Kintsugi ist eine traditionelle japanische Reparaturtechnik und bedeutet übersetzt etwa „reparieren mit Gold“. Zerbrochene Tassen, Becher, Teller und Schalen aus Keramik werden dabei mit einer Mischung aus einem besonderen Klebstoff und Blattgold-Flocken wieder zusammengeklebt.
Alles Wichtige zu Kintusgi im Überblick

Was braucht man für Kintsugi?
Um Kintsugi selber zu machen, versammeln Sie zunächst alle benötigten Materialien. Sie brauchen:
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Ein zerbrochenes Geschirrstück aus Keramik oder Porzellan, bei dem alle Scherben vollständig vorhanden sind.
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Kitsugi-Set* aus dem Handel
Alles was Sie über Kintsugi wissen müssen und wie man Kintsugi selber macht, können Sie in unserem Neuen Buch "Kintsugi – Reparieren mit Gold" von Hackenberger Britta, erschienen am 23.05.2024 im Christophorus Verlag, nachlesen.
Kintsugi selber machen Schritt für Schritt
Um Ihr zerbrochenes Geschirr mit Kintsugi zu reparieren, gehen Sie folgendermaßen vor:
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Reinigen Sie zunächst die Scherben und trocknen Sie sie gründlich. Die Bruchkanten müssen sauber, staubfrei und trocken sein, um sie richtig kleben zu können.
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Überlegen Sie sich eine sinnvolle Reihenfolge, in der Sie die Scherben zusammenfügen wollen, und legen Sie die Scherben und Bruchstücke der Reihe nach aus.
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Geben Sie Kleber auf die Bruchkanten und verteilen Sie die Metallflocken gleichmäßig auf der ganzen Länge der Kante.
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Abhängig von den Verarbeitungsanweisungen Ihres gewählten Klebers fügen Sie die Scherbe mit der beklebten Bruchkante an der richtigen Stelle an das Geschirrstück an oder lassen Sie den Kleber noch einige Minuten atmen und kleben Sie die Scherbe dann wieder an. Bei einem Zweikomponentenkleber müssen Sie unter Umständen eine zweite Schicht Kleber auftragen.
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Wiederholen Sie diesen Vorgang, bis Sie alle Scherben wieder zu einem vollständigen Gefäß zusammengefügt haben.
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Wenn Sie alle Scherben wieder angeklebt haben, lassen Sie den reparierten Gegenstand gut trocknen, bis der Kleber vollständig ausgehärtet ist.
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Entfernen Sie Klebereste und überschüssige Metallflocken mit einem geeigneten Lösungsmittel, zum Beispiel mit hochprozentigem Alkohol oder Nagellackentferner.
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Reiben Sie mit der rauen Seite eines Spülschwamms vorsichtig über die reparierten Stellen, bis sie glatt und ebenmäßig sind.
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Spülen Sie das reparierte Stück zum Abschluss mit warmem Wasser ab.
Wir haben fünf Kintsugi-Set näher betrachtet:
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Vorsicht: Der mit Kintsugi reparierte Gegenstand ist in den meisten Fällen nicht mehr mikrowellengeeignet und sollte auch nicht mehr in der Spülmaschine gereinigt werden.

Diese vereinfachte Version des Kintsugi ist abgestimmt auf die Verfügbarkeit der benötigten Materialien und auf das Können der Selbermacher. Die echte japanische Kintsugi-Technik wird von Handwerkern und Künstlern seit Jahrhunderten perfektioniert und zur Kunstfertigkeit erhoben.
Zudem sind die mit echter Kintsugi-Technik reparierten Stücke durch den hon-urushi-Lack deutlich robuster als in unserer vereinfachten Version. Zum Üben und für die Optik allerdings reicht unsere einfache Version von Kintsugi zum Selbermachen aus.
Wenn Sie so den Einstieg finden und Ihre Kintsugi-Technik perfektionieren wollen, können Sie online oder im gut sortierten Fachhandel professionelle Kintsugi-Sets kaufen. Auch ein Kintsugi-Kurs bei einem geübten Töpfer oder Künstler vermittelt Ihnen die Kunst des traditionellen japanischen Kintsugi.
Kintsugi stammt aus Japan und beschreibt eine Tradition, zerbrochene Keramik zu reparieren, indem die Bruchstellen als individuelles Merkmal mit Gold hervorgehoben werden. Lesen Sie hier, was hinter Kintsugi steckt und wie Sie Kintsugi selber machen.
Durch das Gold werden die Bruchstellen hervorgehoben. Die so vergoldeten Bruchlinien bilden das neue Gesicht des Gegenstands und werden als keshiki bezeichnet, was übersetzt „Landschaft“ bedeutet.
Der goldene Schimmer wertet das reparierte Stück auf, der Bruch wird vom Makel zum individuellen Merkmal.
Diese uralte Kulturtechnik geht bis in die ausgehende Jōmon-Zeit um etwa 300 vor Christus zurück und wird seit dem 14. Jahrhundert in Japan perfektioniert.
Die Philosophie hinter der Kintsugi-Technik ist die Idee des Wabi-Sabi. Während Wabi für die Schönheit des Einfachen steht, betont Sabi den Aspekt der mit dem Alter oder der Erfahrung gewachsenen Schönheit.
Kintsugi selber machen
Traditionell wird für echtes Kintsugi hon-urushi („echter Lack“) verwendet. Dabei handelt es sich um das Harz des Lackbaums, das in Japan traditionell in einer Vielzahl von Bereichen verwendet wird.
Allerdings ist hon-urushi für ungeübte Selbermacher schwierig in der Verarbeitung. Einfacher ist der synthetische Lack shin-urushi, der Bestandteil vieler im Handel erhältlicher Kintsugi-Sets ist.
Ein Kintsugi-Reparaturkit können Sie online oder im gut sortierten Fachhandel kaufen. Wenn Sie allerdings nicht warten können oder Ihnen die Beschaffung eines Kintsugi-Sets zu teuer oder aufwändig ist, verraten wir Ihnen hier, wie Sie eine stark vereinfachte Version von Kintsugi selber machen können.
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Ein zerbrochenes Geschirrstück aus Keramik oder Porzellan, bei dem alle Scherben vollständig vorhanden sind
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Lebensmittelechten Porzellan- oder Keramikkleber*
Wenn es besonders edel werden soll, können Sie für Ihr Kintsugi-DIY auch echte Blattgold-Flocken* verwenden.
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