Heizen

Kaminofen heizen und pflegen

Ein prasselndes Feuer im Kaminofen ist der Inbegriff der Gemütlichkeit im Herbst und Winter. Damit Sie lange Freude daran haben, lesen Sie hier, wie Sie Ihren Kaminofen richtig heizen und pflegen.

Kaminofen
Mit unseren Tipps haben Sie lange Freude an Ihrem Kaminofen.© Jordan - stock.adobe

Ein Kamin ist eigentlich ein gemauerter Ofen, der fester Bestandteil des Hauses ist. Landläufig hat sich die Bezeichnung „Kamin“ aber auch als Synonym für Holzöfen allgemein verbreitet. 

Inhalt

Die Wärme eines Kaminofens wird von den meisten Menschen als besonders angenehm empfunden, weil er die Heizenergie als Konvektionswärme an den Raum abgibt und nicht, wie herkömmliche Heizkörper, als Strahlungswärme. Allerdings kommt es häufig vor, dass Energie beim Heizen mit dem Kaminofen durch leicht zu behebende Fehler verschwendet wird.

Das könnte Sie auch interessieren
Glanzruß.png
Glanzruß entfernen
Glanzruß erkennen und entfernen
Glanzruß kann im schlimmsten Falle einen Schornsteinbrand auslösen. Deshalb ist es sehr wichtig zu wissen, wie man Glanzruß erkennen und anschließend entfernen kann.

Fehler beim Heizen mit dem Kaminofen

Besonders in Zeiten steigender Heiz- und Holzkosten sollte man gut darauf achten, die Heizenergie voll auszunutzen. Vermeiden Sie daher diese Fehler beim Heizen mit dem Kaminofen: 

  • Kamin falsch anfachen: Entzünden Sie den Kamin nicht mit altem Papier, da dabei etwa die fünffache Menge an Kohlenwasserstoffen freigesetzt wird, als wenn Sie geeignete Kaminanzünder* verwenden.
  • Kamin von unten anzünden: Damit ausreichend hohe Temperaturen möglichst schnell erreicht werden, ist es besser, den Kamin von oben anzuzünden statt von unten.
  • Falsche Luftzufuhr: Sobald das Holz durchgeglüht ist, muss die Luftzufuhr über den Rost geschlossen werden. Erst zum Nachlegen wird sie wieder geöffnet. Bleibt die Luftzufuhr über den Rost durchgängig geöffnet, wird nicht nur mehr als sechsmal so viel Feinstaub ausgestoßen als bei geschlossener Luftzufuhr, sondern das Holz verglüht viel schneller und Sie nutzen nicht die gesamte Heizenergie. 
  • Zu spät Holz nachlegen: Wenn Sie zu lange warten, um neues Holz nachzulegen, kann es sein, dass im Kaminofen nicht mehr die erforderlichen hohen Temperaturen herrschen, um das Holz zu entzünden. Dabei kann sich der Feinstaub-Ausstoß vervierfachen. 
Kamin anzünden
Statt von unten sollten Sie den Kaminofen besser von oben her anzünden.© Philipp - stock.adobe.com

Kaminofen richtig anzünden

Um vom Anfang an die Heizenergie des Holzes voll zu nutzen, ist das richtige Anzünden entscheidend. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor: 

  1. Legen Sie zwei bis drei Holzscheite auf den Boden des Feuerraums.
  2. Legen Sie den Kaminanzünder* oben auf die Scheite. 
  3. Legen Sie kleinere Anzündhölzer neben und über den Kaminanzünder.
  4. Zünden Sie dann den Kaminanzünder an. Schließen Sie die Tür des Kaminofens, sobald der Kaminanzünder sichtbar Feuer gefangen hat. 

Die Flamme brennt nun von oben nach unten durch.

Um die Heiztemperatur zu halten, legen Sie besser regelmäßig wenige Scheite nach als selten große Mengen. Sobald die hellen Flammen des Kaminfeuers fast erloschen sind, legen Sie zwei bis vier mittelgroße Scheite nach.

Vorsicht: Durch plötzlich eindringenden Sauerstoff kann es im Kaminofen zu einer Verpuffung kommen. Öffnen Sie die Ofentür daher mit einer langsamen und gleichmäßigen Bewegung. 
Kaminofen nachlegen
Beim Holz nachlegen kann einiges schiefgehen.© guruXOX - stock.adobe.com

Die richtige Luftzufuhr beim Kaminofen

Damit sich das Feuer im Kaminofen weder selbst erstickt noch zu rasch abbrennt, ist die richtige Luftzufuhr entscheidend. Man unterscheidet dabei zwischen Primär- und Sekundärluft: 

  • Primärluft: Die sauerstoffreiche Primärluft wird von unten in die Brennkammer geleitet, beispielsweise über die Aschenlade. Die Primärluft ist wichtig, um das Kaminfeuer in Gang zu bringen, sollte dann aber gedrosselt werden, damit das Holz nicht zu schnell verbrennt. 
  • Sekundärluft: Die Sekundärluft wird von oben in den Kaminofen geleitet und erhöht die Verbrennungstemperatur.

Manche Kaminöfen haben außerdem die Möglichkeit einer tertiären Luftzufuhr: Dabei wird die Luft über die Ofenrückwand in die Brennkammer geleitet.

Kaminofen reinigen
Die regelmäßige Reinigung des Kaminofens ist wichtig.© galina - stock.adobe.com

Kaminofen reinigen und pflegen

Damit der Kaminofen immer einwandfrei funktioniert, muss er regelmäßig gereinigt werden. Neben der unbedingt notwendigen regelmäßigen Inspektion und Reinigung durch den zuständigen Schornsteinfeger sollten Sie Ihren Kaminofen zusätzlich selbst reinigen und pflegen. 

  1. Achten Sie darauf, dass der Ofen aus und abgekühlt ist, bevor Sie mit der Reinigung beginnen.
  2. Rütteln Sie mit dem Rüttelrost die Asche aus der Brennkammer in die Aschelade und entsorgen Sie die Asche. Vorsicht: Heiße Asche darf nicht in Plastikmülltonnen gekippt werden!
  3. Mit einem Aschesauger* können Sie nun die Wände der Brennkammer sowie die Aschelade sauber saugen.
  4. Die Außenseite des Kaminofens reinigen Sie mit einem Staubsauger – besonders gut geht das mithilfe eines Bürstenaufsatzes. Alternativ oder ergänzend können Sie den Kaminofen mit einem weichen Tuch reinigen.
  5. Bei Kaminen aus Speckstein oder bei hartnäckig eingebrannten Verschmutzungen können Sie zusätzlich einen Spezialreiniger für Kaminöfen* verwenden.

Kaminöfen bieten angenehme Wärme und Gemütlichkeit in der kalten Jahreszeit. Damit Sie Ihren Kaminofen jederzeit uneingeschränkt nutzen können, ist die richtige Handhabung und Pflege wichtig.

In diesem Text verwenden wir sogenannte Affiliate-Links. Produkte, die mit einem Stern (*) gekennzeichnet sind, können Sie käuflich erwerben. Kommt der Kauf zustande, erhalten wir eine kleine Provision. Sie bezahlen deshalb jedoch nicht mehr für die Produkte als üblich. Mehr zum Thema Affiliate finden Sie hier.

Die neue Ausgabe ist da: selber machen – Jetzt kaufen!
U1_11_24