Friesenwall bauen: Eine Gartenmauer für die Ewigkeit
Der Friesenwall ist eine Trockenmauer aus Feldsteinen und gilt als eine der ältesten Einfriedungen hierzulande. Einmal aufgeschichtet, ist er von scheinbar unendlicher Haltbarkeit. Wir erklären, wie Sie einen Friesenwall bauen.
Der Friesenwall ist eine Alternative für alle, die ihr Grundstück zur Straßenseite hin nicht mit herkömmlichen Zäunen aus Holz oder Metall begrenzen möchten.
Ursprung des Friesenwalls ist das Aufschichten der großen Steine neben den Äckern, weil sie die Bauern bei der Feldarbeit störten. Als Baumaterial für Friesenwälle sind die sonst nutzlos herumliegenden Steine heute sehr begehrt und müssen in manchen Gegenden teuer bezahlt werden.
Die Natursteine für den Friesenwall können Sie im Natursteinhandel oder direkt vom Bauern kaufen. Dann muss man aber selbst für den Transport sorgen, was nicht immer ohne einen kleinen Kran möglich ist.
Die Steine für eine Mauer sollten in der Größe nicht zu unterschiedlich sein und farblich zueinander passen. Leichter aufsetzen lässt sich die Mauer, wenn die Steine mindestens eine grob abgeflachte Seite haben.
Friesenwall bauen: Das sollten Sie beachten
Ein festes Fundament ist für diese Mauer nicht erforderlich. In der Regel reicht ein verdichtetes Sandbett von etwa 20 Zentimeter Dicke mit einer Breite von 80 bis 100 Zentimetern.
Das sollte auch die Höhe der fertigen Mauer sein, die eigentlich eine Doppelmauer mit Zwischenraum ist.
Der Raum zwischen den beiden Steinschichten wird mit der ausgehobenen Erde aufgefüllt, die meist aber nicht reicht und durch weitere Pflanzerde ergänzt werden muss.
Rollrasenstreifen können die Fugen zwischen den Feldsteinschichten füllen. Wenn der Friesenwall fertig gebaut ist, braucht der Rasen zum richtigen Einwachsen und Füllen der Fugen noch etwa ein halbes Jahr.
Mutterboden und Findlinge lassen Sie sich am besten bequem vom Baustoffhandel liefern.
Das brauchen Sie für den Friesenwall
Folgende Materialien sollten Sie für den Friesenwall aus einem Baumarkt oder Fachgeschäft besorgen:
- Geröll-/Feldsteine 150 bis 300 Millimeter (in unserem Beispiel: 5 Tonnen)
- Mutterboden (2 Kubikmeter)
- Buntkies 16 bis 30 Millimeter (1 Kubikmeter)
- Kies 0/2 Körnung (1 Kubikmeter)
- Teppich-Phlox, verschiedene Farben (Phlox douglasii)
- Gänsekresse (Arabis procurrens)
- Beetrosen
- Blutbuchen
Außerdem diese Werkzeuge: Schaufel, Spaten, Harke, Handstampfer, Gummihammer, Bürste, Wasserschlauch, Absperrstangen, Schnur, Teppichmesser, Zollstock, Holzleiste 80 Zentimeter
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1. Fundament für den Friesenwall
Der Friesenwall steht auf einem soliden Fundament – denn nichts ist wichtiger als ihr sicherer Stand. Die plane Fläche sollte von Wurzeln befreit sein, danach Kies- und Sandschicht auftragen.
Schritt 1/11: Der richtige Standort
Wählen Sie den Standort für die Natursteinmauer. In unserem Fall verläuft Sie entlang des Weges zum Haus.
Schritt 2/11: Fläche ausheben
Nachdem der nötige Platz geschaffen und sämtliche Pflanzen entfernt wurden, beginnen Sie, die Standfläche der Mauer auszuheben.
Schritt 3/11: Aushub kontrollieren
Die Tiefe des Aushubs sollte 20 Zentimeter betragen. Später schütten Sie 10 Zentimeter Kiesel ein. Darauf verteilen Sie dann eine 10-Zentimeter-Sandschicht.
Schritt 4/11: Wurzeln entfernen
Durch Harken der Fläche werden Wurzeln aus der Fläche entfernt. Dies erleichtert die darauf folgenden Arbeitsschritte.
Schritt 5/11: Untergrund abziehen
Das Abziehen des Untergrundes ist wichtig, um eine plane Fläche zu schaffen. So kann das Regenwasser später gleichmäßig versickern.
Schritt 6/11: Boden verdichten
Verdichten Sie nun den Untergrund mit einem Handstampfer, damit dieser verfestigt wird. In unserem Fall ist der Boden sehr sandig.
Schritt 7/11: Kies aufschütten
Schütten Sie den Buntkies auf. Für das Verteilen nehmen Sie am besten eine Harke. Mit der Schaufel ist der Kies schwer zu bewegen.
Schritt 8/11: Kies verdichten
Auch jetzt wird wieder verdichtet. Dieses Kiesbett garantiert nachher einen sicheren Stand und das Wasser kann gut ablaufen.
Schritt 9/11: Höhe kontrollieren
Der Kies wird auf 10 Zentimeter Höhe eingebracht. Bei sandigem Boden reicht das. Ist der Boden sehr erdig oder lehmig, empfehlen sich 20 Zentimeter.
Schritt 10/11: Sand einfüllen
Nun füllen Sie Sand auf. Bereiten Sie die Fläche gut vor! Optimale Wasserableitung ist das A und O, damit die Mauer stehen bleibt.
Schritt 11/11: Erneut verdichten
Anschließend verdichten Sie wieder, damit Kies- und Sandschicht sich verbinden. Sie werden merken, dass der Untergrund stabil wird.
2. Trockensteinmauer aufbauen
Wenn das Fundament steht, bereiten Sie sich auf den Mauerbau vor: Mit der Maurerschnur markieren Sie sich den Verlauf des Walls und orientieren sich beim Steineschichten stets daran. Ist die erste Steinreihe gelegt, füllen Sie mit Mutterboden auf und verdichten. Stecken Sie kleine Steine zum Verkanten in die Fugen und schichten Sie dann Stein auf Stein. Achten Sie darauf, nach oben immer enger zu werdend.
Schritt 1/14: Begrenzungen aufstellen
Bringen Sie für die Errichtung der Mauer Begrenzungen an. Diese dienen zur Orientierung und zeigen den Verlauf der Mauer an.
Schritt 2/14: Höhe markieren
Markieren Sie die gewünschte Höhe der Mauer an den Begrenzungsstäben. Farbiges Klebeband reicht hierfür aus.
Schritt 3/14: Leiste vorbereiten
Eine Holzleiste hilft beim späteren Nachmessen. Auch hier markieren Sie die gewünschte Höhe. Bei uns werden es 60 Zentimeter.
Schritt 4/14: Kerbe schnitzen
Mit einem Messer schnitzen Sie einfach rundherum Kerben in die Leiste. So kann die Schnur später nicht verrutschen.
Schritt 5/14: Schnur befestigen
Eine Maurerschnur dient uns als Maßband. Sichern Sie sie mit einem festen Knoten und wickeln Sie die Schnur um die Leiste.
Schritt 6/14: Erste Steinreihe
Beim Setzen der ersten Steinreihe sollten große Steine die Basis bilden. Mit einem Verlegehammer klopfen Sie sie in das Fundament.
Schritt 7/14: Nachmessen
Zum Nachmessen kommt die zuvor angefertigte Messleiste zum Einsatz. Diese können Sie für die gesamte Fläche benutzen.
Schritt 8/14: Erste Steinschicht
Die erste Reihe ist mit die wichtigste. Achten Sie unbedingt darauf, dass die Mauer sich nach oben hin verjüngt.
Schritt 9/14: Auffüllen und Verdichten
Füllen Sie mit Erde auf und verdichten Sie diese dann an den Steinen. Setzen Sie kleinere Steine von innen in die Fugen. Das dient der Verkantung.
Schritt 10/14: Erde verteilen
Verteilen Sie die Erde gleichmäßig mit einer Harke. Dann erfolgt wieder eine Verdichtung mit dem Handstampfer.
Schritt 11/14: Aufbau der Steine
Beim Aufbau der Steine müssen Sie unbedingt darauf achten, dass die Steine stabil aufeinander stehen und nicht wegrutschen.
Schritt 12/14: Steine ausrichten
Richten Sie die Steine schräg mit Neigung gegen den Erddruck aus. Für die Statik setzen Sie jeden sechsten Stein quer zur Mauer.
Schritt 13/14: Höhe und Neigung kontrollieren
Überprüfen Sie mit der Messleiste die angestrebte Höhe und Neigung. Mit jeder Steinreihe füllen Sie Erde in Mauer und Stoßfugen.
Schritt 14/14: Mauer abbürsten
Zum Schluss befreien Sie mit einer Bürste die Steine von Schmutz. Dabei können Sie auch prüfen, ob Fugen ausgewaschen werden.
3. Friesenwall bepflanzen
Erst mit der richtigen Bepflanzung wird die Natursteinmauer ein echter Hingucker. Wir kombinieren Polsterstauden und Blutbuchen – das passt sich wunderbar in den Vorgarten ein.
Schritt 1/6: Bepflanzung aufstellen
Ein erstes Aufstellen der Pflanzen hilft Ihnen bei der optimalen Verteilung.
Schritt 2/6: Pflanzloch ausheben
Heben Sie zunächst ein Pflanzloch aus. Achten Sie darauf, dass Sie dabei nicht die verdichtete Erde oder Fugensteine an der Mauer lockern.
Schritt 3/6: Pflanze einsetzen
Befüllen Sie das ausgehobene Loch vollständig mit Wasser. Dann stellen Sie die Pflanze hinein und schütten es mit dem Aushub zu.
Schritt 4/6: Einschlämmen
Dieses Einschlämmen verhindert die Bildung von Hohlräumen und stellt eine schnelle Verankerung des Wurzelwerks sicher.
Schritt 5/6: Erde andrücken
Die Erde rund um die Pflanze drücken Sie nur so fest an, dass sie standfest ist und das Wasser noch gut ablaufen kann.
Schritt 6/6: Gießen
Gießen ist bei der Neuanlage ganz wichtig, damit die Pflanzen richtig einwachsen können.
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