Zehn Wohnungs-Notfälle und wie Sie richtig damit umgehen
Wenn der Rauchmelder piept, der Heizkörper gluckert oder der Strom ausfällt, ist oftmals guter Rat teuer. Wir stellen zehn typische Notfälle im Haushalt vor und verraten, wie Sie professionell damit umgehen.
Keine Panik! Doch ab und zu ist es gar nicht so leicht, die Fassung zu bewahren - vor allem wenn man in der ersten eigenen Wohnung lebt und die Ursachen des Problems nicht so genau kennt. Abhilfe schafft unsere Übersicht über zehn Notfall-Situationen, und wie Sie diese am besten lösen.
1. Der Strom fällt aus
Zack, und plötzlich ist es dunkel. Elektrizität geht manchmal seltsame Wege, und damit daraus nichts Schlimmeres erwächst, hat jede Wohnung einen Sicherungskasten mit einer ganzen Batterie von Leitungsschutzschaltern.
Bevor durch einen Kurzschluss oder eine Überlastung Geräte zerstört werden oder gar Brände entstehen, unterbrechen diese kleinen Kästchen einfach den Strom. Normalerweise reicht es, den entsprechenden Hebel wieder per Hand umzulegen.
Die Frage ist: Warum ist die Sicherung herausgeflogen? Meistens ist eine Überlastung des Schutzschalters durch zu viele gleichzeitig angeschaltete Geräte der Grund.
2. Die Glühbirne ist kaputt
Drehen Sie zunächst die Sicherung heraus. Das sollten Sie auf jeden Fall auch tun, wenn Sie eine zerbrochene Glühbirne mit der Spitzzange rausfummeln müssen oder eine Lampe neu anschließen. Tauschen Sie die Glühbirne dann einfach aus.
Ansonsten tun Ihnen die Leuchtmittel eigentlich nichts. Eher ist es umgekehrt: Halogenleuchtmittel können Schaden nehmen, wenn sie mit Hautfett in Kontakt kommen.
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3. Die Steckdose ist locker
Zerbrochene Abdeckungen und lockere Steckdoseneinsätze sind Gefahrenquellen und sollten am besten sofort repariert werden. Dabei immer die entsprechenden Sicherungen herausdrehen!
Eine zerbrochene Steckdosenblende bauen Sie am besten aus und nehmen sie mit zum Baumarkt, damit der Ersatz auch zum Steckdoseneinsatz passt. Um einen gelockerten Einsatz der Dose wieder zu befestigen, finden Sie die kleinen Schrauben, mit denen die Krallen bewegt werden, die alles in der Wanddose festhalten. Geht das nicht mehr, muss der Profi kommen und die Konstruktion erneuern.
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4. Der Rauchmelder piept
Rauchmelder sind Pflicht. In der Regel kümmert sich jedoch keiner um die Batterie, die das Gerät mit Strom versorgt (meistens eine 9-V-Blockbatterie). Wenn die Batterie leer ist, warnt das Gerät durch einen Signalton.
Bauen Sie den Rauchmelder ab und tauschen Sie die Batterie aus. Wenn es sich um einen Rauchmelder mit eingebauter Batterie handelt, müssen Sie den gesamten Rauchmelder austauschen. Manche Rauchmelder haben eine Laufreserve, piepen also auch ohne Batterie noch weiter.
Hier lesen Sie, wie Sie einen Rauchmelder warten und austauschen.
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5. Der Abfluss läuft nicht ab
Saugglocke, Pömpel, Gummistampfer – der Klassiker unter den mechanischen Abflussreinigern hat viele Namen, aber nur eine Funktion: Durch den Wechsel von Druck und Unterdruck Verstopfungen in Rohrleitungen zu beseitigen.
Natürlich gibt es auch chemische Reiniger, aber das muss nicht sein. Wenn Haare den Abfluss verstopfen, sollten Sie den Siphon abschrauben und reinigen. Der Siphon ist das gebogene Rohr unter dem Waschbecken und meistens nur durch zwei Schraubverschlüsse befestigt. Montage und Demontage können ein Geduldsspiel sein.
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6. Das WC ist verstopft
Wenn das Klo verstopft ist, kann das eklig werden. Aber irgendwie müssen Sie jetzt wieder für Durchfluss sorgen. Wenn das dicke Abflussrohr des WCs verstopft ist, hilft auch keine Chemie weiter. Da muss mechanische Reinigung her.
Dafür gibt es verschiedene Helfer. Die preiswerteste Möglichkeit ist eine Rohrreinigungsspirale, eine Art Sonde mit Handkurbel am Ende (etwa 4 bis 5 m lang, zwischen 10 und 30 Euro). Sie wird in das Abflussrohr eingeführt und immer in eine Richtung gedreht.
Hat das Klo (Souterrain) eine Pumpanlage bzw. Hebeanlage? Wenn das der Fall ist, liegt in 99,9 Prozent der Fälle hier der Fehler. Insgesamt eine Arbeit für Frauen und Männer ohne Nerven.
7. Am Waschbecken tropft’s
Alte Wohnung, alte Installation? Da kann es unter der Spüle schon mal undicht werden. Hier hilft die Wasserpumpenzange.
- Erst mal die undichte Verbindung nachziehen.
- Wenn das nicht genügt, die Verbindung lösen, alles reinigen und beim Wiedereinbau dünnes "Teflonband" mehrmals um das Gewinde wickeln.
- Wenn eine Verschraubung im Uhrzeigersinn zusammengeschraubt wird, dann wird das Teflonband (meist reichen drei Lagen) entgegen dem Uhrzeigersinn ums Gewinde gewickelt.
- So dreht die Verschraubung nicht gegen das außen liegende Ende des Teflonbands und kann es nicht zusammenschieben.
Helfen alle Reparaturversuche nicht, sollte der Vermieter für Abhilfe sorgen.
Übrigens: Hier erfahren Sie, wie sie Schritt für Schritt ein neues Waschbecken installieren.
8. Die Heizung funktioniert nicht
Im Winter ist dies ein besonderer Notfall. Innerhalb kürzester Zeit kühlt die Wohnung aus. In diesem Fall ist sofort der Vermieter zu verständigen.
Selbst etwas tun kann man nur bedingt, nämlich wenn Sie eine Gasetagenheizung mit eigener Therme in der Wohnung haben. Wenn sich diese Heizung ausschaltet, hat dies oftmals einen einfachen Grund: Es ist zu wenig Wasser im System.
Eigentlich wird die Füllmenge beim jährlichen Check kontrolliert, aber es kann schon mal vorkommen, dass der Pegel so weit absinkt, dass die Heizung nicht mehr arbeiten mag.
Normalerweise gibt es irgendwo einen Schlauch, mit dem Sie einen Wasseranschluss und das entsprechende Ventil an den Heizungsrohren verbinden können.
Beim Nachfüllen darauf achten, keine Luft ins System zu pumpen: Zuerst den Verbindungsschlauch mit Wasser auffüllen, dann an die Heizung anschließen. Dies ist jedoch eher ein Spezialfall.
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9. Der Heizkörper gluckert
Das Heizungssystem sollte möglichst nur mit Wasser und möglichst gar keiner Luft gefüllt sein. Gluckernde Heizungen sind ein sicheres Zeichen für Luft in den Leitungen.
Untersuchen Sie die Heizkörper, ob sie richtig warm werden und sich die Wärme gleichmäßig auf alle Bereiche des Heizkörpers verteilt. Wenn nicht, müssen Sie entlüften.
Finden Sie das entsprechende Ventil an der Seite des Heizkörpers und den dazu passenden Schlüssel (meistens ein Drei- oder Vierkant). Falls nicht: Im Baumarkt gibt es kleine Auffangbehälter mit integriertem Entlüfterventilschlüssel.
Wenn der Verschluss geöffnet wird, müsste die Luft hörbar aus dem Heizkörper entweichen. Man entlüftet, bis Wasser austritt, und lässt noch ein paar Sekunden Wasser herausdrücken, bevor man wieder zudreht.
Vorsicht übrigens, das Wasser ist heiß und steht unter Druck! Deshalb Wände, Teppich und Hände schützen. Falls Sie keine entsprechenden Stellen zum Entlüften finden, sagen Sie dem Vermieter Bescheid.
Hier können Sie nachlesen, wie Sie beim Heizen eine Menge Energie und Geld sparen können.
10. Sie sind ausgesperrt
Der Trick mit der EC-Karte funktioniert leider nur im Krimi. Meistens bricht bei dem Versuch, sie durch den Türspalt Richtung Schloss zu schieben, nur die Karte durch.
Schlüsseldienste sind sehr, sehr teuer, vor allem nachts oder am Wochenende. Also besser einen Ersatzschlüssel bei Nachbarn oder an einem sicheren Ort deponieren.
Zum Weiterlesen: Diese Blende für's Abflussrohr verschönert das Badezimmer und ist auch noch einfach zu bauen.