Flächenheizung

Fußbodenheizung verlegen im Neubau

Eine Fußbodenheizung erhöht den Wohnkomfort, benötigt viel weniger Platz als ein herkömmlicher Heizkörper und kann sogar beim Energiesparen helfen. Bei uns erfahren Sie, wie Sie Schritt-für-Schritt eine Fußbodenheizung verlegen.

Fußbodenheizung verlegen
© andreas krumwiede/EyeEm - stock.adobe.com

Fußbodenheizungen verlegt man entweder im Nass- oder im Trockensystem. Letzteres wird vor allem im Rahmen von Sanierungen beziehungsweise beim Fußbodenheizung-Nachrüsten gemacht. Bei einem Neubau hingegen wird meist das Nasssystem gewählt.

Wie Sie eine Fußbodenheizung nachrüsten, erfahren Sie hier.

Beim sogenannten Nasssystem liegen die Heizrohre direkt im sogenannten Heizestrich. Dieser umschließt die Rohre vollständig, was zu einer besonders guten Wärmeübertragung sowie Wärmespeicherung führt.

Eine Ausnahme stellt die elektrische Fußbodenheizung dar. Hierbei werden (egal ob bei der Sanierung oder beim Neubau) die Heizmatten zwischen dem trockenen Estrich sowie dem eigentlichen Bodenbelag verlegt. Da Elektroheizungen jedoch im Betrieb relativ kostenintensiv sind, ist diese Art der Fußbodenheizung nur für kleinere Räume ratsam.

Fußbodenheizung verlegen – Verlegeformen

Es gibt mehrere Verlegeformen für die Fußbodenheizung. Man unterscheidet im Wesentlichen zwischen der Schlangen- oder Mäander-Form und der Schnecken- beziehungsweise bifilaren Form sowie eine hybride Variante.

Fußbodenheizung verlegen - Verlegeformen
Links sieht man die Schlangen- beziehungsweise Mäanderform, recht die Schnecken- oder auch bifilare Form.© kolonko - stock.adobe.com

Welche schlussendlich bei Ihnen am besten passt, hängt unter anderem von den baulichen Bedingungen des betreffenden Raumes ab. Etwa, ob es Außenwände gibt, an denen der Boden eher kälter ist als an einer Innenwand, oder ob beispielsweise eine Nische zu berücksichtigen ist und dergleichen. Ein Experte kann Sie beraten und die optimale Lösung für Sie errechnen.

Fußbodenheizung verlegen – so geht’s

Bevor es an das eigentliche Fußbodenheizung-Verlegen geht, müssen die darunterliegenden Schichten vollständig fertig verbaut sein.

Die erste Schicht ist der Rohboden beziehungsweise die Rohdecke. Darüber befindet sich eine Dämmschicht und meist noch eine Trittschalldämmung.

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Handelt es sich um einen Feuchtraum wie das Badezimmer, wird über der Dämmschicht eine Dampfsperre verlegt. Ferner sollten nicht nur in Badezimmern sogenannte Randdämmstreifen angebracht werden.

Erst jetzt geht es mit dem eigentlichen Fußbodenheizung-Verlegen los. Die Heizungsrohre müssen am Boden fixiert werden. Das macht man entweder mit speziellen Rohrhalterungen am Boden oder aber mithilfe einer sogenannten Noppenmatten.

Der Vorteil an der Verwendung von Noppenmatten besteht darin, dass man so automatisch die Abstände zwischen den Rohren einhalten kann, ohne nachmessen zu müssen. Das Rohr wird einfach in die Rillen zwischen den Noppen gelegt.
Übrigens gibt es auch Noppenmatten mit integrierter Dämmung. Das bedeutet, dass Sie sich die separate Dämmschicht darunter sparen und damit eine etwas geringere Aufbauhöhe der Fußbodenheizung erzielen können.

Kommen Noppenplatten beim Fußbodenheizung-Verlegen zum Einsatz, ist unbedingt darauf zu achten, dass die Verbindung zwischen den einzelnen Platten absolut dicht ist. Nur so kann später der Estrich nicht durch die Ritzen gelangen und so Schallbrücken bilden oder zu anderen unerwünschten Nebeneffekten führen.

Sind die Noppenplatten korrekt verlegt, kommt endlich das Heizungsrohr an die Reihe. Begonnen wird selbstverständlich am Heizkreisverteiler. Verlegen Sie das Rohr nun entsprechend der vorab geplanten Verlegeform (siehe oben).

Tipp: Besonders rückenschonend ist es, diese Arbeit nicht kniend und mit den Händen verrichten, sondern das Heizungsrohr aufrechtstehend mit dem Fuß in die Zwischenräume der Noppen zu drücken. Achten Sie hier aber darauf, das Rohr nicht einzudrücken oder anderweitig zu beschädigen.

Egal, nach welcher Verlegeform Sie das Rohr Ihrer Fußbodenheizung verlegen, am Ende müssen Sie wieder am Heizkreisverteiler ankommen. Ist alles korrekt verlegt und an den Verteiler angeschlossen, erfolgt ein Wasserdrucktest. Dazu füllt man das System mit Wasser. Wenn möglich, sollte der Druck dabei etwas höher sein als jener, der später beim Normalbetrieb der Fußbodenheizung herrscht.

Achtung: Treten Sie auf keinen Fall auf das Heizungsrohr. Setzen Sie die Füße gegebenenfalls nur in die Zwischenräume.
Es sollte nun nirgends Wasser austreten, aufgrund von knicken oder zu starken Biegungen zu einem Wasserstau kommen oder zu anderen Problem kommen.

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