Wohnen

Luftbefeuchter – wenn das Raumklima nicht stimmt

Die richtige Luftfeuchtigkeit trägt viel zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Insbesondere im Winter kann der Feuchtigkeitsgehalt der Luft jedoch aus der Balance kommen. Dann sollte ein Luftentfeuchter oder Luftbefeuchter eingesetzt werden.

Luftbefeuchter - Idealwert
Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 60 Prozent. Der exakte Wert hängt vom eigenen Wohlbefinden ab.© fotorellix - stock.adobe.com

Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 60 Prozent. Wobei der genaue Wert vom individuellen Wohlbefinden abhängt. In einem normalen Wohnraum pendelt sich die Luft automatisch in diesem Bereich ein. Wird das Zimmer im Winter hingegen geheizt, kann die Luft schnell zu trocken werden.

Zu feuchte Luft wiederum findet man häufig in schlecht isolierten Häusern oder in Räumen mit erhöhtem Feuchtigkeitsvorkommen wie zum Beispiel im Bad, in der Küche oder auch im Waschkeller. Aber auch Wohnräume können eine zu hohe Luftfeuchtigkeit haben.

Alles Wichtige zu Luftbefeuchtern im Überblick

Luftbefeuchter - Hygrometer
Ein Hygrometer zeigt unter anderem den Ist-Wert der Luftfeuchtigkeit in einem Raum an.© Дарья Сахарова - stock.adobe.com

Wie hoch die Luftfeuchtigkeit in einem Raum ist, lässt sich mithilfe eines sogenannten Hygrometers relativ gut feststellen. Der Handel bietet zwar auch einzelne Geräte* an, ratsam ist jedoch (abhängig von der Größe der Wohnung sowie der Anzahl der betreffenden Zimmer) ein Set, das gleich mehrere Hygrometer* beinhaltet. Dann können Sie pro Raum eines aufstellen.

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Wann ist ein Luftbefeuchter sinnvoll?

Ob nun Ihr Hygrometer einen Wert jenseits von 40 bis 60 Prozent Luftfeuchtigkeit anzeigt oder nicht, oft bemerkt man zu trockene Luft auch an:

  • Trockenen Lippen
  • Juckreiz auf der Haut
  • Husten oder andere Atemwegsbeschwerden
  • Trockener Mund nach dem Schlafen
  • Kopfschmerzen
  • Gereizte Augen

und mehr. Selbst wenn das Hygrometer einen Wert in der oben genannten Spanne angibt, kann die Luft für den einzelnen nicht optimal sein. Wichtig ist, dass Sie sich wohlfühlen und keine Beschwerden haben.

Ist der Wert für Sie nicht optimal, könnte ein Luftbefeuchter, für Sie sinnvoll sein. Aber Achtung: Zu feucht darf die Luft auch nicht werden, andernfalls droht Schimmelgefahr. Zudem ist eine humide und warme Umgebung bestens geeignet für Kleinstlebewesen wie Bakterien, Milben und Co. Sollten Sie trotz hoher Luftfeuchtigkeit eines oder mehrere der aufgezählten Symptome haben, ist es besser, einen Arzt aufzusuchen. Dann ist nämlich vermutlich nicht (nur) die trockene Luft die Ursache für Ihre Beschwerden.

Welche Luftbefeuchter gibt es?

Der Handel bietet eine schiere Menge an Luftbefeuchtern an. Es muss jedoch nicht zwingend ein Gerät zur Luftbefeuchtung sein. Eine erste Maßnahme ist es, gründlich zu lüften. Machen Sie die Fenster dazu, wenn möglich, ganz auf. Auf Kipp reicht in den meisten Fällen nicht aus. Alternativ können Sie auch nach dem Duschen die Badtür weit öffnen, wenn diese in der Nähe des betreffenden Raumes liegt.

Außerdem können Sie frisch gewaschene Wäsche im betreffenden Raum aufzuhängen. Die Feuchtigkeit aus der Wäsche wird beim Trocknen an die Luft abgegeben. Pflanzen können die Luftfeuchtigkeit in einem Zimmer ebenfalls erhöhen. Zudem wird Pflanzen nachgesagt, die Luft zu reinigen. Ganz falsch ist diese Aussage zwar nicht, allerdings würde es etwa 100 Pflanzen pro Quadratmeter benötigen, um tatsächlich einen nennenswerten Effekt hervorzurufen, selbst wenn es sich um Sukkulenten und dergleichen handelt. Den Feuchtigkeitsgehalt können Sie mit Pflanzen aber durchaus beeinflussen.

Welche Pflanzen sich besonders gut für Schlafzimmer eignen, lesen Sie hier.

Wasserschalen auf der Heizung als Luftbefeuchter

Luftbefeuchter - manuelle Verdunster Heizung
Eine der einfachsten Methoden, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, ist es, Wasserbehälter an oder auf der Heizung zu platzieren.© Budimir Jevtic - stock.adobe.com

Einen sehr ähnlichen Effekt haben Wasserschalen auf der Heizung*. Jedenfalls dann, wenn die Heizung eingeschaltet ist. Achten Sie bei dieser Methode der Luftbefeuchtung unbedingt darauf, dass die verwendeten Schalen die erhöhten Temperaturen der Heizung vertragen. Kunststoff etwa sollten Sie besser nicht dafür hernehmen. Der Handel bietet dafür übrigens auch spezielle Behältnisse zum an die Heizung hängen* an.

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Aroma-Diffuser als Luftbefeuchter

Hilft alles nicht, sollten Sie sich eventuell einen elektrischen Luftbefeuchter kaufen. Am häufigsten angeboten werden sogenannte Diffuser. Dabei wird im Inneren des Gerätes Wasser via Ultraschall in feinen Nebel umgewandelt. Dieser wird sodann ausgestoßen und an die Luft abgegeben.

Aber Achtung: Bei der Verneblung wird das Wasser in den allermeisten Geräten nicht erhitzt. Haben sich Bakterien oder Keime gebildet, verteilen sich diese mitsamt dem Nebel munter im ganzen Raum. Bei der Verwendung eines Diffusers ist also unbedingt auf peinliche Sauberkeit zu achten. Wechseln Sie das Wasser besser einmal zu viel als zu wenig. Zudem sollten Sie das Gerät regelmäßig gründlich reinigen. Die Verwendung von möglichst kalkfreiem Wasser wie Regenwasser oder destilliertes Wasser kann die Bakterienbildung im Diffuser im Vergleich zur Verwendung von Wasser aus dem Hahn ebenfalls verringern.

Wie Sie destilliertes Wasser selber machen können, lesen Sie hier.

Luftbefeuchter - Diffuser
Die meisten Diffuser sehen sehr dekorativ aus. Aber Vorsicht: Bei unzureichender Reinigung und dem Betrieb mit abgestandenem Wasser kann der ausgestoßen Nebel auch Krankheitserreger im Raum verteilen.© Africa Studio - stock.adobe.com

Übrigens: Viele Diffuser haben eine zusätzliche Aroma-Funktion. Dazu wird ätherisches Öl ins Gerät gegeben, welches dann mit dem Nebel im Raum verteilt wird. Dagegen spricht generell nichts. Lassen Sie allerdings Vorsicht walten, wenn Sie Reizungen der Atemwege, Ausschlag oder dergleichen bemerken. Auch bei kleinen Kindern oder auf ätherische Öle empfindlich reagierende Personen sowie Haustiere sollten Sie auf die Aroma-Funktion besser verzichten.

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Verdunster und Verdampfer als Luftbefeuchter

Statt eines Diffusers gibt es außerdem noch weitere Geräte zur Luftbefeuchtung. Darunter der sogenannte Verdunster* und der sogenannte Verdampfer*. Beide Begriffe sind beinahe selbsterklärend.

Bei einem Verdunster* wird die (trockene) Luft in das Gerät geleitet und dort über das Wasser im Tank geführt und dann wieder an die übrige Raumluft abgegeben. Der Verdunster erhitzt das Wasser nicht. Vielmehr macht man sich dabei die Tatsache zunutze, dass an einer Wasseroberfläche stets etwas von der Feuchtigkeit an die Luft abgegeben wird.

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Der Effekt ist hierbei etwas höher als bei „Verdunster-Schalen“ auf der Heizung (siehe oben im Text). Aber auch hier ist es wichtig, das Wasser häufiger zu wechseln und streng auf Sauberkeit zu achten beziehungsweise das Gerät häufig gründlich zu reinigen.

Bleibt noch der Verdampfer*. Wie der Begriff schon suggeriert, wird das im Tank des Gerätes befindliche Wasser bis zum Siedepunkt erhitzt, also zum Kochen gebracht. Der dadurch erzeugte Wasserdampf wird sodann an die Luft abgegeben.
Der entscheidende Vorteil eines Verdampfers als Luftbefeuchter ist die Tatsache, dass das Wasser auf 100 Grad erhitzt und damit auch Bakterien, Keime, Pilze und dergleichen beseitigt werden. Diese werden also nicht mit dem Wasserdampf an die Luft abgegeben und im ganzen Raum verteilt.

Luftbefeuchter - Verdunster
© rh2010 - stock.adobe.com

Ferner braucht man für den einen Verdampfer* keinen Filter oder sonstiges Zubehör, wie es bei den meisten anderen Geräten erforderlich ist. Ein weiterer Pluspunkt des Verdampfers. Destilliertes Wasser oder Regenwasser ist nicht unbedingt nötig. Sie können ganz gewöhnliches Leitungswasser nehmen. Wichtig ist nur, dass Sie das Gerät dann regelmäßig auf Kalk beziehungsweise Kalkablagerungen überprüfen und es den Hersteller-Angaben entsprechend reinigen und entkalken.

Achtung: Der ausgestoßene Wasserdampf ist sehr heiß! Das kann für kleine Kinder und Haustiere durchaus gefährlich werden. Lassen Sie den Verdampfer also nicht unbeaufsichtigt.

Sind Luftbefeuchter laut?

Die Geräuschentwicklung beim Betrieb aller (technisch) Geräte unterscheidet sich übrigens nur leicht. Während (insbesondere günstigere) Diffuser ein Surren absondern, kann man bei einem Verdunster oft den Betrieb der Ventilatoren im Inneren des Gerätes hören.

Etwas lauter ist nur der Verdampfer, der sich wie ein leiser Wasserkocher anhört. Obgleich der Verdampfer leiser ist als gewöhnlicher Wasserkocher, da das Erhitzen im geschlossenen Gehäuse stattfindet.

Tipp: Viele Luftbefeuchter verfügen über einen integrierten Timer. Darüber können Sie genau einstellen, wie lange das Gerät laufen soll. Manche Luftbefeuchter haben außerdem ein Hygrometer verbaut. Über die Einstellung des Geräts (mache davon lassen sich auch via Smartphone-App bedienen) kann damit zum Beispiel eingestellt werden, dass der Luftbefeuchter automatisch ein- beziehungsweise ausgeschaltet wird, wenn ein vordefinierter Wert erreicht wird.

Verdampfer hingegen sind irgendwie etwas aus der Mode geraten. Nach einem entsprechenden Gerät muss man (auch im Internet) teilweise eine Weile suchen. Die wenigen Geräte, die man findet, haben oft nur einen beschränkten Funktionsumfang. Eine Timer-Funktion etwa können Sie jedoch sehr leicht mittels smarter Steckdose* oder Ähnlichem nachrüsten.

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Ob Sie tatsächlich zu trockene Luft haben, sagt Ihnen das Hygrometer, aber natürlich auch Ihr eigenes Gefühl. Für welche Variante der Luftbefeuchtung Sie sich dann auch immer entscheiden, achten Sie stets auf eine gesunde Balance. Sie sollten sich zwar wohlfühlen, das muss jedoch nicht unbedingt auch auf Schimmel, Bakterien und Co. zutreffen. Das würde es jedoch, wenn die Raumluft auf Dauer deutlich zu feucht wäre.

Artikel aktualisiert am 30.10.2024


Über die Autorin

Alexandra Lindner

Alexandra Lindner

Expertin für Pflanzen- und Gartenthemen sowie DIY-Projekte

Alexandra Lindner, Wahlmünchnerin (gebürtige Allgäuerin), volontierte nach ihrem Kulturjournalismus-Studium zunächst bei einem B2B-IT-Magazin als Online-Redakteurin, ehe sie 2021 zu selbermachen.de wechselte. Seitdem arbeitet sie dort als Content-Managerin und übernahm schließlich im September 2022 die operative Leitung. Besonders versiert ist sie bei Pflanzen- und Gartenthemen, jedoch zählen auch die handwerklichen Texte zur Expertise der passionierten DIY-lerin. Ihre Freizeit verbringt Alexandra Lindner in der Natur, in der Küche oder auf Konzerten.


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