Holzspalter im Vergleich
Heizen mit Holz wird immer beliebter. Damit das frisch geschlagene Holz möglichst effektiv trocknen kann, müssen dicke Stämme gespalten werden. Einfacher als mit der Axt oder einem Spalthammer geht das mit einem elektrisch betriebenen Holzspalter. Wir erklären worauf man bei den Geräten achten sollte.
Holzspalter dienen dazu, frisch geschlagenes Holz zum schnelleren Trocknen aufzuspalten. Abgesehen von unbrauchbaren Billiggeräten mit mechanischer Antriebsspindel handelt es es dabei um Geräte, die hydraulisch arbeiten. Eine elektrisch betriebene Öldruckpumpe baut den erforderlichen Druck von mehreren Tonnen für den Spaltkeil auf.
Alles Wichtige zu Holzspaltern im Überblick
- Antrieb des Holzspalters
- Spaltkraft
- Bauweise des Holzspalters: Vertikal oder horizontal?
- Bedienung des Holzspalters
- Werkzeug zum Holzhacken
Der Antrieb des Holzspalters
Die kleineren Geräte haben einen Netzanschluss mit 230 Volt. Wer Drehstrom (Drei-Phasen-Wechselstrom) mit 400 Volt im Garten zur Verfügung hat, sollte jedoch besser zu einem Holzspalter mit dem kräftigeren Drehstrommotor greifen. Zusätzlich zu den elektrisch angetriebenen Holzspaltern gibt es auch welche mit Zapfwellenantrieb, die zusammen mit einem entsprechenden Traktor eingesetzt werden können.
Vorteil dieser Geräte ist, dass der Anwender damit sein Holz bereits im Wald spalten kann. Weitere Alternativen sind Holzspalter mit eigenem Benzinmotor und Geräte, die mit dem Wasserdruck eines Hochdruckreinigers betrieben werden.
Auf die Spaltkraft kommt es an
Wichtige Leistungsdaten für die Wahl des richtigen Holzspalters sind:
- die Motorleistung,
- der Betriebsdruck im Hydrauliksystem und
- die Spaltkraft
Vor allem die Spaltkraft in Tonnen gilt als Maß für die Kraft des Holzspalters. Wie viel Spaltkraft das Gerät haben muss, hängt von einer Reihe von Bedingungen ab, die hier nur angerissen werden können. Hierzu gehören unter anderem die Art des Holzes, Länge und Durchmesser der zu spaltenden Stämme und der Trocknungszustand des Holzes.
Allgemein gilt für private Anwender, denen es auf leichteres Arbeiten, aber nicht unbedingt auf hohe Geschwindigkeit ankommt, dass bei vorwiegender Verarbeitung von Weichholz wie Fichte und Kiefer Holzspalter ab fünf bis sechs Tonnen Spaltkraft genügen. Wer vorwiegend Buchen- und Eichenholz zu spalten hat, sollte besser gleich ein Gerät der nächsten Leistungsstufe (7,5 bis 9 Tonnen) wählen.
Bauweise des Holzspalters: Vertikal oder horizontal?
Holzspalter werden in unterschiedlichen Bauweisen angeboten, als vertikal und horizontal arbeitende Geräte. Am häufigsten kommen die vertikalen Holzspalter zum Einsatz. Bei ihnen steht der Stamm auf einem meist höhenverstellbaren Tisch und der Spaltkeil dringt von oben ins Holz ein. Die gespalteten Holzstücke fallen dann zur Seite. Einige Geräte sind mit Vorrichtungen ausgestattet, die das Aufrichten von langen, schweren Stämmen erleichtern.
Horizontale Holzspalter drücken den in einer Rinne liegenden Stamm gegen den Spaltkeil. Die gespaltenen Stücke bleiben in der Spaltrinne liegen oder lassen sich über eine angebaute Rutsche direkt in eine Schubkarre transportieren. Die Arbeitshöhe der horizontalen Holzspalter ist angenehm, jedoch muss man den zu spaltenden Stamm vorher anheben und in die Spaltrinne legen.
Ein Nachteil der Horizontalspalter ist die geringere Spaltlänge. Während die meisten vertikalen Holzspalter problemlos Stämme mit 1 m Länge verarbeiten können, ist die Spaltlänge bei den horizontal arbeitenden Geräten auf gut 50 cm beschränkt.
Im Beispiel des Holzspalters Dolmar LS-6004 H sind es genau 57 cm. Die üblicherweise meterlangen Stücke müssen also vor dem Spalten erst einmal durchgesägt werden, um sie dann in zwei Durchgängen statt einem zu spalten. Alternativ können Sie die Stämme auch gleich auf eine kaminkompatible Länge sägen und dann erst die kleineren Stücke spalten. Das empfiehlt sich vor allem dann, wenn man mit einem schwachen Holzspalter hartes oder sehr verwachsenes Holz zerkleinern will.
Bedienung des Holzspalters
Die Bedienung von Holzspaltern ist auf eine Person ausgerichtet. Alle Geräte sind mit einer Zweihandsteuerung ausgerüstet. Der Bediener muss die Steuerhebel mit beiden Händen betätigen. So soll verhindert werden, dass sich der Anwender beim Spalten der Holzstücke die Finger einklemmt oder verletzt. Eine zweite Person darf sich während des Betriebs nicht im Arbeitsbereich des Geräts befinden. Achten Sie darauf, dass sich beide Bedienhebel gut und ohne Verrenkungen erreichen lassen.
Holzspalter: Spaltlänge einstellen
Gerade bei den kleineren Holzspaltern geht die Arbeit zwar bequemer und sicherer als mit der Axt oder einem Spalthammer voran, aber nicht unbedingt schneller. Die Geschwindigkeit, mit der sich der Hubkolben beziehungsweise der Spaltkeil bewegt, liegt je nach Modell zwischen etwa 3 und 30 cm pro Sekunde. Dabei muss jedoch auch der Leerweg mitgerechnet werden. Zum schnelleren Arbeiten lässt sich deshalb die Spaltlänge bei vielen Geräten auf die Länge der Holzstücke reduzieren. Dann fährt der Druckschuh nicht weiter als unbedingt nötig zurück.
Holzspalter: Hydraulik
Achten Sie auch auf einfache Wartung der Hydraulik des Geräts. Vor allem die Kontrolle und das Nachfüllen des Hydrauliköls sollte jederzeit leicht möglich sein. Sauber verlegte und vor allem trockene Hydraulikschläuche sowie ein eingebautes Überdruckventil sind weitere Zeichen für hohe Qualität. Da Holzspalter einige Tonnen Spaltkraft entwickeln, müssen sie aus solidem Stahl hergestellt sein.
Saubere Schweißnähte sind eine ebenso wichtige Voraussetzung für eine lange Lebensdauer wie entsprechende Materialdicken. Folglich sind hochwertige Geräte sehr schwer. Die meisten Holzspalter wiegen deutlich mehr als 100 kg.
Holzspalter: Fahrwerk
Wer das Gerät nicht tagaus, tagein an einem festen Arbeitsplatz stehen lassen kann, sollte deshalb auf ein solides Fahrwerk achten, mit dem sich der Holzspalter auch auf unebenem Gartenboden leicht bewegen lässt. Einfacher haben es da Traktorenbesitzer, die den Holzspalter mit Zapfwellenantrieb hinten an ihrem Trecker hängen haben.
Richtiges Werkzeug zum Holzhacken
Wer sein Brennholz selber machen will, muss nicht gleich einen teuren Holzspalter kaufen. Mit dem richtigen Handwerkzeug geht die Arbeit oft sogar schneller, allerdings auch deutlich anstrengender und gefährlicher voran. Eine Bügelsäge zum Zurechtsägen längerer Stämme braucht nur, wer keine Motorsäge besitzt.
Der Fällheber erleichtert das Drehen und den Transport von schweren Stämmen. Zum Spalten der Stämme eignen sich Äxte, Spalthämmer und Keile aus Stahl oder Aluminium.
Spaltäxte und -hämmer haben gegenüber den normalen Äxten einen balligeren Kopf, um das Holz durch die Schlagenergie gleich nach außen zu drücken und so zu spalten. Dieser so genannte Keilwinkel kann bei einigen Äxten bis zu 40° betragen.
Artikel aktualisiert am 05.11.2024
Spaltäxte bekommen Sie in allen Größen und Preiskategorien. Das Kopfgewicht sollte möglichst über 2000 g liegen, damit die Axt ihre volle durchschlagende Wirkung erzielen kann. Eine besondere Schärfe der Schneide ist bei Spaltäxten nicht nötig: Die Kraft, die das Holz auseinander treibt, ist um ein Vielfaches größer als die Kraft, die nach unten ins Holz drückt.
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