Trockenmauer für den Garten selber bauen
Trockenmauern sind tolle Gestaltungselemente und Begrenzungen für den Garten. Wir zeigen Ihnen einige Beispiele, wie Sie eine Trockenmauer selber bauen können.
Trockenmauern gehören seit jeher zum gewohnten Erscheinungsbild vieler europäischer Kulturlandschaften. Besonders in waldarmen Gegenden wie Irland, England, Wales und Schottland, aber auch auf den Balearen, Kykladen und Apulien, wo selten Material für den Zaunbau zur Verfügung stand, finden sich Trockenmauern zur Einfriedung.
Und so liegt es nicht fern, dass auch Hausbesitzer in unseren Breitengraden auf diese traditionsreiche Bauweise zurückgreifen. Nicht zuletzt auch, weil sie ganz ohne Mörtel herzustellen sind. Das heißt, dass die notwendige kraftschlüssige Verbindung beim Trockenmauerwerk allein durch Reibung und Verspannung entsteht.
Alles Wichtige zu Trockenmauern im Garten im Überblick
- Trockenmauer aus Bruchstein
- Trockenmauer aus Sandsteinquadern
- Trockenmauer aus Betonsteinen
- Trockensteinmauer mit Bepflanzung
Schritt 1/6: Sandstein
Die Fugen zwischen den Sandsteinen dieser Trockensteinmauern sind nicht gefüllt. So können sich dort Insekten gut ansiedeln und überwintern.
Schritt 2/6: Natursteinmauer
Eine der schönsten Trockensteinmauern besteht aus kleine Natursteinen und dichtem Pflanzenbewuchs.
Schritt 3/6: Aufsteigender Friesenwall
Aufsteigender Friesenwall aus Natursteinen mit Rasenfläche.
Schritt 4/6: Geschichtete Natursteinblöcke
Geschichtete Natursteinblöcke in unterschiedlichsten Abmessungen. Die Herstellung dieser Mauer aus Trockenmauersteinen in unterschiedlicher Größe bedarf viel Augenmaßes und Gespürs für Größenzusammenhänge.
Schritt 5/6: Wall aus Findlingen
Die Fugen dieser Trockensteinmauer aus teilweise gespaltenen Findlingen sind mit Erde verfüllt, sodass sich hier gut Pflanzen ansiedeln können.
Schritt 6/6: Industrielle Betonsteinmauer
Industriell gefertigte Trockenbausteine aus Beton gibt es mit "bossierten" Seiten und Bepflanzungsmöglichkeit.
1. Trockenmauer aus Bruchstein
Gehwegplatten aus Beton bilden die Grundlage dieser Bruchplattenmauer. Da bei vielen Häusern solche Betonplatten zur preisgünstigen Erstausstattung auf Terrassen und Gartenwegen gehören, könnten Sie jetzt die Mauer zum Anlass nehmen, die vorhandenen Platten der Terrasse zu verarbeiten und die Terrasse neu zu pflastern.
Man kann natürlich auch einfach Platten kaufen. Gehwegplatten im Format 5 x 50 x 50 cm bekommen Sie für etwa 10 Euro/m2 auf jeden Fall im Baumarkt mit Baustoffabteilung beziehungsweise direkt beim Baustoffhändler.
Schritt 1/4: Bruchsteinplatten
Um aus den Gehwegplatten Bruchsteine zu machen, schlagen Sie mit einem Fäustel, einem Vorschlaghammer oder einem Spalthammer nun einmal beherzt auf die Mitte jeder Platte, so dass Sie in nicht zu kleine Teile zerspringt. Und dann kann es losgehen.
Schritt 2/4: Erste Plattenschicht verlegen
Der Boden im Mauerverlauf wird geebnet, die erste Plattenschicht verlegt und alles nochmals mit der Wasserwaage überprüft. Nach jeder ausgelegten Reihe werden die Platten mit 2 bis 3 cm Erde bedeckt, so dass die nächste Schicht wackelfrei daraufgelegt werden kann.
Schritt 3/4: Rückseitig mit Erde auffüllen
Die entstehende Mauer nach jeder Schicht rückseitig mit Erde anfüllen.
Schritt 4/4: Platten einrücken
Die Platten sollten bei jeder Schicht etwa 5 bis 7 cm in den Erdwall einrücken, um eine schöne Treppung zu erhalten.
2. Trockenmauer aus Sandsteinquadern
Bossenwerk oder Rustika (von lateinisch ländlich) ist ein Mauerwerk aus Steinquadern, deren Stirnseite nur grob behauen (bossiert) ist. Und aus solchen Quadern besteht diese Natursteinmauer. Der hellbeige Sandstein hat die Maße von etwa 40 x 40 x 20 cm und wiegt um die 26 kg je Stück.
Schritt 1/4: Boden ausrichten
Für den Unterbau muss die Muttererde abgetragen und Verlegesand mit einer ungefähren Körnung von 0 bis 4 mm eingebracht werden. Dieser Unterbau sollte etwa 20 cm tief angelegt und mit einem schweren Handstampfer ordentlich verdichtet sein. Bevor die erste Steinschicht angesetzt wird, muss der lose Sandunterbau waagerecht ausgerichtet werden. Erst wenn der Sand gerade liegt, kann die erste Schicht aus den behauenen Sandsteinquadern verlegt werden.
Schritt 2/4: Stetige Kontrolle der Ausrichtung
Gerade bei längeren Mauerabschnitten oder wenn die Mauer sich durch den Garten schlängeln soll, ist eine stetige Kontrolle der waagerechten Ausrichtung wichtig. Lassen Sie sich genügend Zeit für die erste Schicht, da Sie bei der zweiten keine Regulierungsmöglichkeiten mehr haben.
Schritt 3/4: Keine Kreuzfugen
Die zweite Schicht der Steine beginnt mit einem halben Stein. Das bedeutet also, die Steine werden so geschichtet, dass keine Kreuzfugen entstehen.
Schritt 4/4: Mauerfugen bepflanzen
Zuletzt wird das Erdreich rückseitig angeschüttet, leicht verdichtet und die Mauerfugen von oben mit Pflanzen versehen.
3. Trockenmauer mit System
Wenn alles schier und gerade sein soll, dann gibt es nur eines: die Verwendung eines Mauersystems aus dem Handel.
Die 16 Kilogramm schweren Betonsteine in den Abmessungen 25 x 24 cm bei einer Höhe von 12,5 Zentimetern lassen sich, bedingt durch das besondere Nut-und-Feder-System, schnell und einfach zu einer Mauer aufschichten.
Das Mauersystem besteht neben den Normalsteinen mit den zweiseitig "naturbelassenen" Flächen noch aus dreiseitig gebrochenen Anfangsbeziehungsweise Endsteinen in vollem und halbem Format sowie Ecksteinen, Kurvensteinen und Abdeckplatten.
Die Steine sind in den Farben Granit-hell, grau-Anthrazit, braun, hellbraun, naturbraun und muschelkalk erhältlich.
Mit gutem Werkzeug geht die Arbeit leichter. Hier finden Sie zum Beispiel eine Auswahl von Vorschlaghämmern, die von Heimwerkern Bestnoten erhalten haben.
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Schritt 1/8: Richtschnur spannen
Entfernen Sie in Steinbreite die Grasnarbe und spannen Sie sich dann mit Hilfe von zwei Metallrohren oder Holzpflöcken eine Richtschnur, damit die Mauer ausgerichtet werden kann.
Schritt 2/8: Boden ausheben
Der Boden wird nun etwa 30 Zentimeter tief ausgehoben.
Schritt 3/8: Frostschutzschicht einbringen
Anschließend eine 20 Zentimeter tiefe Frostschutzschicht einbringen, die aus Sand mit der Körnung null bis vier Millimeter besteht.
Schritt 4/8: Holzbretter auf das Sandbett setzen
Bevor das 10-Zentimeter-dicke Betonfundament geschüttet wird, sollte aus Holzbrettern eine Art Rahmen bodenhoch auf das Sandbett gesetzt werden, damit das Fundament eine gerade Abschlusskante erhält. Ist der Beton eingebracht, wird mit einem Vierkantholz die Fläche gerade abgezogen. Ausnahme: Sollten Sie eine solche Mauer auf schlechtem, nicht tragfähigem Grund errichten wollen, so sind eine Gründungstiefe von 80 Zentimetern sowie ein 20 Zentimeter dickes Betonfundament notwendig.
Schritt 5/8: Steinschicht setzen
Die erste Steinschicht wird dann in das noch erdfeuchte Betonfundament gesetzt.
Schritt 6/8: Ausrichtung überprüfen
Überprüfen Sie nun noch einmal, ob alles waagerecht verläuft, denn schließlich ist dies die letzte Möglichkeit einer Korrektur.
Schritt 7/8: Nut- und Feder-System
Die zweite Schicht wird mit einem halben Anfangsstein begonnen, damit die Mauerfugen versetzt verlaufen. Hier sehr schön zu erkennen: das Nut-und Feder-System.
Schritt 8/8: Abdeckplatten bilden den Abschluss
Den Abschluss bilden mit Mörtel aufgesetzte Abdeckplatten.
4. Trockensteinmauer bepflanzbar
Genau genommen ist der hier gezeigte Stein kein Mauerstein, sondern eher ein eckiger Pflanzring, der mit Erde befüllt eine erstklassige Stützmauer und Hangbefestigung darstellt. Die über einen Zentner schweren Bauteile lassen sich zu zweit gut stapeln, benötigen kein Fundament und garantieren somit ein schnelles Vorankommen.
Schritt 1/3: Bausteine befüllen
Die Bausteine werden auf eine Drainschicht gestellt, waagerecht ausgerichtet und mit Sand oder Mutterboden bis zum Rand gefüllt.
Schritt 2/3: Steine schichten
Die zweite Schicht beginnt links mit einem halben Stein und setzt sich dann mit vollen Steinen fort. Da so die Steinfugen verspringen, muss auch jede Steinschicht erst mit Sand befüllt werden, bevor die nächste Schicht aufgesetzt wird.
Schritt 3/3: Steine mit Blumenerde füllen
Die letzte Schicht füllt man wegen der Pflanzen mit guter Blumenerde.
Unabhängig davon, für welche Variante Sie sich entscheiden: Arbeiten Sie stets rückenschonend und holen Sie sich besser jemanden zur Hilfe. Ein Stein bleibt nun mal ein Stein und bringt ordentlich Gewicht auf die Waage.
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