Lavendel anbauen und vermehren - So geht's
Lavendel besticht nicht nur mit seiner tollen Farbe, sondern auch mit seinem aromatischen Geruch. Hier lesen Sie, wie Sie Lavendel anbauen und vermehren.
Lavendel gehört zu der Familie der Lippenblütler und tritt in rund 30 Gattungen und Untergattungen auf. Typischerweise ist das Strauchgewächs lila, es gibt aber auch Sorten in Weiß, Rosa und Blau. Er eignet sich sehr gut, um Gerichte zu würzen und um ätherische Öle und Raumdüfte selber zu machen. Ebenfalls gut geeignet sind die Blüten als natürliche Mottenabwehr im Kleiderschrank.
Inhalt
- Der richtige Standort für Lavendel
- Lavendel richtig pflegen
- Lavendel schneiden
- Lavendel ernten und verwenden
- Lavendel vermehren
- Lavendel überwintern
Lavendel lässt sich einfach anbauen und vermehren, sowohl im Garten als auch auf dem Balkon.
Lavendel anbauen: Standort
Lavendel bevorzugt einen sonnigen und trockenen Standort. Das heißt aber auch im Umkehrschluss, dass Staunässe unbedingt zu vermeiden ist. Auch allzu hohe Luftfeuchtigkeit ist für Lavendel nicht gut. Ferner reagiert die Pflanze empfindlich auf zu starken Wind und sollte deshalb einen windgeschützten Standort bekommen.
Lavendel pflegen
Um den Lavendel richtig zu pflegen, sollten Sie auf die folgenden Punkte achten:
- In Hinblick auf die Bodenverhältnisse ist Lavendel sehr genügsam. Die Hauptsache ist, dass der Boden wasserdurchlässig ist. Im Verkauf wird Lavendel sogar oft in einer Erde-Sand-Kalk-Mischung angeboten.
- Auch bei den Nährstoffen verlangt Lavendel nicht viel. Im Gegenteil: Zu viele Nährstoffe im Boden schaden der Pflanze.
- Achten Sie darauf, die Lavendelpflanze nicht zu früh ins Freie zu pflanzen. Lavendel ist frostempfindlich.
Lavendel schneiden
Gut gepflegt wächst der Lavendelstrauch kräftig. Deshalb ist es wichtig, den Lavendel zu schneiden: Mindestens einmal, besser sogar zweimal im Jahr sollten Sie Ihren Lavendel schneiden. Den ersten Schnitt machen Sie – wie bei vielen anderen Pflanzen auch – idealerweise kurz vor dem Austreiben der Pflanze, also im Frühjahr. Der zweite Beschnitt erfolgt erst im Spätsommer nach der Blüte.
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Lavendel ernten
Viele haben Lavendel im Garten oder auf dem Balkon einfach als schöne und gutriechende Pflanze. Sie können Ihren Lavendel aber auch ernten. So geht’s:
- Geerntet wird Lavendel kurz vor dem Aufblühen. Zu dieser Zeit ist das Aroma am intensivsten.
- Die ideale Erntezeit ist am späten Vormittag, wenn keine Tautropfen und dergleichen mehr zu sehen sind. Wählen Sie einen möglichst warmen und vor allem sonnigen Tag.
- Schneiden Sie nicht nur die Blütenköpfe ab. Achten Sie darauf, dass Sie einen ausreichenden Stängel von circa zehn Zentimetern mit abschneiden.
- Die Stängel eignen sich hervorragend dazu, den Lavendel zum Trocknen aufzuhängen. Dazu bündeln Sie den Anschnitt in kleinen Sträußen und hängen ihn an einem trockenen und schattigen Ort auf.
Lavendel in der Küche
Hierzulande ist der Lavendel in der Küche noch nicht allzu weit verbreitet, dabei kann die aromatische Pflanze den verschiedensten Gerichten eine ganz besondere Note verleihen.
Lavendel schmeckt je nach Gattung und Sorte süßlich bis hin zu leicht bitter. Getrockneter Lavendel schmeckt intensiver als frischer.
Lavendel können Sie als Gewürz für Fleischgerichte verwenden. Außerdem ist Lavendel lecker als Tee, Zusatz im Zucker oder als Essig.
Lavendel als Heilkraut
Die Wirkung von Lavendel als Heilpflanze ist schon seit Jahrhunderten bekannt und kommt vielseitig zum Einsatz. Lavendelöl sowie -tee wirkt zum Beispiel hervorragend gegen Nervosität und Unruhe und kann sogar beim Einschlafen helfen. Ebenfalls gut wirkt Lavendelöl zum Einreiben bei Sonnenbrand, Rheuma oder auch bei Erkältungen.
Lavendel überwintern
Lavendel ist frostempfindlich. Viele Sorten werden zwar als „winterhart“ deklariert, sind es aber nur bedingt. Lavendel geht zwar nicht unmittelbar beim kleinsten bisschen Frost ein, sollten die Temperaturen allerdings für längere Zeit unter den Gefrierpunkt rutschen, wird es kritisch. Daher sollten Sie auf die folgenden Dinge achten, um Ihren Lavendel richtig zu überwintern:
- Haben Sie ihren Lavendel im Topf angebaut, sollten Sie diesen in den kälteren Monaten am besten ins Haus holen. Ist das nicht möglich, können Sie kälteisolierende Materialien wie Styropor unter den Topf stellen. Außerdem sollten Sie den Topf mit einer Luftpolster- beziehungsweise Noppenfolie oder Jutestoff umwickeln und den Lavendelstrauch dicht an die Hauswand stellen.
- Lavendelsträucher, die im Freiland gepflanzt wurden, können sie mit Pflanzen-Frostschutzmatten aus Vlies, Kokos und Co. aus dem Handel oder Tannenreisig abdecken. Zusätzlich sollten Sie eine Schicht aus Mulch direkt auf der Erde unterhalb des Strauchs verteilen.
Lavendel vermehren
Wer erst einmal auf den Geschmack von Lavendel gekommen ist, wird vielleicht schon bald mehr davon wollen. Ein einzelner Strauch kann dann fast schon zu wenig sein. Statt eine neue Pflanze zu kaufen, können Sie Ihren Lavendel einfach vermehren. Am einfachsten gelingt dies mit Stecklingen:
- Nutzen Sie den Verschnitt, den sie bei der Frühjahrsbeschneidung entfernt haben.
- Achten Sie beim Rückschnitt also darauf, mindestens 15 cm lange Stücke abzuschneiden.
- Entfernen Sie die unteren Blätter vom Stängel und stecken sie die Setzlinge dann circa 10 Zentimeter tief in nährstoffarmen Boden.
- Die Erde sollte stets feucht gehalten werden. Vermeiden Sie aber unbedingt Staunässe.
- Haben sich nach einigen Wochen die ersten Wurzeln gebildet, können Sie die kleinen Pflänzchen einzeln in Töpfe umsetzen.
Ob als Garten- oder Balkondekoration oder zum Essen und als Heilpflanze: Lavendel ist eine vielseitige und leicht zu handhabende Pflanze, die Ihnen mehrere Jahre viel Freude bringen kann. Mit unseren Tipps holen Sie sich einen Hauch Urlaub nach Hause.