Zisterne kaufen und bauen
Zisternen sind große Auffang- und Speichervorrichtungen für Wasser. Viele nutzen das Reservoir als Regenwasser-Speicher zur Gartenbewässerung oder sogar als eigenen Trinkwasserspeicher. Wir erklären, worauf es bei einer Zisterne ankommt.
Das Wort Zisterne kommt vom lateinischen Begriff „cisterna“, was übersetzt so viel bedeutet wie „unterirdischer Wasserbehälter“. Ursprünglich dienten Zisternen zum Speichern von Wasser in besonders niederschlagsarmen Gegenden.
Dafür wurden große, unterirdische oder zumindest gut abgedeckte Speicherbecken gebaut, die in Regenzeiten so viel Wasser wie möglich aufnahmen. Dieses konnte dann auch in trockeneren Zeiten zur allgemeinen Wasserversorgung der Bevölkerung genutzt werden.
Zisternen werden schon seit Tausenden Jahren gebaut und eingesetzt und auch heute noch findet man sie an vielerlei Orten. In unseren Breitengraden dienen Zisternen allerdings weniger als Trinkwasserspeicher. Vielmehr wird darin Regenwasser zu Bewässerung von Nutzpflanzen und dergleichen aufbewahrt.
Zisternen sind übrigens keineswegs kommerziellen Betrieben oder Behörden vorbehalten. Jeder, der möchte, kann sich in seinem Garten eine eigene Zisterne bauen.
Ein unbestechlicher Vorteil von Zisternen ist, dass Sie zur Gartenbewässerung kein wertvolles Trinkwasser vergeuden müssen. Regenwasser gibt es gratis, lediglich das Anlegen der Zisterne beinhaltet in der Regel erst mal Kosten.
Wie Sie im Garten außer dem Wasser sparen können, erfahren Sie hier.
Abhängig davon, was durch das Zisternenwasser gespeist werden soll, eignet sich ein anderes Speichervolumen. Im Netz gibt es eine ganze Reihe an Konfiguratoren und Berechnungshilfen, die die Größe der Zisterne in Abhängigkeit zu Regenwassertagen, Wasserbedarf, Wassersammelfläche und dergleichen stellen. Ferner kann Sie ein entsprechender Fachverkäufer dabei beraten.
Braucht man für eine Zisterne eine Genehmigung?
Möchten Sie die Zisterne ausschließlich zur privaten Wasserversorgung nutzen, ist diese bundesweit genehmigungsfrei, solange eine gewisse Größe nicht überschritten wird. Die entsprechende Maximalgröße ist von Kommune zu Kommune unterschiedlich, liegt aber häufig bei rund 50 m3.
Auch, wenn keine Genehmigung erforderlich ist, muss die Zisterne dennoch bei der zuständigen Wasserbehörde gemeldet werden. In der Regel handelt es sich dabei jedoch um eine reine Formsache, eine Ablehnung oder ein Verbot kann bei Einhaltung der Vorschriften aber eigentlich nicht erteilt werden.
Zisterne bauen
Sind alle Formalitäten sowie die Planung erledigt, geht es an den eigentlichen Bau der Zisterne. Der Handel bietet vorgefertigte Zisternen-Bau-Sets aus Beton und Kunststoff. Alternativ können Sie die Zisterne auch aus Betonringen oder Mauersteinen selber bauen. Hierbei muss jedoch unbedingt auf die fachgerechte Abdichtung geachtet werden. Außerdem liegt die Ersparnis dabei bei maximal fünf Prozent.
Haben Sie sich für eine Bauweise entschieden, beginnt der eigentliche Bau:
- Heben Sie dem Tankvolumen entsprechend ein ausreichend großes Loch aus. Der Deckel der Zisterne sollte am Ende Bodenniveau haben. In der Regel ist diese Arbeit von Hand sehr mühsam, weshalb es sich durchaus lohnt, einen kleinen Bagger zu mieten oder das Loch von Profis ausheben zu lassen.
- Bringen Sie auf dem Grund des Lochs eine Bodenplatte an. Diese sollte möglichst gerade sein. Nehmen Sie gegebenenfalls eine Wasserwaage zur Hilfe.
- Tragen Sie eine Schicht Mörtel auf und setzen Sie das erste Bauteil beziehungsweise den ersten Betonring auf die Bodenplatte hinein. Wenn Sie die Bodenplatte selbst gegossen haben, achten Sie unbedingt darauf, dass sie vollständig getrocknet und ausgehärtet ist.
- Setzen Sie die übrigen Bauteile aufeinander oder so viele Betonringe aufeinander, bis das gewünschte Volumen erreicht ist.
Zisterne abdichten und Pumpe einbauen
Ein weiterer essenzieller Schritt ist die Abdichtung. Bei Bausets gibt der Hersteller meist genaue Anweisungen und Baumaterialien zur Hand, um die Zisterne abzudichten. Bauen Sie den Wassertank selbst, informieren Sie sich im Baumarkt über die entsprechenden Möglichkeiten und Materialien.
Zum Schluss wird der Deckel aufgesetzt. Grundsätzlich könnte man diesen zwar betonieren, ratsamer ist es jedoch, einen abnehmbaren Deckel zu wählen. So müssen Sie bei etwaigen Reparaturen oder Reinigungsarbeiten den Deckel nur anheben, statt mit schwerem Gerät mühsam entfernen.
Ist die Zisterne fertig gebaut und die Hohlstellen zwischen Zisternenaußenwand und Erdreich wieder aufgefüllt, benötigen Sie nun die entsprechenden Wasseranschlüsse:
- Wasserzulauf
- Wasserablauf
Befüllt wird die Zisterne mittels Regenwasser, das zum Beispiel über eine herkömmliche Dachrinne sowie ein angeschlossenes Fallrohr vom Hausdach gesammelt wird. Statt das Wasser in die Kanalisation abzuleiten, legen Sie eine Verbindung zur Zisterne. Dabei muss allerdings unbedingt ein Filtersystem eingebaut werden, da andernfalls auch Schmutz, Laub und dergleichen in der Zisterne landen.
Um das Wasser wieder herauszubekommen, wird eine Pumpe eingesetzt. Dabei haben Sie die Wahl zwischen einer Saugpumpe und einer Tauchpumpe. Die Saugpumpe befindet sich außerhalb des Tanks und saugt das Wasser über ein Rohr an. Abhängig vom Fabrikat können Saugpumpen das Wasser allerdings nur aus einer begrenzten Tiefe ansaugen.
Die zweite Möglichkeit ist eine Tauchpumpe. Sie wird direkt im Tank versenkt. Eine Tiefenbeschränkung gibt es hier für gewöhnlich nicht.
Ist das in der Zisterne gesammelte Wasser nur für die Bewässerung des Gartens gedacht, sind die Arbeiten nun abgeschlossen.
Etwas anders verhält es sich, wenn Sie damit beispielsweise auch Ihre Toilettenspülung betreiben möchten. Hierfür muss von der zuständigen Behörde ein Wasserzähler eingebaut werden. Selbst einbauen ist nicht gestattet. Notwendig ist dies, da in Deutschland das Abwasser meist nicht separat gemessen und die entsprechende Gebühr dafür erhoben wird. Vielmehr wird der Wasserzulauf gezählt und das Abwasser daraus berechnet.
Übrigens ist auch ein Brunnen so gesehen eine Zisterne. Wie Sie sich Ihren eigenen Brunnen bauen, erfahren Sie hier.
Abhängig von der Größe Ihres Gartens sowie dessen Wasserbedarfs lohnt sich die Anschaffung einer eigenen Zisterne auf jeden Fall. Zwar fallen zunächst die Anschaffungskosten an, aber in ein paar Jahren rechnet sich das.