Pflanzen und Rasen richtig wässern
Bei längeren Trockenphasen im Frühling und Sommer werden die Pflanzen im Garten schwer strapaziert. Für den heimischen Garten gibt es ein paar Tipps, wie Sie Ihren Garten richtig bewässern.
Nicht nur im Sommer leidet der Garten besonders unter langanhaltender Trockenheit, dsie nicht nur den Rasen nachhaltig beschädigen, sondern auch die Ernte im Garten gefährden kann. Damit dies nicht passiert, sollten Sie unsere Tipps rund um Bewässerung, Regenwassernutzung und Rasenpflege beachten.
Alles Wichtige zum Garten richtig bewässern im Überblick
- Die richtige Zeit zum Gießen
- Gießen mit Regenwasser – nachhaltig und preiswert
- Richtig bewässern: So bleibt der Rasen gesund
- Garten richtig gießen: 10 Tipps
Die richtige Zeit zum Gießen
In den frühen Morgenstunden ist die beste Zeit für die Bewässerung des Gartens. Wer am Morgen seine Pflanzen bewässert, sorgt dafür, dass wenig Wasser verdunstet. Denn trifft das Wasser am Abend auf den heißen Boden, verdunstet rund die Hälfte des verteilten Wassers ungenutzt in die Luft.
Nehmen Sie für das Bewässern von Pflanzen am besten eine Gießkanne oder eine einstellbare Handbrause. Es gilt die Faustregel in der jetzigen Trockenzeit: Etwa 20 Liter täglich pro Quadratmeter sind ideal. Bei einer Gartenfläche von beispielsweise 600 Quadratmetern ergibt sich so schnell ein jährlicher Wasserbedarf von 240 Kubikmetern.
Gießen mit Regenwasser – nachhaltig und preiswert
Bei der Menge an Wasser kommen schnell hohe Rechnungen für das Wässern der Pflanzen zusammen. Am besten eignet sich daher Regenwasser zur Bewässerung, das in einer Regentonne oder eine Erdzisterne aufgefangen werden kann.
Neben den hohen Kosten ist ein weiteres Argument für Regenwasser die geringe Wasserhärte. Leitungswasser enthält im Vergleich zu dem aufgefangenen Regenwasser je nach Region sehr viel Kalk und wird deshalb von vielen Pflanzen, wie Rhododendren oder Rosen nicht gut vertragen. Dem Leitungswasser zugesetzte konservierende Stoffe, wie Chlor oder Fluor schaden vielen Pflanzen.
Regenwasser ist verdunstetes Wasser, ist daher weich und hat eine Wasserhärte von nahezu Null. Dadurch lagern sich bei der Verwendung von Regenwasser kein Kalk oder saure Lösungen in den Boden ein und so behält der Boden seinen pH-Wert. Darüberhinaus ist das Wasser aus der Leitung für die Pflanzen häufig zu kalt und setzt sie so durch den harten Temperaturunterschied. Wer es dennoch verwenden muss, sollte es einen Tag lang in der Gießkanne stehen lassen.
Richtig bewässern: So bleibt der Rasen gesund
Der grüne und gesunde Rasen ist das Aushängeschild eines schönen Gartens. Jedoch gilt es gerade beim Rasen wässern viel zu beachten. Je nach Temperatur, Sonneneinstrahlung und Bodenart versickert das Wasser schneller als gedacht. Bis zu 5 Liter pro Quadratmeter können es pro Tag schon sein.
Für einen gesunden Rasen sollten Sie wässern bevor der erste Grauschleier in den Gräsern sichtbar wird. Bei den tropischen Temperaturen über 30 Grad sollten Sie alle vier Tage solange wässern, bis sich erste Pfützen auf dem Rasen bilden.
Um die regelmäßigen Bewässerungsaufgaben zu automatisieren, gibt es Bewässerungscomputer, die über eine Zeitschaltuhr die richtige Wassermenge an Regner oder das verlegte Bewässerungssystem schicken. Über einen Computer stellen Sie die Zeitintervalle und Dauer des künstlichen Regengusses ein.
Noch feiner arbeiten Systeme mit Feuchtigkeitssensoren. Der Regensensor misst die Bodenfeuchte und schaltet die Wasserzufuhr gegebenenfalls ab. Sollte der Boden zu trocken sein, schaltet sich die Anlage in einem Zeitfenster ein. So können Sie sicher in den Urlaub fahren und brauchen nicht Freunde oder Nachbarn mit der Aufgabe des Wässerns zu betrauen.
Garten richtig gießen: 10 Tipps
- Vor dem Sonnenlicht: Da es am Morgen noch kühler ist, versickert das Wasser langsam in den Boden ein und dringt so bis zu den Wurzeln vor. Damit ist die Pflanze auch an heißen Tagen gut gerüstet.
- Die meisten Pflanzen sind auf gleichmäßige Feuchtigkeit angewiesen. Leichtes Austrocknen des Ballens regt aber auch das Wurzelwachstum der Pflanzen an. Sichtbar wird dies an den gerollten Blättern.
- Regelmäßig ist besser als zu viel. Viele Pflanzen haben ein inneres Gedächtnis für Nässe. Wenn Sie unregelmäßig wässern, reagieren die Pflanzen häufiger mit Mangelerscheinungen.
- Keine kalte Dusche: Pflanzen mögen es handwarm. Wer sein Wasser direkt aus dem Hahn holt, verabreicht ihnen einen Kälteschock. Um dies zu vermeiden, sollten Sie schon am Vorabend die Gießkannen ausreichend mit Wasser füllen und dann morgens gießen.
- Nicht zu heiß: Wer den Wasserschlauch zu lange in der prallen Sonne liegen lässt, läuft Gefahr, seine Pflanzen zu verbrühen.
- Kübelpflanzen brauchen durch die geringe Speicherkapazität mehr Wasser als Beetpflanzen. An besonders heißen Tagen ist mehrmaliges Gießen nötig.
- Zu viel ist auch verkehrt: Wer zu viel wässert verhindert, dass die Pflanzen tiefe Wurzeln bilden können und so besser im Boden verankert sind.
- Immer mit einem weichen Strahl gießen. Viele Handbrausen haben seinen weichen Strahl für das Wässern von Pflanzen. Der harte Strahl der Brause ist nur für Reinigungsaufgaben gedacht. Durch einen harten Strahl wird die Erde weggespült und das Wasser rinnt schneller ab als es vom Boden aufgenommen werden kann.
- Mit einer Stabbrause kommt man auch bei Hochbeeten direkt in den Wurzelbereich der Pflanze und erzielt damit die besten Ergebnisse.
- Auf keinen Fall den Schlauch auf dem Rasen liegen lassen. Das darin stehende Wasser heizt sich so stark auf, dass Verbrühungsgefahr bei den Pflanzen besteht. Außerdem wird durch die UV-Strahlung der Schlauch mit der Zeit spröde.
Zum Weiterlesen:Mähen, düngen, vertikutieren - so pflegen Sie den Rasen richtig.