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Fertiggarage kaufen – darauf müssen Sie achten

Eine Fertiggarage ist eine praktische Möglichkeit, einen wind- und wetterfesten Unterstellplatz für das Auto zu kaufen, wenn man keine am Haus angegliederte Garage hat. Wir erklären, worauf Sie achten müssen, wenn Sie eine Fertiggarage kaufen möchten.

Fertiggarage
Für die meisten Fertiggaragen benötigt man eine Baugenehmigung. Informieren Sie sich vorab beim zuständigen Bauamt drüber.© Hermann - stock.adobe.com

Garagen werden oft direkt beim Hausbau mit eingeplant und ans Bauwerk angeschlossen. Aber wenn man nun feststellt, dass man mehr Stauraum benötigt oder sich einen Zweitwagen anschafft, gibt es eine einfache Möglichkeit, eine weitere Garage zu bekommen.

Das Stichwort hierzu lautet: Fertiggarage.

Das Praktische an Fertiggaragen ist, dass man sich im Wesentlichen nur um Genehmigung und die Grundfläche beziehungsweise das Fundament kümmern muss. Der Rest wird angeliefert und schon ist der Autounterstand benutzbar.

Fertiggarage kaufen

Wenn Sie planen, eine Fertiggarage zu kaufen, sollten Sie nicht das erstbeste Angebot annehmen. Holen Sie mindestens drei von unterschiedlichen Anbietern ein. Verwenden Sie dafür stets dieselben Basisdaten, also etwa, ob Sie eine Einzel- oder Doppelgarage planen und wie groß die Garage schlussendlich sein soll. Planen Sie nicht zu schmal. Vielleicht kaufen Sie sich irgendwann ein größeres Auto als das Modell, das Sie aktuell besitzen.

Wichtig: Akzeptieren Sie ausschließlich Festpreisangebote und lassen Sie sich nicht auf variable Kosten ein. Das könnte zu einem bösen Erwachen führen.

Behalten Sie die Kosten stets im Blick. Abgesehen vom Preis für die Garage selbst kommen noch einige kleinere Positionen dazu. Etwa das Fundament. Manche Anbieter gewähren auch ein Gesamtpaket, das das Fundament oder zumindest den Fundamentplan ohne Zusatzkosten beinhaltet. Bei anderen Angeboten wird der Fundamentplan extra berechnet.

Zum Schluss gilt es noch, die Lieferzeit zu beachten. Diese kann je nach Anbieter um teilweise mehrere Wochen variieren.

Fertiggarage kaufen – Genehmigung einholen

Ob man für das Errichten einer Fertiggarage eine Genehmigung benötigt, ist nicht pauschal beantwortbar. Die Baugesetze variieren je nach Bundesland. Fragen Sie dafür am besten bei dem für Ihr Wohngebiet zuständigen Bauamt nach. In Bayern beispielsweise benötigen Sie in den meisten Fällen eine Genehmigung.

Für den Bauantrag benötigen Sie die folgenden Unterlagen (kein Gewähr auf Vollständigkeit!):

  • Amtlicher Bauantrag
  • Flurkarte 1:5.000, nicht älter als ein halbes Jahr
  • Bauzeichnung
  • Baubeschreibung
  • Bebauungsplan (falls vorhanden)
  • Lageplan
  • Angabe der Besitzer der benachbarten Grundstücke mit Anschrift sowie Flurnummer
  • Angabe der Bewohner der benachbarten Grundstücke mit Anschrift sowie Flurnummer

Für kleinere Bauten (weniger als 50 m2 Grundfläche und niedriger als drei Meter) brauchen Sie auch in Bayern keine Genehmigung. Welche weiteren Voraussetzungen dafür gelten, erfahren Sie ebenfalls beim zuständigen Bauamt.

Fertiggarage kaufen - das Fundament

Wenn das Behördliche geklärt ist, kann es endlich losgehen mit Ihrer neuen Fertiggarage. Das Fundament ist die Basis eines jeden Bauwerks. Auch eine Fertiggarage benötigt eine solide Standfläche. Andernfalls kann es passieren, dass Ihre Fertiggarage irgendwann absackt oder einen anderen Bauschaden nimmt.

Fertiggarage - Fundament
Achten Sie beim Bau des Fundaments Ihrer neuen Fertiggarage unbedingt auf die Angaben des Garagenanbieterst.© in-foto-backgrounds - stock.adobe.com

Welches Fundament Sie benötigen, hängt davon ab, welche Art Fertiggarage Sie kaufen. In ihrem Kaufvertrag des Garagen-Herstellers sollte unbedingt ein Fundamentplan beiliegen.

Man unterscheidet bei Fertiggaragen im Wesentlichen zwischen drei Fundamenten:

  • Betonplatte als Fundament
  • Ringfundament
  • Streifenfundament

Eine Betonplatte als Fundament ist selbsterklärend. Dabei wird das Fundament vollflächig gelegt. Es wird in der Größe der Außenmaße der gesamten Garage gegossen. Später stellt das Fundament zudem die Bodenfläche in Ihrer Fertiggarage dar. Auf dieser können Sie bei Bedarf auch einen Estrich verlegen und Fliesen setzen oder dergleichen.

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Das Ringfundament wiederum besteht aus drei Streifen Beton, die jeweils da gegossen oder gesetzt werden, wo später die Mauern der Fertiggarage sein werden. Dieses Fundament eignet sich allerdings nur, wenn die Fertiggarage mit Boden ab Werk geliefert wird.

Ähnlich wie beim Ringfundament verhält es sich beim sogenannten Streifenfundament. Hier werden allerdings statt drei sogar nur zwei Streifen Fundament gegossen. Diese können sich entweder unterhalb der Seitenwände oder aber unter der Rückwand und der Vorderkante der Fertiggarage befinden. Beachten Sie unbedingt die Vorgaben des Garagenanbieters.

Aber egal welches Fundament für Ihre Fertiggarage benötigt wird, wichtig ist, dass es fachmännisch gebaut ist. Ein nicht korrekt gebautes Fundament könnte absacken oder die Bodenplatte könnte Risse bekommen und Ähnliches. Die Konsequenzen daraus sind vielfältig und reichen von rein kosmetisch unschönen Stellen bis hin zu ernsthaft gefährlichen Schäden an der gesamten Garage, die das Bauwerk schlussendlich zum Einstürzen bringen könnten.

Wenn Sie sich beim Fundament Bauen unsicher sind, sollten Sie unbedingt den Rat oder die Hilfe eines Profis dafür heranziehen.

Fertiggarage - Anlieferung
Am Tag der Anlieferung der Fertiggarage muss das Fundament unbedingt fertig, vollständig getrocknet und tragfähig sein.© dima_pics - stock.adobe.com

Steht das Fundament sicher und ist vollständig getrocknet, kann die Garage angeliefert werden. Beachten Sie hierbei außerdem die angegebene Lieferzeit beziehungsweise das vertraglich vereinbarte Lieferdatum. Das Fundament muss bis zu diesem Stichtag tragfähig sein.

Ist die Garage da und sicher auf das Fundament gesetzt, müssen Sie sich noch um die Ableitung des Niederschlags vom Dach kümmern. Die Fertiggarage verfügt häufig über ein im Bau integriertes Rohr, das an der Innenseite der Rückwand herabführt. Ihre Aufgabe ist es nun, dafür zu sorgen, dass das Wasser vom Dach den richtigen Weg nach unten und in die Kanalisation findet.

Häufig bietet der Garagenanbieter eine genaue Anleitung oder sogar Hilfestellung beim korrekten Anschluss der Wasserableitung an.

Ganz zum Schluss können Sie noch überlegen, ob Sie elektrischen Strom in Ihrer Fertiggarage benötigen. Für einen elektrischen Garagentoröffner etwa bräuchten Sie das. Und insbesondere in den dunkleren Monaten im Winter kann eine elektrische Beleuchtung in der Garage Gold wert sein.

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