tipp: Möchten Sie in der Küche dennoch einen Gefahrenmelder anbringen, sollten Sie auf einen sogenannten Herdwächter* oder Herdalarm setzen.

 

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Wenn Sie in Ihrer Wohnung rauchen oder gerne Räucherstäbchen anzünden, ist das für einen Rauchmelder in der Regel kein Problem. Sie sollten das Gerät nur nicht direkt mit dem Rauch anpusten und das Räucherobjekt nicht direkt unter dem Rauchmelder platzieren, wenn Sie es anzünden. Lediglich in Wohnungen von Starkrauchern könnte es passieren, dass der Alarm aufgrund des Rauches sowie des in der Luft befindlichen CO2 ausgelöst wird. In diesem Fall sollten Sie unbedingt für eine ausreichende Durchlüftung sorgen.

Wie Sie Rauchgeruch aus Ihrer Wohnung entfernen, lesen Sie hier.

Tipp: Wenn Sie in einem Raum mit Rauchmelder staubverursachende Renovierungsarbeiten oder dergleichen vornehmen, schalten Sie den Rauchmelder vorübergehend aus. Vergessen Sie allerdings nicht, den Rauchmelder nach getaner Arbeit wieder in Gang zu setzen.

Rauchmelder piept – vorübergehend stumm schalten

Geht der Alarmton los, weil Ihnen etwas auf dem Herd angebrannt ist, kennen Sie die Ursache und können den Signalton ausschalten. In der Regel hat ein Rauchmelder eine Funktion zum stumm schalten. Drücken Sie den betreffenden Knopf und sorgen Sie umgehend für eine ausreichende Durchlüftung der verqualmten Räume. Auch die Ausdünstungen verbrannter Lebensmittel können unter Umständen Ihre Gesundheit beeinträchtigen, wenn Sie dem Rauch zu lange ausgesetzt sind.

Rauchmelder stumm schalten
Schlägt Ihr Rauchmelder Alarm, sollten Sie ihn zunächst stumm schalten und dann nach der Ursache für den Alarm suchen.© Zigmar Stein - stock.adobe.com

Übrigens ist die Stummschaltung eines Rauchmelders mit einem Timer versehen. Ist diese vorgegebene Zeit (herstellerabhängig zwischen zwei Minuten und einer viertel Stunde) abgelaufen und der Rauchmelder registriert weiterhin gefährliche Gase in der Luft, ertönt das Alarmsignal von Neuem.

Die zeitliche Begrenzung der stumm-schalt-Funktion hat einen wichtigen Sicherheitsaspekt: Wenn sich die Alarm-auslösende Substanz verflüchtigt hat, wird der Signalton nicht erneut ertönen, Sie müssen jedoch nicht daran denken, den Melder wieder „scharf“ zu schalten. Entsprechend besteht also keine Gefahr, den Rauchmelder dauerhaft stumm zu schalten und bei einer echten Gefahr dann nicht gewarnt zu werden.

Achtung: Nicht jedes (tödliche) Gas ist als Rauch oder dergleichen sichtbar. Gase sind zudem häufig geruchlos. Piept Ihr Rauchmelder also ohne sichtbaren Grund, kann trotzdem gefährliches Gas in der Luft sein.

Die Stummschalt-Taste ist bei vielen Rauchmeldern auch gleichzeitig so konzipiert, dass man damit einen "Testalarm" auslösen kann. Drückt man den Knopf, gibt der Rauchmelder sein Alarmsignal wieder. Wer hingegen nicht darauf vertrauen möchte, dass der Rauchmelder generell einen Ton von sich geben kann, sondern testen möchte, ob er tatsächlich bei Rauch reagiert kann sich entsprechende Rauchmelder-Test-Sprays aus dem Handel besorgen.

Verzichten Sie hingegen besser darauf, "echten Qualm" zu verursachen, um den Rauchmelder zu testen. Das kann schnell unkontrollierbar und gefährlich werden.

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Weitere Gründe für Fehlalarme bei Rauchmeldern

  • Elektromagnetische Störungen (EMV): Jedes elektrische Gerät emittiert geringfügige elektromagnetische Störungen. In der Regel hat das keine unmittelbaren Folgen oder ist vom Menschen nicht wahrnehmbar. Vor einigen Jahren kam es jedoch beispielsweise hin und wieder zu Störgeräuschen von Audio-Geräten, wenn ein Mobiltelefon in der unmittelbaren Nähe dazu war. (Heutige Geräte sind so entwickelt, dass diese Störungen kaum noch vorkommen). Auch Rauchmelder sind elektrische Geräte und können unter bestimmten Umständen durch EMV aktiviert werden.
  • Lichtreflexe: Trifft Licht auf den optischen Sensor in einem Rauchmelder, kann es unter bestimmten Bedingungen zu einem Täuschungsalarm kommen. Meist sind die Rauchmelder allerdings relativ gut gegen entsprechende Reflexionen abgedichtet.
  • Technische Defekte: Wie jedes elektrische Gerät kann auch ein Rauchmelder mal kaputtgehen. Sei es nun eine fehlerhaft verbaute Komponente direkt im Gerät, eine Beschädigung durch äußere Einflüsse oder eine leere Batterie. Letzteres ist zwar nicht direkt als Defekt zu betrachten, fällt aber unter dieselbe Kategorie.

Modernere Rauchmelder sind dazu in der Lage, technische Widrigkeiten von vermeintlich alarmierenden Messungen zu unterscheiden. Der Alarmton wird dann nicht wie in einer Gefahrensituation ausgesendet, sondern ertönt, abhängig von Gerät und Hersteller, in einer anderen Tonlage, in anderer Länge oder veränderter Lautstärke.

Was auch immer den Alarm an Ihrem Rauchmelder auslöst; gehen Sie der Ursache unbedingt auf den Grund. Vor allem dann, wenn der falsche Alarm nicht nur einmal, sondern wiederholt auftritt. Entweder sind in Ihrer Wohnung dann nämlich tatsächlich toxische Dämpfe, die Ihrer Gesundheit nachhaltig schaden können oder Ihr Gerät ist defekt. Fehlerhafte Rauchmelder sollten umgehend mit einer neuen Batterie versehen, repariert oder am besten gleich ersetzt werden. Im Zweifel rettet ein korrekt funktionierender Rauchmelder Ihr Leben.

Artikel aktualisiert am 06.08.2024


Über die Autorin

Alexandra Lindner

Alexandra Lindner

Expertin für Pflanzen- und Gartenthemen sowie DIY-Projekte

Alexandra Lindner, Wahlmünchnerin (gebürtige Allgäuerin), volontierte nach ihrem Kulturjournalismus-Studium zunächst bei einem B2B-IT-Magazin als Online-Redakteurin, ehe sie 2021 zu selbermachen.de wechselte. Seitdem arbeitet sie dort als Content-Managerin und übernahm schließlich im September 2022 die operative Leitung. Besonders versiert ist sie bei Pflanzen- und Gartenthemen, jedoch zählen auch die handwerklichen Texte zur Expertise der passionierten DIY-lerin. Ihre Freizeit verbringt Alexandra Lindner in der Natur, in der Küche oder auf Konzerten.


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