So machen Sie Fenster und Türen einbruchsicher
Kennen Sie das Gerücht, dass Einbruchschutz kaum nachgerüstet werden kann? Das stimmt nicht! Wir zeigen Ihnen, wie Sie Fenster und Türen kostengünstig gegen Einbrüche sichern können.
Bei der Sicherung der Fenster gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten:
- abschließbare Fenstergriffe
- Pilzkopfbeschläge
- aufschraubbare Nachrüstprodukte
Ein abschließbarer Fenstergriff erhöht die Verankerung des Fensters und kann verhindern, dass potentielle Eindringlinge zum Beispiel mit einem Schraubenzieher durch die Glasdichtung stechen können und so den Fenstergriff von außen betätigen können.
Beim Einbau solcher Fenstergriffe müssen Sie allerdings beachten, dass sie der aktuellen Norm "DIN 18267" entsprechen und zusammen mit den stabileren und einbruchhemmenden Beschlägen eingebaut werden.
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Nur so kann garantiert werden, dass die abgeschlossenen Fenstergriffe auch einen möglichst hohen Halt bieten.
Beschläge als Einbruchschutz
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Die Beschläge der Pilzkopfverriegelungen sind aus hochwertigen Materialien gefertigt und verfügen über sogenannte Pilzkopfzapfen. Diese Zapfen haben eine "Pilzform" mit breitem Kopf, der beim Schließen in eine Führungsschiene fährt und deswegen nicht mit Gewalt ausgehebelt werden kann. Diese Art der mechanischen Sicherung bildet eine stabile Einheit aus Fensterflügel und Rahmen, das Fenster ist im geschlossenen Zustand fest mit dem Fensterelement verbunden.
Ein normaler Zapfen hat im Gegensatz dazu eine gerade Form, die keinen Halt zwischen Führungsschiene und Zapfen fördert. Je mehr Pilzköpfe die Verriegelung ringsum aufweist, desto sicherer ist das Fensterelement.
Sind die Fensterelemente allerdings noch gut in Schuss, ist ein Austausch wegen fehlender Pilzzapfen in der Verriegelung aufgrund hoher Kosten und des Aufwands nicht zu rechtfertigen.
Für solche Fälle sind aufschraubbare Nachrüstprodukte ideal. Diese haben zum Ziel, die Widerstandskraft eines Fensters gegen mechanische Manipulation von außen zu erhöhen. Beim nachträglichen Absichern eines Fensters oder der Terrassentür sind sowohl die Schlossseite (Griffseite) als auch die Bandseite (Scharnierseite) zu berücksichtigen.
Außerdem lautet die Empfehlung gemäß DIN 18 104-1, dass pro 1 Meter Fensterhöhe rechts und links jeweils eine Zusatzsicherung montiert werden soll. Diese Empfehlung teilen sowohl die Polizei und auch die Versicherungen.
Schritt 1/4: Sicherheitsfolie
Das ist eine transparente Einbruchschutzfolie, die einfach auf die Fenster aufgeklebt werden kann. Sie dient dazu, bei einem Schlag gegen die Scheibe Glasbruch zu verhindern.
Schritt 2/4: Sicherungswinkel
Sicherungswinkel sind universal eisetzbare Einbruchschutzwinkel für einflüglige, nach innen öffnende Fenster und Fenstertüren. Es gibt von ABUS vier Varianten, die als Sicherungswinkel bei Fenstern aus Holz, Kunststoff und aus Aluminium eingesetzt werden können. Zum Verriegeln des Fensters werden die Winkel von Hand umgeklappt und zum Öffnen wieder zurückgeklappt.
Schritt 3/4: Schwenkriegelschloss
Ein Schwenkriegelschloss ist geeignet für einflüglige Fenster aus Holz, Kunststoff oder Aluminium oder für Fenster mit Doppelflügel, die einen Mittelsteg haben.
Schritt 4/4: Scharnierseitensicherungen
Scharnierseitensicherungen müssen Sie zum Entriegeln nur vor dem Kippen des Fensterelementes von Hand betätigen. Beim Schließen rastet die auf der Bandseite montierte Verriegelung automatisch ein. Beim Öffnen des Fensterflügels durch Drehen müssen Sie nichts tun.
Einbruchschutz – Türsicherung:
In der Regel ist die Eingangstür zur Wohnung oder zum eigenen Haus stabiler und besser gesichert, als eine Terrassentür oder ein Fenster im gleichen Gebäude. Trotzdem können Einbrecher mit roher Gewalt, Hebelwerkzeugen oder durch das Aufbohren des Schlosses viele Türen leicht öffnen, wenn keine ausreichende Türsicherung vorhanden ist.
Auch für Türen gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Einbruchschutz zu verbessern:
Schritt 1/4: Schutzbeschlag
Der Beschlag schützt das Türschloss und den Schließzylinder gegen unbefugte mechanische Manipulation von außen. Er sollte aus massivem Material bestehen und durch die Tür nach Innen verschraubt sein.
Schritt 2/4: Schließblech
Das Schließblech bildet zusammen mit dem Schloss, dem Zylinder und dem Beschlag eine Einheit. Das Schließblech verhindert, dass ein Werkzeug am Holz der Tür Halt findet, durch das glatte Metall des Bleches rutschen die Werkzeuge ab.
Schritt 3/4: Panzerriegel
Der Panzerriegel heißt auch Querriegelverschluss. Er sichert gleich beide Seiten ab. Beim Schließen fahren massive Riegel gleichzeitig auf der Schloss- und Bandseite in Schließkästen ein.
Schritt 4/4: Zusatzschloss
Die Türsicherung wird als Kastenschloss auf dem Türblatt und als Schließkasten auf der Zarge befestigt. Beim Schließen über einen Schlüssel oder einen Drehknopf fährt ein massiver Stahlriegel in den Schlosskasten ein. Somit hat die Tür im geschlossenen Zustand einen zweiten Schließpunkt, der den Widerstand der Tür im Falle eines Einbruchs erhöht. Eine weitere Möglichkeit sind klassische Türketten, die am besten auch noch separat abgeschlossen werden können.
Elektronische Lösungen zum Einbruchschutz:
Es ist sinnvoll, die oben genannten mechanischen Sicherheitsvorkehrungen auch durch überwachende Maßnahmen zu ergänzen. Die technischen Fortschritte machen es dabei möglich, auch bei kleinem Geldbeutel Überwachungssysteme zu installieren.
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Beispielsweise gibt es Türspion-Kameras – elektronische Türspione, die es ermöglichen, die Situation vor der Haustüre aus größerer Entfernung über ein gestochen scharfes Display zu beobachten – sowie Alarm-Türstopper oder einfache Türkameras.
Manche Modelle sind auch mit Alarmfunktionen oder Aufnahmefunktionen ausgestattet, die ähnlich wie ein Bewegungsmelder sofort aktiviert werden, sobald sich im Eingangsbereich etwas ereignet.
Zur Abschreckung von Einbrechern haben Sie auch verschiedene Möglichkeiten. So können Sie zum Beispiel im Haus ein Licht mit einer Zeitschaltuhr zu versehen, welches Sie in Ihrer Abwesenheit aktivieren können. Zudem wurden TV-Simulatoren oder Homeshadow-Schattensimulatoren entwickelt, die ebenfalls Ihre Anwesenheit vortäuschen können.
Außerdem lässt sich ein Einbruch oft schon durch einfache Verhaltensregeln vermeiden:
Schließen Sie zum Beispiel die Haustüre immer richtig mit einem Schlüssel ab, anstatt sie einfach nur zuzuziehen, oder achten Sie darauf, dass alle Fenster und Balkontüren bei Verlassen des Hauses geschlossen sind. Ebenfalls sollten Sie keine Schlüssel außerhalb der Wohnung verstecken. Mit diesen Maßnahmen haben Sie jedem Einbrecher einen Strich durch die Rechnung gemacht!
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