Camper-Van ausbauen Schritt für Schritt
Ein zum Wohnmobil ausgebauter Transporter oder Kastenwagen bedeutet Freiheit und Unabhängigkeit. Lesen Sie, worauf Sie achten müssen, wenn Sie einen Camper-Van ausbauen.
Jeder zum Camper umgebaute Transporter ist ein bisschen anders, denn beim Ausbau des Camper-Vans hat jeder andere Ansprüche und Bedürfnisse, die natürlich umgesetzt werden können, wenn Sie dem Camper selber ausbauen.
Lassen Sie bei Ihren Überlegungen weder den zeitlichen Aufwand noch die Kosten, einen Camper auszubauen, außen vor.
Camper ausbauen Schritt für Schritt
Wenn Sie entschieden haben, welche Anforderungen Ihr Camper-Van erfüllen muss, geht es an den Ausbau.
Vor dem Camper-Ausbau: Schmutz entfernen
Je nachdem, in welchem Zustand Ihr Transporter ist, müssen Sie das Fahrzeug erst einmal gründlich reinigen, bevor es mit dem eigentlichen Ausbau losgeht.
- Räumen Sie den Transporter dazu vollständig leer.
- Kehren Sie dann groben Schmutz von Wänden und Decke und fegen Sie anschließend den Boden des künftigen Campers sauber.
- Wenn nötig, bauen Sie die Bodenplatte aus.
- Waschen Sie Wände und Decken gründlich mit warmem Seifenwasser ab. So wird deutlich, welche Flecken nur Schmutz sind und wo das Fahrzeug rostige Stellen hat.
Camper ausbauen: Rost entfernen
Wenn Wände, Boden und Decke sauber sind, zeigt sich, wo sich an Ihrem Transporter Rost festgesetzt hat. Diesen Rost sollten Sie entfernen, bevor Sie den Transporter zum Camper ausbauen.
- Schleifen Sie die rostigen Stellen zunächst gründlich ab.
- Versiegeln Sie die abgeschliffenen Stellen dann mit einem Rostblocker oder behandeln Sie sie mit Rostumwandler, Grundierung und Lack.
Die rostigen Stellen müssen entfernt und behandelt werden, bevor Sie den Transporter zum Camper umbauen, um die Lebensdauer Ihres Vans zu verlängern.
Camper ausbauen: Fenster
Bereits im dritten Schritt wird deutlich, warum es so wichtig ist, im Vorfeld einen genauen Plan zu machen, wenn man einen Transporter zum Camper umbauen will.
Bevor Sie die Fenster in den Camper-Van einbauen, überlegen Sie sich, wo und wie viele Fenster Sie brauchen. Auch über die Größe der Fenster sollten Sie sich vorher Gedanken machen. Online und im Fachhandel gibt es Fenster speziell für Camper in vielen Variationen zu kaufen.
- Zeichnen Sie die Umrisse des Fensters an der gewünschten Stelle ein.
- Kleben Sie die Außenumrisse mit Malerkrepp ab, um den Lack zu schützen.
- Bohren Sie zunächst in den Ecken Löcher, um das Ausschneiden in den Ecken zu erleichtern.
- Schneiden Sie die Fensteröffnung mit einer Stichsäge mit geeignetem Sägeblatt aus.
- Schleifen Sie die Schnittkante ab, um sie zu entgraten.
- Entfernen Sie den Schleifstaub und tragen Sie Rostschutz auf die Schnittkante auf.
- Wenn der Rostschutz getrocknet ist, bringen Sie den Außenrahmen des Fensters an.
- Setzen Sie nun den äußeren Teil des Fensters von außen in den Rahmen und das innere Fenster von innen. Für diesen Schritt brauchen Sie Hilfe.
- Drücken Sie das Außenfenster fest in den Rahmen und verschrauben Sie es mit dem Innenfenster.
- Überprüfen Sie, ob der Fensterrahmen fest anliegt und dichten Sie ihn gegebenenfalls noch mit etwas Dichtmasse ab.
Da das Fenster eine Schwachstelle in der Außenhülle Ihres Camper-Vans darstellt, muss hier besonders sorgfältig gearbeitet und auf eine lückenlose Dichtung geachtet werden.
Falls Ihr Fahrzeug über eingebaute Fenster verfügt oder Sie auf Fenster verzichten wollen, überspringen Sie diesen Schritt.
Camper ausbauen: Stromversorgung
Besonders wenn Sie über einen längeren Zeitraum autark im Camper leben wollen, sollten Sie auch bedenken, welche Stromversorgung Sie im Camper brauchen. Wenn Sie einen Kastenwagen ausbauen, überlegen Sie sich also, auf welche elektronischen Geräte Sie nicht verzichten können.
Zur Stromversorgung im Camper bieten sich verschiedene Möglichkeiten an.
- Am Nachhaltigsten sind flexible Solaranlagen, die speziell für den Einsatz in Campern und Wohnmobilen entwickelt wurden.
- Diese Anlagen verfügen oft schon über einen Stromspeicher, Wechselrichter und flexible Solarzellen, die direkt auf das Dach des Campers geklebt werden können.
- Auch mit einem Gas-Generator können Sie im Camper Strom erzeugen.
Verlegen Sie schon in diesem Stadium des Camper-Ausbaus die nötigen Kabel oder aber Leerrohre, in denen später die Kabel laufen.
Camper ausbauen: Dämmung
Auch wenn Sie nur in der warmen Jahreshälfte unterwegs sein wollen, schützt eine Dämmung vor kalten Nächten und sonnigen Tagen.
Gedämmt werden müssen dabei vor allem die Wände und das Dach. Die Bodenplatte müssen Sie isolieren, wenn Sie auch im Winter im Camper schlafen und leben wollen.
Wenn Sie den Van nur im Frühling und Sommer als Camper nutzen wollen, ist eine Dämmung von Wänden und Dach ausreichend.
Wenn Sie beim Camper-Ausbau auf die Dämmung verzichten, entstehen Kältebrücken, an denen die Luftfeuchtigkeit kondensiert. Dadurch kann Schimmel entstehen, der die Dichtungen und die Innenverkleidung des Campers angreift.
Hier erfahren Sie, wie Sie Schimmel erkennen.
Im schlimmsten Fall müssen Sie alles wieder abbauen, um den Schimmel zu entfernen. Besser ist es, den Transporter gleich beim Ausbau richtig zu isolieren.
Da Platz im Camper knapp ist, kommt es darauf an, eine möglichst gute Dämmung bei möglichst niedriger Aufbauhöhe zu erzielen. Als Dämmung für den Camper haben sich Styropor, Steinwolle oder Armaflex bewährt, sowie Kork als nachhaltige Alternative.
Schneiden Sie das gewählte Material passgenau zu und kleben Sie die Dämmung für den Camper direkt auf die Außenwände und die Decke.
Innenausbau beim Camper-Van
Sobald Stromversorgung und Isolierung sichergestellt sind, geht es an die Innenverkleidung.
- Besonders beliebt ist eine Nut-Feder-Holzverkleidung, bei der die Bretter einfach ineinandergesteckt werden können. Sägen Sie die Bretter in der passenden Länge zu und denken Sie gegebenenfalls an Aussparungen für Steckdosen.
- Auch die Bodenplatte wird jetzt neu verkleidet. Besonders geeignet als Bodenbelag für den Camper ist PVC-Boden. Dieser Bodenbelag ist nicht nur besonders preiswert, sondern auch sehr robust und in vielen unterschiedlichen Designs verfügbar. Zudem hat PVC-Boden einen sehr niedrigen Ausbau und nimmt wenig von der Stehhöhe im Camper weg.
- Achten Sie unbedingt darauf, dass die Bodenplatte absolut fest sitzt. Bei der Inneneinrichtung des Campers werden die Möbel auf der Bodenplatte festgeschraubt. Im Fall einer Notbremsung müssen Bodenplatte und Möbel unbedingt an ihrem Platz bleiben.
- Schneiden Sie einfach die Bahnen des Bodenbelags zu und kleben Sie den PVC-Boden direkt auf die Bodenplatte. Achten Sie auch beim Bodenbelag auf einen festen Sitz, damit im Notfall nichts verrutscht.
Camper-Ausbau: Einrichtung
Bei der Einrichtung Ihres umgebauten Kastenwagens ist vor allem die räumliche Begrenzung zu beachten.
- Nutzen Sie Sitzbänke und Unterbettkommoden als Stauraum.
- Verstauen Sie Kleidung, Geschirr und andere Habseligkeiten in Kommoden und Fächern mit fest schließenden Türen.
- Achten Sie auch darauf, einen sicheren Stauraum für Wasserkanister und Gaskartuschen zu schaffen.
Camper-Van ausbauen: Wichtige Hinweise
Bevor Sie beginnen, einen Transporter zum Camper umzubauen, überlegen Sie sich gut, wie viel Zeit und Geld Sie investieren können und wollen. Einen Van auszubauen ist teuer und aufwändig, auch wenn man den Camper selber ausbaut – neben dem Fahrzeug selbst fallen Kosten für Materialien und Ausstattung an, und auch die Kosten für die Versicherung können sich ändern.
- Schon die Suche nach dem passenden Fahrzeug kann dauern, denn nicht jeder Kastenwagen eignet sich dazu, zum Camper-Van umgebaut zu werden.
- Insbesondere, wenn Sie mit Ihrem ausgebauten Transporter größere Reisen planen, müssen die tragenden Teile der Karosserie unbedingt rostfrei sein.
- Auch stark verschmutzte Fahrzeuge sind nur mit großem Aufwand geeignet, zum Van ausgebaut zu werden.
- Allein für den Ausbau eines Transporters zum Camper können Kosten in Höhe von mehreren tausend Euro anfallen.
- Zeitlich müssen Sie für einen richtigen Ausbau mit etwa drei Wochen reiner Arbeitszeit rechnen – ein schneller und einfacher Transporter-Ausbau lässt sich zwar auch schon an einem Wochenende umsetzen, ist dann allerdings nicht für einen längeren Aufenthalt geeignet.
- Eine weitere wichtige Überlegung, bevor Sie einen Sprinter selber ausbauen, ist die Frage, was Sie täglich brauchen, um sich wohl zu fühlen. Soll der ausgebaute Kastenwagen lediglich einen trockenen Schlafplatz bieten, während das Kochen, Essen und Abspülen draußen stattfinden, oder ist Ihr Ziel ein voll ausgebauter Camper-Van inklusive Kochplatten und Elektrik?
Camper ausbauen: Buchtipps
Da jeder Camper anders ist, gibt es keine vorgefertigte Einrichtung. Hier können Sie kreativ werden, und Ihren umgebauten Kastenwagen genau so einrichten, wie es Ihren Anforderungen und Plänen entspricht.