So kommt das Netz zu Ihnen

Internetzugang einrichten: So geht's

Fotos, Musik, Videos, Spiele, Nachrichten oder die persönliche Startseite – um das Internet ausgiebig zu nutzen, brauchen Sie einen passenden Internetzugang. Alles was Sie dazu wissen müssen, lesen Sie hier!

Internet Anschluss
Turbo-Internet für jeden Haushalt - ganz einfach!© Chaay_tee - stock.adobe.com

Zwar verspricht die Breitband-Initiative der Bundesregierung Abhilfe: Bis 2018 sollte es flächendeckend mindestens 50 MBit/s schnelle Leitungen geben. Damit lässt sich ein drei Minuten langer Song in rund zwei Sekunden herunterladen. Bis aber auf der Deutschlandkarte die letzten Flecken für eine lückenlose Versorgung verschwinden, wird es noch längere Zeit brauchen.

Und selbst in Städten oder Ballungszentren ist der DSL-Anschluss nicht immer die perfekte Wahl: Zwar wird meist ein verhältnismäßig hohes Surf-Tempo erzielt, dennoch sind manche Nutzer unzufrieden. Das liegt oft an alten Kupfer-Leitungen, die kein Hochgeschwindigkeits-Tempo übertragen können. Gut, dass es neben herkömmlichem DSL mit Techniken wie Internet per TV-Kabel, Funk (LTE) oder Satellit gute Alternativen gibt.

Internetzugang: Welche Dosen sind wofür?
Nicht nur die Kabel, über die das Internet zu Ihnen nachhause kommt, sind verschieden – auch die Dosen (links): Beziehen Sie Internet über Kabel, ist die obere Buchse für den Datenverkehr reserviert, die linke für das TV- und die rechte für das Radio-Signal. Nutzen Sie VDSL oder ADSL und telefonieren über das Internet, stecken Sie den Router in die mittlere Buchse der Telefondose. Im Falle eines Glasfaseranschlusses stecken Sie den Router an eine der Netzwerkdosen.

Hier finden Sie den richtigen Anschluss 

Schnelles Internet wird hierzulande oft gleichgesetzt mit einem DSL-Anschluss über das gute, alte Kupferkabel der seligen Bundespost. Aber das liefert nicht überall die nötige Bandbreite. Zum Glück gibt’s auch andere Möglichkeiten.

1. ADSL: Der Festnetz-Klassiker

  • Wie funktioniert ADSL? Hier kommt das Internet über die Telefonleitung ins Haus. Drinnen wird ein sogenannter Splitter installiert, um Telefonie und Datenverkehr über verschiedene Frequenzbänder zu leiten. Verfügbarkeit und Bandbreite hängen aber von der Entfernung des Nutzers zur nächsten Ortsnetzvermittlungsstelle ab. Und ob diese mit ausreichend vielen ADSL-Gegenstellen ausgestattet wurde.
  • Wie schnell ist ADSL? Bis zu 16 Mbit/s Downloadgeschwindigkeit, oft deutlich geringer. Das Uploadtempo ist mit 512 Kbit/s gering.
  • Wo bekommt man ADSL? ADSL funktioniert prinzipiell bundesweit an fast jedem Telefonanschluss, aber mit verschiedenen Bandbreiten.
  • Was braucht man dazu? Eine Telefonanschlussleitung aus Kupfer.
  • Vorteile: Nahezu bundesweit verfügbar, Preiskampf unter den Anbietern
  • Nachteile: 16 Mbit/s nicht überall verfügbar
  • Anbieter: Alle Festnetzanbieter wie Telekom, Vodafone und O2, aber auch Anschlussanbieter wie 1&1
  • Preis: Monatlich zwischen 25 und 30 Euro

2. VDSL: Der Festnetz-Turbo

  • Wie funktioniert VDSL? Wie bei ADSL kommt das Internet über die Telefonleitung ins Haus, ist aber mit 50 oder 100 Mbit/s deutlich schneller. Ein Splitter im Haus soll künftig nicht mehr benötigt werden, wenn auch übers Internet telefoniert wird ("Voice over IP"). VDSL wir erst in wenigen Städten und Regionen angeboten.
  • Wie schnell ist VDSL? 50 oder 100 Mbit/s Downloadgeschwindigkeit liefert VDSL. Das Uploadtempo ist mit zumeist 10 Mbit/s auch breitbandig.
  • Wo bekommt man VDSL? VDSL gibt es nur dort, wo die Netzbetreiber die technischen Voraussetzungen dazu geschaffen haben.
  • Was braucht man dazu? Eine Telefonanschlussleitung aus Kupfer.
  • Vorteile: Enorm schnelle Downloads, oft kaum teurer als ADSL.
  • Nachteile: Noch nicht überall verfügbar.
  • Anbieter: Alle Festnetzanbieter wie Telekom, Vodafone und O2, aber auch Anschlussanbieter wie 1&1 und lokale Netzbetreiber.
  • Preis: Monatlich zwischen 30 und 45 Euro.

3. Satellit: Internet im Orbit

  • Was ist das für ein Zugang? Das Internet wird kabellos via Satellit ins Haus geliefert. Das ist eine echte, wenn auch keine ganz billige Alternative für den Bewohner abgelegener Gegenden, in denen weder DSL, TV-Kabel oder LTE-Mobilfunk verfügbar ist. Die Daten werden nicht nur per Satellitenschüssel empfangen, sondern auch gesendet. Aber auf dem Weg in den und aus dem Orbit sind sie stets einen winzigen Tick länger auf dem Weg.
  • Wie schnell ist Internet via Satellit? 10 oder 20 Mbit/s Downloadtempo bei Uploadgeschwindigkeiten zwischen mickrigen 0,4 und 6 Mbit/s.
  • Wo bekommt man den Zugang? Internet aus der Umlaufbahn gibt es überall dort, wo man freie Sicht auf die Astra- oder Eutelsat-Satelliten hat.
  • Was wird benötigt? Sie müssen eine sendefähige Satelliten-Anlage kaufen oder mieten und ggf. für Montage und Einrichtung zahlen.
  • Vorteile: Ortsunabhängiger Internetzugang.
  • Nachteile: Hohe Hardware-Kosten, kaum echte Flatrates.
  • Welche Anbieter gibt es? Verschiedene Reseller für Astra Connect oder EutelSat TooWay wie etwa SkyDSL, StarDSL oder Orbitcom.
  • Kosten: Monatlich zwischen 30 und 80 Euro.

4. LTE: Breitband-Mobilfunk

  • Was ist LTE? Nicht nur Smartphone-Besitzer nutzen den schnellen Datenfunk LTE. Es gibt ihn auch für den Hausgebrauch mit ortsgebundenen Tarifen, deren SIM-Karten mobil nicht funktionieren. Enthalten ist ein monatliches Transfervolumen von 10, 15 oder 30 Gigabyte, nach dessen Verbrauch die LTE-Bandbreite gedrosselt wird. Dann geht's daheim nur noch auf der Standspur ins Internet.
  • Wie schnell ist LTE? Versprochen werden Download-Bandbreiten bis 16 oder sogar bis 100 Mbit/s und ein Uploadtempo bis 10 Mbit/s.
  • Wo bekommt man LTE? Der Breitbandfunk LTE ist nur dort verfügbar, wo Mobilfunkbetreiber die entsprechenden Funkzellen betreiben.
  • Was wird benötigt? Benötigt wird eine SIM-Karte für den LTE-Empfang. Einen LTE-WLAN-Router muss man zudem kaufen oder mieten.
  • Vorteile: Bequemes, schnurloses Internet
  • Nachteile: Begrenzung des Downloadvolumens
  • Welche Anbieter gibt es bei LTE? Vodafone und O2 bieten sogenannte LTE Zuhause-Tarife an, die Telekom nennt es Call & Surf Comfort via Funk.

5. Internet via Kabel: Highspeed surfen

  • Was ist das für ein Zugang? Das Internet kommt hier übers TV-Kabel ins Haus. In immer mehr Regionen bietet der örtliche zuständige Kabelnetzbetreiber einen Internetanschluss mit teils atemberaubenden Download-Bandbreiten von 100 oder sogar 150 Mbit/s, eher selten auch schon mit 200 Mbit/s an. Kabelfernsehen kann man, muss man aber nicht dazubuchen.
  • Wie schnell ist der Zugang? Je nach Anbieter diverse Bandbreiten bis 150 Mbit/s im Download. Das Uploadtempo variiert von 1 bis zu 10 Mbit/s.
  • Wo bekommt man den Zugang? Die Kabelanbieter haben Deutschland unte sich aufgeteilt. Wenn überhaupt, dann gibt es vor Ort nur einen Anbieter.
  • Was wird dafür benötigt? Ein Kabelanschluss.
  • Vorteile: Enorme Bandbreiten sind möglich, leichter Anschluss an Kabelbuchse
  • Nachteile: Nur ein Anbieter pro Region
  • Anbieter: Nur die Kabelnetzbetreiber, etwa Kabel Deutschland (Vodafone), Unitymedia, Kabel BW oder Tele Columbus
  • Preis: Monatlich zwischen 30 und 60 Euro.

6. Internet via Glasfaser: Lichtschnell

  • Was ist das für ein Zugang? Wer die Chance hat, Internet über ein Glasfaserkabel zu bekommen, anstatt über ein Kupfer- oder übers TV-Kabel, sollte zugreifen. Diese Lichtleiter werden vor allem regional ausgerollt. Dort, wo Anbieter neue Netze aufbauen udn alte Anschlüsse runderneuern. Glasfaserkabel glänzen mit einer theoretischen Übertragungsrate von über 1 GB/s.
  • Wie schnell ist Internet via Glasfaser? Internet per Glasfaser ist vorwiegend über regionale Anbieter erhältlich, die eigene Netze betreiben oder aufbauen.
  • Was wird benötigt? Im Grunde ist es nur eine Frage des Wohnortes und ob dort Glasfaser-Anschlüsse erhältlich oder geplant sind.
  • Vorteile: Enorme Bandbreiten möglich.
  • Nachteile: Eventuall Erschließungskosten
  • Anbieter: Regioanle Netzanbieter wie das Kölner NetCologne, M-net in München, die Stadtwerke Neumünster oder Willy.tel in Hamburg
  • Preis: Monatlich zwischen 30 und 60 Euro.
Wie schnell ist mein Internet?
Als Bandbreite bezeichnet man die Datenübertragungsrate, gemessen in Megabit pro Sekunde (Mbit/s). Sie sagt aus, wie schnell eine Datei herunter- oder hochgeladen wird. Zwischen Übertragungsraten von 16 Mbit/s oder 100 Mbit/s gibt es merkliche Unterschiede: Denn ob eine 10 Megabyte große Datei fünf Sekunden lädt oder nur eine Sekunde, ist signifikant. Alles über 100 Mbit/s ist nur noch schnell. Ihre Bandbreite können Sie online messen: www.wieistmeineip.de/speedtest.

Internet: Tipps rund um den Anschluss

  • Verfügbarkeit prüfen: Wenn Sie sich für einen neuen Internetanschluss entschieden haben, dann müssen Sie noch prüfen, ob der ensprechende Tarif Ihres Wunsch- Anbieters für Ihren Wohnort verfügbar ist. Das können Sie entweder beim Anbieter erfragen oder übers Internet herausfinden. Jeder Anbieter bietet auf seiner Internetseite einen Verfügbarkeits- Check an. Eine gute Übersicht bietet etwa: www.dslweb.de
  • Die passenden Geräte: WLAN-Router, LTE-Box: Je nach Anschlussart erhalten Sie von Ihrem Anbieter entsprechendes Equipment. Manchmal sind damit aber nicht mal eigene Einstellungen möglich. Alternativ lassen sich dafür oft die leicht zu bedienenden Geräte von AVM (FritzBox) verwenden. FritzBoxen für jeden Anschluss-Typ wie DSL oder LTE im Überblick finden Sie über: www.avm.de/produkte/fritzbox
  • Den richtigen Tarif finden: Wie Sie ins Internet wollen, wissen Sie schon? Dann fehlt "nur" noch der passende Tarif. Bei der Entscheidung gibt es viel zu beachten: Vertragslaufzeit, gewünschte Geschwindigkeit, Kombi-Angebote oder einfach nur der Preis. Die Lösung: Online- Tarifrechner. Mit dem Tarifrechner des unabhängigen Verbraucher magazins Teltarif: www.teltarif.de/tarifen/breitband-internet/vdsl-dsl-tvkabel/
  • Kombi-Angebote: Internet & TV: Die Telekom oder Kabel-Anbieter wie Vodafone (hat Kabel Deutschland übernommen) bieten spezielle Internet-Tarife an, über die Sie ein zusätzliches Online- oder Kabel-TV-Angebot erhalten. Bei der Telekom ("Entertain") gibt es gegen Aufpreis sogar Bundesliga-Übertragungen. 
  • Internet-TV: Sie möchten übers Internet auch Fernsehen schauen? Sehr viele Sender aus der ganzen Welt finden Sie hier: omt.de/online-marketing-tools/video-streaming-dienste/

Router anschließen: Anleitung 

Je nach Anschluss-Typ müssen Sie folgendermaßen vorgehen. DSL mit und ohne Festnetz-Anschluss: Im Gegensatz zu früheren DSL-Anschlüssen werden heutzutage keine DSL-Splitter mehr zwischen Telefondose und Router gestöpselt. Die Telefone werden direkt mit dem Router verbunden. Vom Anbieter erhalten Sie deshalb auch nur einen Router mit Anschlüssen für Computer und Telefone.

Den Router verbinden Sie direkt mit der Telefondose in der Wand. Internet per TV-Kabel-Buchse: Bei solchen Anschlüssen installiert Ihr Anbieter in der Regel das Kabelmodem. Ihren Router (etwa eine FritzBox) verbinden Sie dann damit. Sie müssen jedoch das dort eingebaute DSLModem vorher deaktivieren. Bei einer FritzBox geht das einfach übers Routermenü.

Die FritzBox steht hier als meistverkaufter Router Deutschlands für eine Gerätekategorie Modell. Die Anschlüsse unterscheiden sich nicht.

Fachbegriffe einfach erklärt

  • Datenrate: Als Datenrate wird die Datenmenge bezeichnet, die sich in einer Sekunde ins oder aus dem Internet übertragen lässt. Die Maßeinheit dafür lautet: Bit pro Sekunde (bit/s).
  • Mbit/s: Das Datentempo fürs Internet wird in der Regel in Mbit/s (Megabit pro Sekunde) angegeben. Ein durchschnittlich schneller Internet-Anschluss sollte im Download um 6 Mbit/s erzielen. Ab 25 Mbit/s laufen Video-Streams komplett ruckelfrei.
  • DSL/VDSL: Bei DSL ("Digital Subscriber Line") lassen sich Anrufe übers Internet ("Voice over IP" genannt) führen. Parallel läuft auch die Datenübertragung übers Telefonkabel. In größeren Städten gibt es außerdem VDSL Anschlüsse. Dabei wird ein Teil des Netzes durch Glasfaserkabel ersetzt, um ein höheres Internet-Tempo ab 25 Mbit/s zu erzielen.
  • WLAN: Bei WLAN ("Wireless Local Area Network") werden Computer per Funk mit dem Internet verbunden. Dafür wird ein WLAN-Router gebraucht. 
  • Router/WLAN-Router: Über einen Router lassen sich PCs, Smartphones oder Tablet-PCs und Drucker zu einem Netzwerk verbinden. Meist steckt auch ein DSL-Modem im Router. Damit kann eine direkte Verbindung ins Internet aufgebaut werden, so dass alle angeschlossenen Geräte online sind oder sein können.
  • LTE: LTE ("Long Term Evolution") ist ein Mobilfunkstandard, der teils in Gebieten ohne DSL-Versorgung die Internet-Verbindung für Computer und andere Geräte herstellen kann. Aktuell erreicht LTE mit bis zu 300 Mbit/s ein deutlich schnelleres Tempo als herkömmliches DSL.
  • Download: Unter downloaden (oder "herunterladen") versteht man das Laden und Abspeichern von Daten wie Musik, Office-Dokumenten, Fotos oder Videos aus dem Internet auf den PC, das Smartphone oder das Tablet. 
  • Streaming: Streaming (das Verfahren bedeutet etwa "strömen" oder "fließen") ermöglicht bereits beim Herunterladen aus dem Internet das Öffnen der Datei – etwa Videos oder Songs.
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