Markise befestigen - so geht’s
Markisen sind oft groß und schwer, sollen jedoch trotzdem so manchem Wind standhalten. Das tun sie aber nur, wenn man die Markise richtig befestigt. Wir zeigen Ihnen, worauf es beim Markise befestigen ankommt.
Eine Markisen bietet Sonnenschutz auf der Terrasse, dem Balkon sowie vor Fenstern und verhindern, dass die Hitze in die Räume gelangt – mit witterungsbeständigem Stoff schützen sie sogar vor Regen. Oder anders formuliert: Markisen müssen unterschiedlichsten funktionalen und architektonischen Anforderungen gerecht werden. Und dann sollen sie auch noch gut aussehen.
Deshalb gibt es nicht nur die unterschiedlichsten Formen, sondern auch Stoff in mannigfaltigen Farben, Mustern und aus unterschiedlichen Materialien: Acryl oder Polyester schützen vor Sonne und Wärme, meist so behandelt, dass auch UV-Strahlen keine Chance haben. Das PVC-Tuch hält fast jeder Witterung Stand und bietet nicht nur Schutz vor Sonne, sondern auch vor Regen.
Alles Wichtige zum Markise Befestigen im Überblick
- Verschiedene Markisentypen im Vergleich
- Markise kaufen - darauf müssen Sie achten
- Markise befestigen - die richtige Technik
- Markise befestigen - Schritt für Schritt
Verschiedene Markisentypen im Vergleich
Neben den meistverbreiteten Typen, wie Gelenkarm-, Fallarm- und Spannseilmarkisen, gibt es auch Speziallösungen für kleine Balkone (Klemm-Markise), Wintergärten, öffentliche Gebäude (Markisolette) oder Cafés und Restaurants (Korb-, Faltdach- oder Gastro-Markisen).
Ob Maxi-Terrasse, Mini-Balkon oder vor Witterung ungeschützte Freiflächen: Für jeden Platz finden Sie die richtigen Schattenspender – eine Übersicht.
Gelenkarmmarkise*
Über eine Kurbel oder einen Motor wird der aufgerollte Stoff mit zwei Gelenkarmen aufgespannt.
Vorteile: geringer Neigungswinkel, große Beschattungsfläche möglich.
Fallarmmarkise*
Der Stoff wird über zwei gerade Arme, die sich um einen Fixpunkt drehen, nach unten gezogen.
Vorteile: preiswerte Variante für kleine Flächen wie Balkone und Loggien.
Spannseilmarkise*
Der Markisenstoff wird auf zwei parallel gespannten Drahtseilen horizontal verschoben.
Vorteile: Der Schatten ist genau dosierbar, der Stoff ist schnell abnehm- und waschbar.
Markise kaufen - darauf müssen Sie achten
Als Selbermacher sollten Sie sich bei der Suche nach dem passenden Schattenspender ganz genau anschauen, welche Produktqualität Sie erwerben. Vorsicht ist vor allem bei Billigmarkisen geboten – das ist oftmals Sparen am falschen Ende, denn schlechte Verarbeitungsqualität bedeutet bei Markisen schnell ein hohes Unfallrisiko.
Ein wichtiger Anhaltspunkt für ein Qualitätsprodukt ist natürlich das TÜV-Prüfzeichen. Achten Sie darauf, dass die Windklassifizierung nicht unter der Stufe 3 oder 4 liegt. Das entspricht einer Windgeschwindigkeit von 50 bis 60 Kilometern pro Stunde. Billigmarkisen haben oft nur eine Windklassifizierung von 0 oder 1. Das ist vergleichbar mit der Windfestigkeit eines Sonnenschirms. Die Armgelenke sollten gesenkgeschmiedet sein. Die meisten Schnäppchen-Markisen sind aus Druckgussteilen gefertigt. Sie brechen schon unter äußerst leichter Last zusammen.
Um eine Markise für den Balkon oder die Terrasse anzubringen, müssen Sie zunächst einmal wissen, wie die Wände Ihres Hauses aufgebaut sind. Handelt es sich um klassisches Vollmauerwerk, ist alles bestens. Sitzt aber die tragende Wand hinter einem Verblendmauerwerk und einer Wärmedämmschicht verborgen, müssen Sie aufpassen. Denn Markisen müssen in einer tragenden Wand verankert werden, da schon bei leichtem Wind gewaltige Kräfte wirken und die Markise aus der Wand reißen könnte. Informieren Sie sich also in Ihren Bauunterlagen über den Bautyp Ihres Hauses.
In dem hier gezeigten Fall fanden wir ein tragendes Mauerwerk vor, das jedoch aus einem Hohllochstein bestand. Somit wurde die Markise mit einer Siebhülse plus 2K-Mörtel und einer Gewindestange befestigt.
Wichtig: Markisen dürfen nicht mit einem einfachen Spreizdübel montiert werden. Es besteht die Gefahr, dass der Dübel durch die auftretenden Spreizkräfte den Mauerstein sprengt und die Markise aus der Wand gerissen wird.
Markise befestigen - die richtige Technik
Wer eine Markise anbringen will, muss wissen, wie die Wände seines Hauses aufgebaut sind. Klassisches Vollmauerwerk? Bestens! Ist aber die tragende Wand hinter einem Verblendmauerwerk oder einer Wärmedämmschicht verborgen, heißt es aufpassen. Denn Markisen müssen in der tragenden Wand (oder an den Dachsparren) verankert werden, da schon bei leichtem Wind gewaltige Kräfte wirken.
Der Sonnenschutz muss über eine Dübelstange befestigt werden, die bis ins Hintermauerwerk reicht. Auch bei einer Wand mit Wärmedämmverbundsystem muss die Markise an der tragenden Wand befestigt werden. Dazu müssen Putz und Dämmsystem ausgeschnitten, eine Unterkonstruktion aus Vierkantholz oder Vierkant-Stahlhohlprofil am tragenden Mauerwerk befestigt und daran die Konsole für die Markise montiert werden! Informieren Sie sich also in Ihren Bauunterlagen über die Bauweise. Wer nicht weiß, wie die Wand aufgebaut ist, macht eine Probebohrung.
Markise in Beton befestigen
Die Befestigung in Beton kommt mit einem Schwerlastdübel aus. Dabei gehen Sie ganz einfach wie folgt vor: Zuerst bohren Sie ein Loch in den Beton. Dazu verwenden Sie einen Schlag- oder Hammerbohrer. Dann säubern Sie das Bohrloch gründlich, sodass sich keinerlei Bohrmehl mehr darin befindet. Jetzt schlagen Sie den Ankerbolzen in das Bohrloch ein. Anschließend das in der Montageanleitung der Markise angegebene Anzugsmoment mit einem Drehmomentschlüssel aufbringen (Nachlesen!). Das Drehmoment sollten Sie unbedingt einhalten. Ansonsten droht bei Kraftüberschreitungen der Bolzen zu reißen. So könnte die Markise selbst beim kleinsten Windstoß herunterfallen und enormen Schaden anrichten.
Markise in Vollziegel befestigen
In Vollbausteinen kommen chemische Befestigungen wie etwa Kalksandstein zum Einsatz. Auch hier gilt es, zunächst mit einem geeigneten Staubsauger das Bohrmehl gründlich aus den Löchern zu entfernen, da sonst der 2K-Mörtel*, der mittels einer Kartusche verfüllt wird, keine formschlüssige Verbindung mit dem Stein eingehen kann und keinen richtigen Halt bietet. Zuletzt wird die Ankerstange mit drehender Bewegung in den Mörtel gesteckt.
Markise in Lochstein befestigen
Bei Loch- und Hohlblockstein müssen die verwendeten Befestigungen Hohlräume überbrücken oder komplett ausfüllen können. Das geht mit der Kombination von Ankerstange, 2K-Mörtel und einer Injektionsankerhülse* aus Drahtgewebe. Der 2K-Mörtel presst sich durch die siebähnliche Ankerhülse und verbindet sich mit dem Stein. So füllt er alle Hohlräume aus und sorgt für einen stabilen Halt der Markise an der Wand.
Markise in Porenbeton befestigen
In Porenbeton war eine sichere Montage lange Zeit nahezu ausgeschlossen. Fischer hat das erste Injektionssystem mit Zubehör auf den Markt gebracht und das Problem gelöst. So gehen Sie vor: Bohren Sie mit einem Spezialbohrer ein konisches Loch. Reinigen Sie es gründlich. Stecken Sie jetzt die Zentriertülle in das Bohrloch und füllen Sie es mit einem 2K-Mörtel. Anschließend drehen Sie die Ankerstange ein. Fertig ist die Befestigung.
Markise befestigen - Schritt für Schritt
Schritt 1/14: Sitz der Konsole markieren
Vor der Montage steht das Ausmessen der Markise an. Lassen Sie dabei, wenn, wie in unserem Fall, die Markise zwischen zwei Wänden montiert werden soll, links und rechts 5 cm Luft! Die Markise ist geliefert? Also los! Markieren Sie den Sitz der Konsolen. Diese sollten etwa 15 cm links und rechts vom Armträger der Markise angebracht werden.
Schritt 2/14: Loch bohren
Machen Sie nun eine Probebohrung mit einem 14-mm-Bohrer in das Mauerwerk. Treffen Sie auf einen Vollmauerstein oder Beton, dann können Sie einen Schwerlastdübel (für 14-mm-Löcher), wie Sie ihn links unten in dem Kasten "Befestigungen" finden, benutzen. Treffen Sie aber auf einen Lochbaustein, so sind Sie gezwungen, eine Siebhülse mit 2K-Mörtel zu verwenden. Somit wurde das Loch für die Siebhülse mit einem 16-mm-Bohrer aufgebohrt.
Schritt 3/14: Siebhülse einstecken
Die Siebhülse wird ins zuvor ausgesaugte Bohrloch gesteckt.
Schritt 4/14: 2K-Mörtel injizieren
2K-Mörtel in die Siebhülse injizieren und die Kappe verschließen.
Schritt 6/14: Gewindestange kontrollieren
Kontrollieren Sie anhand der Konsole, dass die Gewindestange nicht zu tief in der Wand sitzt.
Schritt 7/14: Konsole montieren
Hat der 2K-Mörtel abgebunden, werden die Konsolen mittels Muttern fest montiert.
Schritt 8/14: Markise einhängen
Die Markise wird vorsichtig in die Konsolen eingehängt.
Schritt 9/14: Schraube drehen
Anschließend wird die Sicherungsschraube in die Konsole gedreht.
Schritt 10/14: Sicherungsbolzen lösen
Hängt die Markise sicher, wird der Sicherungsbolzen gelöst
Schritt 11/14: Markise einstellen und ausrichten
Mit der Armneigungsverstellung (Pfeil) wird die Markise eingestellt und ausgerichtet.
Schritt 12/14: Seitenneigung kontrollieren
Dabei ist ein Helfer, der mit der Wasserwaage die Seitenneigung der Markise kontrolliert, von großem Nutzen.
Schritt 13/14: Sicherungsbolzen anziehen
Zuletzt werden die Sicherungsbolzen wieder angezogen, und die Arbeit ist gemacht.
Schritt 14/14: Gewindestange herausziehen
Gewindestange zu tief? Wurde aus Versehen die Gewindestange zu weit in die Siebhülse geschoben, dann muss schnell gehandelt werden, denn der 2K-Mörtel bindet innerhalb weniger Minuten ab. Nehmen Sie schnell den Ringschlüssel, verkanten ihn und ziehen die Gewindestange heraus.
Weitere Artikel zu den Themen Markise und Sonnenschutz
- Markise neu bespannen
- Sonnensegel nach Maß - selber bauen und befestigen
- Sonnenschutz selber bauen
- Sonnenschirm für Terrasse und Balkon
In diesem Text verwenden wir sogenannte Affiliate-Links. Produkte, die mit einem Stern (*) gekennzeichnet sind, können Sie käuflich erwerben. Kommt der Kauf zustande, erhalten wir eine kleine Provision. Sie bezahlen deshalb jedoch nicht mehr für die Produkte als üblich. Mehr zum Thema Affiliate finden Sie hier.