Baumaterial

Thermoholz – langlebig und witterungsbeständig

Ob im Terrassenbau, Fassadenbau, Innenausbau oder bei Gartenmöbeln - Thermoholz überzeugt durch seine Widerstandsfähigkeit und ästhetische Optik. Wir erläutern die Vor- und Nachteile von Thermoholz und wofür man es verwendet.

Thermoholz
© Dmitry - stock.adobe.com

Im Außenbereich müssen sich Werkstoffe wie zum Beispiel Holz deutlich anspruchsvolleren Herausforderungen stellen als drinnen. Will man beispielsweise eine Terrasse aus Holz, haben viele bisher vor allem auf tropische Harthölzer wie Teak gesetzt, da dieses besser mit den Witterungsverhältnissen und Feuchtigkeit zurechtkommt als viele andere Hölzer.

Eine noch recht neue Entwicklung, genannt Thermoholz, will hier nun Abhilfe schaffen und auch heimische Hölzer fit für den Außeneinsatz machen.

Alles Wichtige zum Thema Thermoholz im Überblick

Was versteht man unter Thermoholz?

Thermoholz ist ein Holz, das durch thermische Behandlung verändert wird. Es wird bei hohen Temperaturen von etwa 200 bis 230 Grad Celsius unter Sauerstoffmangel oder Vakuum erhitzt. Dadurch wandelt sich die chemische Struktur des Holzes, was zu einer verbesserten Haltbarkeit, Dimensionsstabilität und Resistenz gegenüber Feuchtigkeit und Schädlingen führt.

Es ist eine nachhaltige Alternative zu tropischen Harthölzern, die oft aus illegalen Rodungen stammen und den Regenwald gefährden. Thermoholz hingegen wird aus heimischen Holzarten wie Esche, Buche oder Kiefer hergestellt und ist somit eine ökologische und verantwortungsvolle Wahl.

Die thermische Behandlung erfolgt in der Regel in einem geschlossenen Kreislauf, was den Verbrauch von Energie und Ressourcen minimiert.

Was sind die Vorteile von Thermoholz?

Thermoholz hat zahlreiche Vorteile. Abgesehen vom ökologischen Aspekt besticht Thermoholz außerdem durch seine besonders gute Haltbarkeit. Durch die thermische Behandlung wird das Holz widerstandsfähiger gegen Witterungseinflüsse wie Feuchtigkeit, UV-Strahlen und Schädlinge. Es ist auch weniger anfällig für Rissbildung, Verformung oder Verrottung.

Hiermit einher geht die verbesserte Dimensionsstabilität gegenüber herkömmlichem Holz. Durch die thermische Behandlung und die dadurch veränderte chemische Zusammensetzung des Holzes verzieht oder verformt sich Thermoholz bei Feuchtigkeit oder Temperaturschwankungen deutlich weniger.

Neben der verbesserten Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit hat Thermoholz auch ästhetische Vorteile. Durch die thermische Behandlung bekommt es eine dunkle Farbe und eine gleichmäßige Maserung, die sehr ansprechend wirkt. Es kann entweder naturbelassen oder mit einer Lasur oder Öl behandelt werden, um die Farbe zu erhalten oder zu verändern.

Hat Thermoholz Nachteile?

Trotz der zahlreichen Vorteile und der steigenden Beliebtheit von Thermoholz sollte man sich auch der Nachteile des Baustoffes bewusst sein:

Aktuell ist Thermoholz im Verhältnis zu herkömmlichen Hölzern noch recht teuer, da die Kosten für die thermische Behandlung auf den normalen Holzpreis draufgerechnet werden. Zudem ist Thermoholz noch nicht uneingeschränkt und in gleichbleibender Qualität verfügbar. Sollten Sie ein Projekt mit Thermoholz planen, informieren Sie sich unbedingt vorher, welcher Händler welche Mengen, welche Holzart und welche Qualität anbietet.

Ferner verändert die thermische Behandlung die Dichte des Holzes. Das führt zwar unter anderem zu einem geringeren Eigengewicht, aber auch zu weniger Stabilität.

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Wofür verwendet man Thermoholz?

Für Terrassen und Gartenmöbel wird Thermoholz oft in Form von Dielen, Brettern oder Balken angeboten. Es lässt sich gut ver- und bearbeiten, was es zu einem beliebten Material bei Handwerkern und Heimwerkern macht. Auch im Fassadenbau wird Thermoholz immer häufiger eingesetzt, da es eine natürliche Optik mit einer hohen Witterungsbeständigkeit vereint.

Thermoholz kommt in folgenden Bereichen zum Einsatz:

  • Terrassenbau
  • Gartenmöbel
  • Fassadenbau
  • für Holzverkleidungen
  • Innenausbau

Bei letzterem geht es natürlich weniger um die Witterungsbeständigkeit und dergleichen, sondern mehr um den ästhetischen Aspekt. Die Robustheit hingegen spielt für die Wahl von Thermoholz im Innenausbau durchaus eine Rolle. Es wird unter anderem für Wandverkleidungen, Bodenbeläge, Treppen und andere Innenausstattungselemente verwendet.

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Artikel aktualisiert am 19.02.2025


Über die Autorin

Alexandra Lindner

Alexandra Lindner

Expertin für Pflanzen- und Gartenthemen sowie DIY-Projekte

Alexandra Lindner, Wahlmünchnerin (gebürtige Allgäuerin), volontierte nach ihrem Kulturjournalismus-Studium zunächst bei einem B2B-IT-Magazin als Online-Redakteurin, ehe sie 2021 zu selbermachen wechselte. Seitdem arbeitet sie dort als Content-Managerin und übernahm schließlich im September 2022 die operative Leitung der Online-Redaktion. Seit der Eingliederung der Webseite in die Gesamt-Selbermachen-Redaktion ist sie zunehmend auch mit Printprojekten betraut. Besonders versiert ist sie bei Pflanzen- und Gartenthemen, jedoch zählen auch die handwerklichen Texte zur Expertise der passionierten DIY-lerin. Ihre Freizeit verbringt Alexandra Lindner in der Natur, in der Küche oder auf Konzerten.


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