Wer sich dieser Tage nach den Preisen für neues Parkett oder Dielen erkundigt, kommt häufig schon bei den Materialkosten ins Schwitzen. Viel Geld lässt sich dagegen sparen, wenn man, anstatt einen neuen Boden zu verlegen, den alten reparieren. Selbst bei jahrzehntealten Holzböden, die unter Schichten diverser Versiegelungen und Schmutz versteckt liegen, lohnt sich eine „Bergung“ fast immer. Denn das besondere an Holzböden ist: Wenn man sie abschleift, entfernt man nicht nur Kratzer und alten Lack, sondern erweckt das Holz geradezu zu neuem Leben. Es bekommt seine natürliche, ureigene Maserung zurück und wirkt wieder frisch und wie neu. Dennoch, der Weg dorthin ist nicht einfach: Gerade für die Schleifarbeiten lohnt es sich, je nach Raumgröße, eine professionelle Schleifmaschine auszuleihen. Aber der Aufwand lohnt sich meistens.
Alles Wichtige zum Bodenbeläge Reparieren im Überblick
1. Parkett reparieren
Wir zeigen, wie Sie ganz ohne teure Fachfirma Ihrem Parkett reparieren. Alle Arbeitsschritte sind unkompliziert und für jeden Heimwerker machbar. Im Beispiel wird ein über 100 Jahre altes Eichenparkett erneuert. Mit gründlichem Schliff, kleinen Ausbesserungsarbeiten und einer frischen Schutzschicht aus Leinölfirnis* sieht das Parkett wieder aus wie neu – und das alles für unter 200 Euro.
Problemstellen beim Parkett reparieren
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graue, matte Oberfläche: abschleifen und einölen
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Kratzer und Flecken: mit etwas Hartwachs* verfüllen
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Risse und Spalten zwischen einzelnen Elementen: mit Fugenkitt* abdichten
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Parkett reparieren – Oberfläche schleifen
Reinigen Sie den Boden gründlich und entfernen Sie die Fußleisten. Beim ersten Schliff wird mit grobem Schleifpapier die obere Holzschicht mitsamt Schmutz abgetragen.
Parkett reparieren – Fugen verfüllen
Fugen von mehr als einem Millimeter Breite zwischen den einzelnen Parkettstäben sowie Fehlstellen sollten vor dem Einlassen der Oberfläche ausgebessert werden.
Checkliste für das Parkett reparieren
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Stärke der Nutzschicht prüfen: Wurde der Boden bereits ein- oder zweimal abgeschliffen? Bei Stäbchenparkett ist das normalerweise kein Problem, bei Mehrschichtparkett mit einer geringen Nutzschichtstärke schon.
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Schwere der Schäden: Einzelne tiefe Kratzer lassen sich mit Reparaturmasse ausbessern. Viele tiefe Kratzer erfordern jedoch einen hohen Materialabtrag mit grober Körnung. Empfehlung: Schleifmaschine mieten.
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Fugen überprüfen: Fugen mit mehr als einem Millimeter Breite sollten vor der Versiegelung mit Fugenkitt verfüllt werden.
Parkett reparieren und neu einlassen
Nach dem Schleifen wirkt das Parkett matt und farblos – für einen satten Farbton und natürlichen Glanz sorgt die Behandlung mit Leinölfirnis. Dieses dringt tief in das Holz ein, sättigt die Holzporen und bildet auf der Oberfläche eine dünne Schutzschicht aus. Im Gegensatz zu Leinöl trocknet Leinölfirnis rasch ab.
2. Laminat reparieren
Kleine Schäden an Parkett und Laminat lassen sich mit wenig Aufwand und noch geringeren Kosten ausbessern. Größere Schäden, wie etwa durch Feuchtigkeit aufgewölbte Bereiche, lassen sich leider kaum mehr ausbessern. Hier müssen einzelne Elemente komplett getauscht werden.
Häufig steht man dann jedoch vor dem Problem, dass es das ursprüngliche Muster des Bodens gar nicht mehr zu kaufen gibt. Dann zahlt es sich aus, wenn man vorgesorgt hat: Wer bereits beim Verlegen von Klickparkett oder Laminat zwei, drei Paneele zur Seite legt und einlagert, kann später relativ unaufwändig die entsprechende Stelle austauschen, ohne den
gesamten Bodenbelag erneuern zu müssen.
Laminat reparieren und ausbessern

Mit für Laminat geeignetem Reparaturwachs* können Löcher in Laminat einfach ausgebessert werden. Vorgehen: Reinigen Sie dazu zuerst den beschädigten Bereich gründlich. Wählen Sie dann den geeigneten Farbton aus oder legen Sie sich mehrere Wachsriegel zum Mischen bereit. Im nächsten Schritt wird das Wachs mit dem Schmelzgerät verflüssigt und das Loch damit leicht überfüllen. In ausgehärtetem Zustand glättet man die Stelle dann mit einem Hobel* und versiegelt sie mit einem Lackstift*. Tiefe Löcher füllen Sie möglichst schichtweise auf.
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3. Dielen reparieren
Ist Ihr alter Dielenboden alt und zerkratzt, haben Sie die Wahl: Sie können ihn komplett erneuern (lassen), ihn mit Klickparkett oder Laminat überdecken – oder Sie reparieren Ihren Dielenboden. Mit Abstand am günstigsten ist der Neuschliff, wobei das Ergebnis einem neuen Belag in kaum etwas nachsteht. Die Arbeiten sind machbar, aber anstrengend. Für größere Flächen lohnt es sich, Bodenschleifmaschinen auszuleihen.
Problemstellen beim Dielen reparieren:
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tiefe Kratzer, Dellen, Absplitterungen: mit 24er Körnung abtragen
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vernagelte Dielen: Nägel vor und nach dem Abschleifen mit einem Körner* tief einschlagen
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lose Dielen: vor dem Schleifen neu befestigen
Dielen reparieren und schleifen
Die Fläche wird zunächst mit dem Walzenschleifer, der Randbereich mit dem Randschleifer bearbeitet. Beginnen Sie stets mit grobem Schleifmittel und fahren Sie Schritt für Schritt feiner werdendem fort.
Vorgehen beim Dielen schleifen
Der Umgang mit großen Schleifmaschinen ist nicht kompliziert, Sie sollten sich aber dennoch vor der Arbeit mit der Funktionsweise vertraut machen.
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