Mit Solarthermie und Photovoltaik Geld sparen
Grüne Energiegewinnung mit Solarthermie und Photovoltaik ist nach wie vor sehr beliebt. Wir stellen Ihnen die jeweiligen Module vor, zeigen wie Sie diese montieren und anhand einer Beispielrechnung wie viel Sie sparen.
Für kleine Photovoltaikanlagen mit einer Leistung bis zu 10 Kilowatt peak (kWp) und Inbetriebnahme im August 2015 erhält man zwischen 9 und 12 Cent für jede Kilowattstunde, die man in das öffentliche Netz einspeist – deutlich weniger als noch vor einigen Jahren.
Bei Strompreisen von mittlerweile etwa 31 Cent für die Kilowattstunde ergibt sich jedoch wieder großes Einsparpotenzial, wenn man den Sonnenstrom einfach selbst verbraucht. Eine Investition, die sich auf lange Sicht in jedem Fall lohnt, ist die Solarthermie, vor allem als Ergänzung bei der Heizungsmodernisierung.
Umsätze aus dem Betrieb einer Photovoltaikanlage unterliegen der Umsatzsteuer. Bei älteren Elektroinstallationen können zusätzliche Kosten entstehen, um die Anschlüsse und Leitungen für die Photovoltaikanlage nach dem aktuell erforderlichen Stand der Technik vorzubereiten.
Photovoltaik: Module und Installation
Es gibt bei Photovoltaikanlagen verschiedene Modultypen: Polykristalline (re., Hanwha) sind günstiger, monokristalline (li., Buderus) bringen mehr Leistung, sind aber auch teurer.
Außerdem kann man zwischen Hybridmodulen und Indachvarianten unterschieden. Die "2Power"-Hybridmodule von z.B. Nelskamp erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme. Sie werden klassisch auf Schienen montiert.Beim Neubau oder einer Dachsanierung kann man auch über integrierte Photovoltaikmodule (Indachvariante) nachdenken.
Sonnenwärme in der Übersicht
1.) Flachkollektoren: Die "FKT-2"-Kollektoren von Junkers zur Warmwassererzeugung sind hier in die Dachfläche integriert.
2.) Vakuum-Röhrenkollektoren (hier von AkoTec) sind teurer als die flachen, bringen aber höhere Erträge. Eine Option für kleinere Flächen.
3.) Die Alu-Dachpfannenkollektoren "SolarPowerPack” von Nelskamp leiten die Sonnenwärme in den Warmwasserspeicher und sind fast unsichtbar.
So werden die Solarmodule montiert
Auf dem Dach geht Sicherheit vor. Man sollte nie allein in der Höhe arbeiten! Bei unserem Solarprojekt braucht man ohnehin einen Helfer, wenn die Module anzubringen sind.
Material: Kollektoren, Wechselrichter, Profilschienen, Dachhaken, Tellerschrauben oder Stecker.
Werkzeug: Flex, Akkuschrauber mit Torx-Bits, Kapp- oder Eisensäge, Hammer, Innen-Sechskant, 15-mm- Ring- oder Ratschenschlüssel, Bandmaß, Schlagschnur, Crimpzange.
Schritt 1/8: Sicherung
Ein Gerüst mit Abfanggitter ist Pflicht. Bei Arbeiten in Nähe der Dachkante ist die Giebelseite mit Fanggitter zu sichern.
Schritt 2/8: Lage der Sparren
Nehmen Sie einige Dachpfannen ab, um die Lage der Sparren zu bestimmen. Wo ein Haken gesetzt werden soll, nehmen Sie die Schindel ab.
Schritt 3/8: Dachhaken fixieren
Mit der Flex eine Nut in die untere Pfanne schneiden und mit selbstschneidenden Tellerschrauben die Dachhaken fixieren.
Schritt 4/8: Profile ausrichten
Die zugeschnittenen und auf den Haken festgeschraubten Profile richten Sie mit einer Schlagschnur lotrecht sowie auf Höhe aus.
Schritt 5/8: Paneele aufsetzen
Setzen Sie zu zweit die Paneele auf die Profilschienen, richten sie aus und ziehen mit dem Akkuschrauber die äußeren Halteklammern fest.
Schritt 6/8: Kabel verbinden
Ihr Helfer hält das nächste Modul, Sie verbinden die Kabel. Diese passen nur mit den richtigen Polen zusammen, man kann nichts falsch machen.
Schritt 7/8: Kabel fixieren
Mit UV-beständigen Kabelbindern die Kabel an den Schienen fixieren. Ein Kantholz dient als Abstandhalter zwischen den Ebenen.
Schritt 8/8: Wechselrichter
Experten-Tipp: Bis zum Wechselrichter, der den Gleichstrom aus den Modulen in nutzbaren Wechselstrom umwandelt, können Sie die Kabel selbst verlegen.
Die Kabelkonfigurationen sollten Sie dem Fachmann überlassen. Der Wechselrichter sollte in der Nähe des Hausanschlusses montiert werden und muss gut belüftet sein. Die finale Inbetriebnahme der Anlage ist Aufgabe eines Elektrofachmanns.
Kosten und Erträge
Die für einen Zeitraum von 20 Jahren gesetztlich garantierte Vergütung für Solarstrom wird seit Jahren reduziert. Unterm Strich lohnt sich eine Photovoltaikanlage aber immer noch. Beim Austausch oder Kauf einer neuen Heizung sollte man in jedem Fall darüber nachdenken, die kostenlose Sonnenenergie zu nutzen. Damit lässt sich ein Gutteil der benötigten Energie zur Warmwasserbereitung einsparen. In den Sommermonaten müssen Sie dann Ihren Heizkessel teilweise gar nicht einschalten, in der kühlen Jahreszeit unterstützt die Solarthermieanlage die Hauptheizung. Außerdem gibt es attraktive Förderungen.
Beispielrechnung: Langfristiger Plan
Mit dem Photovoltaik-Rechner der EnergieAgentur.NRW haben wir ein Beispiel für eine Anlage für einen Vierpersonenhaushalt (30 m² Modulfläche, 3,8 kWp, Südausrichtung, Preis inklusive Montage; Stand: August 2015) durchgerechnet.
Investitionskosten: 6.072 Euro, 1 Prozent Betriebskosten pro Jahr (1,5 Prozent jährliche Steigerung).
Einnahmen und Einsparungen: Einspeisevergütung 12 ct/kWh, Einsparung bei Eigenverbrauch 28 ct/kWh.
Anlage bezahlt sich selbst ab: 6.320 Euro ergeben Stromeinsparungen und Erlöse nach 11 Betriebsjahren.
Kauf-Alternative Solar-Leasing?
Bei Autos eine bekannte Praxis: Leasing wird mittlerweile auch vermehrt für Photovoltaikanlagen angeboten. Hier ein Beispiel der Stadtwerke Stuttgart: Hausbesitzer im Einzugsgebiet können sich für eine monatliche Pacht (ab 60 Euro) Solarzellen auf ihr Dach montieren lassen.
Durch den Eigenverbrauch des Stroms und die Einspeisevergütung für die restlichen Kilowattstunden kann ein Mehrpersonenhaushalt im Vergleich zu normalen Stromkunden deutlich günstiger fahren. Ein weiterer Vorteil: niedrige monatliche Leasinggebühr statt einmaliger Kosten in Höhe von mehreren tausend Euro. Ein Pachtmodell mit Batteriespeicher bietet beispielsweise das Hamburger Start-up DZ-4 an.
Solarwärme: Fördergeld nutzen
Vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gibt es Fördergelder für Solarthermie. Die Basisförderung für Anlagen zur Warmwasserbereitung beträgt 500 Euro. Bei größeren Anlagen von 11 bis 40 m²gibt es 50 Euro/m² Kollektorfläche. Mindestgröße sind 3 Quadratmeter und 200 Liter beim Warmwasserspeicher. Für heizungsunterstützende Anlagen beträgt die Mindestförderung 2.000 Euro. Von 15 bis 40 Quadratmeter Kollektorfläche gibt es 140 Euro/ Quadratmeter.
Bei Flachkollektoren muss die Anlage mindestens 9 Quadratmeter groß sein (Vakuumröhrenkollektoren 7 Quadratmeter) und es muss ein ausreichend großer Pufferspeicher von 50 l/ Quadratmeter Kollektorfläche oder mehrvorhanden sein. Eine BAFA-Förderung muss innerhalb von neun Monaten nach Inbetriebnahme beantragt werden.
Auch interessant:Sie wollen Energie sparen? Jetzt informieren!