Know-How

Lackieren: Der perfekte Untergrund

Wenn Sie den passenden Lack für Ihr Projekt ausgewählt haben, folgt die Vorbereitung des Untergrundes. Denn: Noch wichtiger als die geeignete Farbe ist der Untergrund, auf dem Sie lackieren wollen. Nur eine gründliche Vorarbeit garantiert ein gutes Endergebnis.

Noch wichtiger als die geeignete Farbe ist der zu lackierende Untergrund.
Noch wichtiger als die geeignete Farbe ist der zu lackierende Untergrund.© flashpics - stock.adobe.com

Deutliche Gebrauchsspuren wie Dellen und Kerben werden zuerst mit einem Lackspachtel gefüllt und glatt abgezogen. Hier ist es wichtig, im "Lösemittelsystem" zu bleiben. Für Acrylanstriche nimmt man Acrylspachtel, für Kunstharzlackanstriche sogenannten Ölspachtel.

Welcher Lack einst gestrichen wurde, testen Sie mit einem Pinsel, den sie zuvor in Universalverdünnung tauchen. Reiben Sie ihn fest auf der Lackoberfläche. Acryllack wird sich anlösen lassen, Kunstharzlack dem Versuch widerstehen.

bykofoto.jpg

© bykofoto - stock.adobe.com

Alte Lackanstriche müssen, um tragfähig für den neuen Anstrich zu sein, angeraut werden. Hier heißt die Regel dreimal Schleifen: mit 80er-, 100er- und 120er- Schleifkörnung.

Bei gewölbten Oberflächen sollte man weder Maschine noch Schleifklotz verwenden, hier haben sich sogenannte Schleifschwämme als besonders praktisch erwiesen, da sie sich der Oberfläche weitgehend anpassen. Es gibt sie mit zwei verschiedenen Körnungen auf einem Schwamm.

Wer den Einsatz von Chemie nicht scheut, kann auch speziellen Anlauger verwenden, der die Oberfläche anlöst und so anraut.

Schleifstaub vor dem Lackieren gründlich entfernen

Schleifstaub ist ein Feind der guten Lackfläche. Er muss vorm Streichen gründlich entfernt werden. Das geht mit einem fusselfreien, feuchten Tuch und etwas Trockenzeit für die Fläche.

Moderne Staubbindetücher sind nicht zu empfehlen. Sie können Wachs hinterlassen, auf dem der Lack nicht haftet. Maler nehmen auch Leinölkitt (Fensterkitt), an dem der Staub haften bleibt, der dann einfach eingeknetet wird.

Vorm endgültigen Lackieren empfiehlt sich als sichere Haftbrücke und zugleich gleichmäßige Aufhellung des Untergrunds ein Vorstreichlack.

Alkydharzlack oder Acryllack?

Es ist heute qualitativ fast gleich, ob man mit herkömmlichen Alkydharzlacken oder mit Acryllacken arbeitet. Obwohl ein Alkydharzlack noch kleine Vorteile bei der Verarbeitung hat, ist im Wohnbereich von der Qualität her kein Unterschied mehr zu erkennen.

Einen Unterschied gibt es aber nach wie vor zwischen Markenlacken und sogenannten Handelsmarken. Hier können sich die Rezepturen gewaltig unterscheiden. Oft enthalten die günstigeren Handelsmarken-Lacke geringere Mengen hochwertiger Inhaltsstoffe, zum Beispiel Pigmente und Bindemittel. Als Ersatz werden in den meisten Fällen günstigere Füllstoffe verwendet. Die Folgen sind zum Beispiel eine geringere Deckkraft und die Notwendigkeit eines zweiten Anstrichs.

Der Weg zur perfekten Lackierung:

Die neue Ausgabe ist da: selber machen – Jetzt kaufen!
U1_12_24