Kompostsieb selber bauen: Dünger aus Eigenproduktion
Bevor Sie die Nährstoffe aus dem Kompost aufs Beet bringen, sollten noch nicht verrottete Bestandteile ausgesiebt werden. Das geht ganz einfach mit einem Holzrahmen, der straff mit engmaschigem Draht bespannt ist. Hier erfahren Sie, wie Sie das Kompostsieb selbst bauen.
Das Prinzip von einem Kompostsieb ist so einfach wie effektiv. Auch Anfänger können es problemlos bauen. Der Clou: Das Sieb aus Hasendraht lässt sich entweder frei im Garten verwenden oder auf die Schubkarre stecken, sodass der gesiebte Kompost sofort in die Mulde fällt. Wird das Sieb nicht gebraucht, können Sie es einfach zusammenklappen und platzsparend verstauen.
Ein Kompostsieb ist wichtig, um die groben Bestandteile im Komposthaufen zu entfernen, bevor der Kompost als Erde für Beete mit feinkörnigen Saaten verwendet werden kann. Ob der Kompost umgesetzt und gesiebt werden muss, hängt allerdings auch davon ab, wie gut das Pflanzenmaterial bereits verrottet ist. Bei einer guten Zersetzung ist es möglich, die großen Pflanzenteile mit der Hand zu entfernen. Aber auch hier ist es mit einem Kompostsieb leichter.
Anstatt sich deswegen ein elektronisches Sieb zu kaufen, können Sie sich ein Durchwurfsieb einfach selber bauen. Aus Kanthölzern, Leim und Metallwinkeln bauen Sie einen Rahmen, in den Sie Draht einspannen. Mit zwei Stützen wird das Sieb schnell und einfach zum Durchwurfsieb umfunktioniert.
Kompostsieb selber bauen: Das brauchen Sie dazu
Material:
- Holzlatten für den Rahmen und die Stütze (40 x 25 mm in ca. 75 cm und 120 cm Länge)
- möglichst stabilen, engmaschigen Hasendraht mit 10 bis 13 mm Maschenweite
- zwei 8 mm dicke Gewinde- oder Metallstangen
- zehn zu den Holzlatten passende Winkelverbinder (4x4 cm)
- acht L-Flachwinkelverbinder
- Holzschrauben verschiedener Länge
- Hakenschrauben
- Nägel mit breitem Kopf (z.B. Dachpappennägel)
- 4 x 6 mm Ösenschrauben (metrisches Gewinde), passende Unterlegscheiben und Muttern
- zwei Klappscharniere
- wetterfeste Kordel
Werkzeug:
- Stich- oder Kappsäge
- Akkubohrschrauber, Bohrer und Bits
- Hammer
- Metallsäge
- ggf. Schraubzwinge
- Metallschere
- Zollstock und Bleistift
Kompostsieb selber bauen: Anleitung Schritt für Schritt
Schritt 1/15: Rahmen bauen
Schneiden Sie die benötigten Latten auf Maß zu. Schrauben Sie dann mithilfe der vier Winkelverbinder den Rahmen stumpf zusammen. Tipp: Legen Sie die Maße des Rahmens so fest, dass er auf Ihre Schubkarre passt und an beiden Seiten noch ein paar Zentimeter übersteht.
Schritt 2/15: Rahmen verstärken
Zur Verstärkung der Verbindungen werden auf einer Rahmenseite noch vier L-Flachwinkelverbinder in den Ecken verschraubt.
Schritt 3/15: Stütze bauen
Bauen Sie auch gleich die Stütze zusammen: Diese wird ähnlich wie der Rahmen mit den Winkelverbindern montiert und den L-Verbindern verstärkt, allerdings wird eine Querstrebe nicht unten, sondern eher mittig zur Verstärkung platziert.
Schritt 4/15: Draht zuschneiden
Schneiden Sie den Draht so zurecht, dass er fast in den Holzrahmen passt. Der Draht muss ca. 2 bis 3 cm kleiner sein, da man ihn beim Spannen noch etwas auseinander zieht. Nach dem Drahtzuschnitt überstehende scharfe Drahtspitzen abschneiden oder umbiegen.
Schritt 5/15: Hakenschrauben anbringen
Die Hakenschrauben in regelmäßigen Abständen innen an die kurzen Seiten des Holzrahmens schrauben. Die Anzahl hängt vom verwendeten Maschendraht und den Maßen des Holzrahmens ab. In unserem Fall halten sechs Haken pro Seite den recht dünnen Draht, bei festerem Draht und schmalerem Rahmen reicht ggf. sogar eine Hakenschraube in der Mitte.
Schritt 6/15: Tipp: Haken eindrehen
Hakenschrauben lassen sich mit den Akkuschrauber und einem zusätzlichem Haken kinderleicht einschrauben. Dafür die Löcher vorbohren und die Schrauben handfest eindrehen. Einen zweiten Schraubhaken ins Futter des Bohrschraubers einspannen und in den ersten Haken einklinken. Beim Drehen zieht sich dieser nahezu von selbst ins Holz.
Schritt 7/15: Gewindestangen kürzen
Die Gewindestangen mit einer Metallsäge ablängen. Die Stangen müssen in den Rahmen passen. Die Stange dafür gut einspannen, damit sie nicht wegrutscht.
Schritt 8/15: Stangen einfädeln
Das Drahtgeflecht wird in der Breite des Rahmens zwischen Gewindestangen gespannt, die auf jeder Seite von je vier Ösenschrauben gehalten werden. Die Stangen zunächst mit drehenden Bewegungen immer abwechselnd oben und unten durch den Draht fädeln und dabei die Schrauben gleichmäßig platzieren. Die Stangen lassen sich trotzdem gut weiterfädeln.
Schritt 9/15: Löcher für Ösenschrauben bohren
Markieren Sie dann die Positionen für die Ösenschrauben auf dem Rahmen und bohren Sie die Löcher.
Schritt 10/15: Draht spannen
Das Spannen des Drahtes lässt sich alleine bewerkstelligen, geht aber am besten zu zweit. Befestigen Sie erst eine Gewindestange mit den Ösenschrauben am Rahmen (von außen mit Muttern sichern) und ziehen Sie den Draht mithilfe des anderen straff. Heben Sie dann den Draht leicht an und lassen ihn beim Absenken nach und nach in die Hakenschrauben einrasten. Dabei ggf. mit einem Schraubendreher etwas nachhelfen.
Schritt 11/15: Arretierhaken befestigen
Am unteren Rahmenende (also auf der Seite mit den Schraubhaken) werden innen zwei Eckverbinder so verschraubt, dass sie das Kompostsieb auf der Schubkarre festhalten und es nicht verrutschen kann.
Schritt 12/15: Scharniere anbringen
Am oberen Ende des Rahmens (also nicht da, wo die beiden Arretierwinkel sitzen) die Klappscharniere festschrauben. Anschließend auf der Gegenseite den Stützrahmen befestigen.
Schritt 13/15: Ansicht
Der Stützrahmen kann auf- und zugeklappt werden.
Schritt 14/15: Seil spannen
Um die maximale Spannweite der beiden Rahmenteile zu arretieren, schneiden Sie zwei gleich große Stücke des wetterfesten Seils zu. Nageln Sie diese jeweils auf gleicher Höhe der Rahmenseiten fest.
Schritt 15/15: Sieben
Zum Sieben den Rohkompost einfach mit einer Schaufel gegen das Sieb werfen und abstreifen. Die ausgesiebten, groben Bestandteile kommen wieder auf den Kompost und werden mit den nächsten frischen Zutaten vermischt. Die feinen Anteile fallen durch – entweder direkt auf das Beet oder in die Schubkarre.
Das fertige Kompostsieb kann im Frühjahr alle 2 Monate dazu verwendet werden, den Kompost umzusetzen. Um zu wissen, ob der Kompost reif ist, beobachten Sie die roten Kompostwürmer. Können Sie keine Würmer mehr im Komposthaufen entdecken, so wurden alle Pflanzenteile in Humus verwandelt. Ausgereifter Humus duftet nach Walderde. Es sind keine Pflanzenreste erkennbar.
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