Heizkörper austauschen - so geht's!
Einen alten Heizkörper zu tauschen, ist gar nicht schwer. Wir erklären, wie's geht und was Sie beachten müssen! Für sämtliche Lötarbeiten und für den tropffreien Anschluss sollten Sie allerdings einen Fachmann hinzuziehen.
Moderne Flachheizkörper benötigen nur etwa ein Drittel des Wasserinhaltes für eine identische Wärmeleistung und sind somit entsprechend kleiner beziehungsweise flacher. Diese Flachbauweise lässt dann auch zu, den Bereich unter der Fensterbank zusätzlich zu wärmeisolieren. Es lohnt sich also, den alten Heizkörper auszutauschen.
Wenn Sie also Ihren alten Heizkörper austauschen und gegen ein schlankeres und energieefizienteres Modell ersetzen wollen, messen Sie zunächst den alten Heizkörper aus und notieren Länge, Tiefe und Höhe sowie seine Bauart (zum Beispiel gußeiserner Gliederheizkörper). Mit diesen Informationen erhalten Sie dann im Fachhandel einen Heizkörper mit entsprechender Heizleistung
Heizkörper austauschen: Das sollten Sie beachten
Was Sie beim Heizörper-Tausch noch bedenken sollten:
- Wechseln Sie einen Heizkörper, wenn die Außentemperaturen ein Abstellen der Heizungsanlage zulassen – damit Sie, falls etwas nicht auf Anhieb klappt, nicht frieren müssen!
- Bestellen Sie für die kniffligen Arbeiten (etwa Löten) rechtzeitig einen Heizungsmonteur vor.
- Stellen Sie sicher, dass Sie zum Aus- und Einhängen der schweren Heizkörper sowie zum Auffüllen des Wasserkreislaufes einen Helfer haben.
Dieses Werkzeug benötigen Sie: Wasserwaage, Wasserpumpenzange, Schraubendreher, Maulschlüsselsatz, Rollgabelschlüssel, Rohrzange, Stufenschlüssel zum Eindrehen der Anschlussstutzen (in Fachkreisen "Tannenbaum" genannt), Entlüftungs- und Auffangbehälter, Neo-Fermit (Dichtungspaste), Hanf und eventuell Steckschlüsselsatz mit Knarre.
Heizkörper anschließen: Anleitung
Eine helfende Hand ist beim Abbau sowie der Neumontage des Heizkörpers definitiv notwendig, mit Abstandshaltern und Unterleghölzern kommen Sie hier nicht voran. Vor Beginn der Arbeiten empfehlen wir zum Schutz, besonders bei Holzfußböden, den Arbeitsbereich mit alten Decken auszulegen.
Schritt 1/12: Absperrventil verriegeln
Zuerst den Wasserkreislauf der Heizungsanlage beziehungsweise des Heiz körpers über das Absperrventil (im Keller) abriegeln.
Schritt 2/12: Entlüftungsschraube öffnen
Die Entlüftungsschraube am Heizkörper mit einer Rohrzange komplett öffnen, so dass Luft in den Heizungswasserkreislauf gelangen kann.
Schritt 3/12: Schraube lösen
Die Anschlussverschraubungen mit einer Wasserpumpenzange lösen. Dabei unbedingt eine Auffangschale für Restwasser unterstellen.
Schritt 4/12: Halterung lösen
Jetzt werden die Wandhalterungen gelöst. Schon bei dieser Tätigkeit sollte eine zweite Person den Heizkörper vorm Abkippen sichern.
Schritt 5/12: Anschlüsse verlegen
Müssen Anschlüsse verlegt werden, weil der neue Heizkörper andere Maße hat, so lassen Sie diese Arbeit nun vom Fachmann verrichten.
Schritt 6/12: Wandhalterung montieren
Die Wandhalterungen werden vorerst mit nur einer Schraube montiert. Restliche Schrauben erst nach dem Justieren befestigen
Schritt 7/12: Anschlussstutzen eindrehen
Mit dem speziellen Stufenschlüssel (Tannenbaum) und einer Knarre den eingehanften Anschlussstutzen eindrehen
Schritt 8/12: Heizung ausrichten
Mit der Wasserwaage prüfen und lotrecht aus richten. Mit den Einstellschrauben auf der Rückseite klappt das auch bei schrägen Wänden.
Schritt 9/12: Anschlüsse montieren
Die Anschlüsse werden mit dem Rollgabelschlüssel montiert, denn mit seinen glatten Greifflächen bleiben die Schrauben kratzerfrei.
Schritt 10/12: Thermostatventil anbringen
Das Thermostatventil ganz öffnen (es lässt sich so leichter auf den Metallstift stecken), aufdrehen, mit dem Rollgabelschlüssel festziehen
Schritt 11/12: Wasserkreislauf aufdrehen
Wasserkreislauf wieder aufdrehen, bis am Kesselmanometer der ursprüngliche Wasserdruck wieder erreicht ist.
Schritt 12/12: Luft entfernen
Zuletzt an der Entlüftungsschraube die Luft aus dem Wasserkreislauf entfernen. Der kleine Behälter fängt dabei mitlaufendes Wasser auf.
Heizkörpernische richtig dämmen
In älteren Bauten fehlt bei den Heizungsnischen oft eine vernünftige Dämmung. Nutzen Sie bei einer Heizungsmontage die Gelegenheit und isolieren Sie einfach diesen Bereich mit Ständerwerk und Steinwolle oder Hartschaum (etwa Styrodur) ab.
Das Dämmmaterial sägt man mit einer einfachen Handsäge so knapp zu, dass die Platten stramm in die Kammern passen. Holzfaser- oder Mineralwollematten wären die Alternativen.
Für einen sauberen Abschluss schraubt man eine weiß gestrichene, 25 mm dicke Multiplexplatte auf das Ständerwerk. Diese ist stabil genug, um daran später den Heizkörper zu befestigen.
Der neue Heizkörper wärmt nicht richtig? Dann kann es helfen, die Heizung zu entlüften. Wir zeigen, wie es geht!