Lackieren

Der Weg zur guten Lackfläche

Der Lack ist da, der richtige Pinsel oder die richtige Walze sind auch da. Die Fläche ist gespachtelt, geschliffen und vorgestrichen und erwartet ihre finale Lackierung. Wir erklären, was sie beachten müssen, um richtig zu lackieren.

Stuhl blau lackieren
Zuerst sollte man an einer verdeckten Stelle oder auf einem Probestück testen, wie der Lack läuft.© StudioGDB - stock.adobe.com

Damit später keine "Pinselstriche" zu sehen sind, muss der Lack möglicherweise noch etwas verdünnt werden. Hierzu gibt der Hersteller meist einen Prozentsatz an, der bei maximal 15 Prozent liegt.

Man muss dabei beachten, dass eine stärkere Verdünnung eine geringere Deckkraft zur Folge hat. Verdünnt wird bei Wasserlacken mit Wasser, bei lösungsmittelhaltigen Lacken mit dem Lösungsmittel, das der Hersteller dafür angibt.

Die richtige Reihenfolge beim Lackieren

Ist der Lack richtig eingestellt, geht es los: Bei Flächen fangen Sie in einer Ecke an und arbeiten sich abschnittweise vor.

  • Wenn Sie ein Möbelstück, ein Fenster oder eine Tür zu streichen, die profiliert ist, gibt es eine Streich-Reihenfolge. Als Faustregel kann man sich merken: Zuerst die tiefen Stellen lackieren und prinzipiell von der Mitte nach außen arbeiten.
  • Bei einer Tür mit Kassettenfüllung erst die tiefen Profile, dann die Flächen lackieren.
  • Bei Sprossenfenstern sind es die Sprossen, die zuerst drankommen, gefolgt von den Innenseiten der Fensterflügel und zum Schluss den Fensterrahmen.
  • Gleiches gilt für alle Möbel mit Zierprofilen: Erst die filigranen Profile, dann die Flächen lackieren.

Wer mehrfarbig streicht, sollte mit den hellen Farben anfangen und dann die dunkleren streichen. Falls ein Übergang mal nicht so gelungen ist, kann er mit der dunkleren Farbe übergestrichen und abgedeckt werden. Um eine gleichmäßig deckende Lackoberfläche zu bekommen, muss der Lack quasi mehrmals aufgetragen werden.

Tragen Sie den Lack erst in eine Richtung auf, dann wird er diagonal bis rechtwinklig dazu vertrieben, also verteilt. Dann in der ursprünglichen Richtung, bei Holz meist der Maserrichtung, die Lackschicht in langen, gleichmäßigen, drucklosen Pinselbewegungen ausstreichen.

Dieser Vorgang wird als "Verschlichten" bezeichnet und garantiert eine perfekte Oberfläche.

Um sogenannte Lackläuse zu vermeiden, sollten Sie stets in einer staub- und zugluftfreien Umgebung arbeiten. Sonst setzen sich Schmutzpartikel im frischen, klebrigen Lack fest.

Im Außenbereich gilt es deswegen, einen trockenen, windstillen Tag abzuwarten. Passiert es doch, heißt es abwarten, trocknen lassen, schleifen und neu lackieren.

Lackieren durch Spritzauftrag

Die dritte Möglichkeit für eine gleichmäßige Lackierung ist der Spritzauftrag. Da nur ein feiner Farbfilm aufgenebelt wird, ist die Gleichmäßigkeit der Lackierung kaum zu übertreffen.

Allerdings erfordert es etwas Übung, um die Spritzbewegung so verinnerlicht zu haben, dass es keine Lackläufer durch zu dicken Farbauftrag gibt.

  • Grundregel Nummer eins beim Spritzlackieren heißt: Man darf beim Sprühen nicht verharren, sondern muss den Sprühstrahl in gleichmäßigen Pendelbewegungen über die Fläche führen. Dabei wird immer nur wenig Lack aufgetragen und der Vorgang lieber ein- oder zweimal wiederholt.
  • Unerlässlich beim Farbspritzen und -sprühen ist, dass die Umgebung des zu lackierenden Objekts sorgfältig abgedeckt ist. Um Farbansätze zu vermeiden, beginnt man nämlich neben dem Objekt zu sprühen – und man endet auch daneben.
  • Das richtige Werkzeug für den Spritzauftrag sind entweder Feinsprühgeräte, die man ab etwa 70 Euro bekommt und die über einen Luftstrahl die Farbe verteilen, oder Farbspritzgeräte, die man zwar schon ab 30 Euro bekommt, aber schnell einige hundert Euro kosten können – beispielsweise für sogenannte Airless-Farbspritzgeräte. Das lohnt sich nur, wenn Sie so ein Gerät häufig nutzen.
  • Für Gelegenheits-Spritzlackierer reicht in der Regel der Lack aus der Spraydose. Dies gilt allerdings nur für kleinere Flächen, da man sonst preislich weit über dem herkömmlichen Lack aus der Dose liegt.

Die Arbeitstechnik ist hier dieselbe pendelnde Bewegung wie bei allen Spritztechniken. Beachten Sie bei allen Spritzlackierungen, dass Sie einen Atemschutz tragen. In der Luft schwebende Farbteilchen können durchs Einatmen die Gesundheit beeinträchtigen.

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© OceanProd - stock.adobe.com

Wenn Sie alle Tipps beherzigen und Ihre Lackierung getrocknet ist, werden Sie vor einer perfekten Lackoberfläche stehen – die auch vom Profi sein könnte!

Richtig lackieren: Darauf sollten Sie achten

Der Lack muss fließen, damit sich eine glatte Oberfläche bildet. Macht er dies nicht von allein, muss mit Lösungsmittel (Kunstharzlack) oder Wasser (Acryllack) etwa 10 % verdünnt werden. Gut wird die Oberfläche nur, wenn man den Lack in eine Richtung aufträgt, dann den Lack diagonal dazu vertreibt und abschließend wieder in der ursprünglichen Richtung glättet. Der Profi nennt das "Verschlichten".

Der Weg zur perfekten Lackierung:

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