Vinylboden: Das bessere Laminat?
Der Vinyl-Bodenbelag sieht Laminat sehr ähnlich, hat aber den Vorteil, deutlich robuster zu sein. Wie man Vinyl-Bodenbelag verlegt und worauf dabei zu achten ist, erfahren Sie hier.
Vinyl-Bodenbelag kennen die meisten als Rollenware, die man schnell und einfach verlegen kann. Es gibt Vinyl-Bodenbelag jedoch auch als Klickbodensystem. Zwar haben immer noch das bewährte Echtholzparkett und das Laminat ihre Daseinsberechtigung, doch der Vinyl-Klickboden ist unaufhaltsam auf dem Vormarsch und scheint den beiden Vorreitern gehörig das Wasser abzugraben. Was macht diesen Boden so interessant? Man darf diesen Boden sicher nicht aus dem emotionalen Blickwinkel betrachten, denn da hat das Parkett ganz klar die Nase vorn. Aber ein Vinyl-Bodenbelag hat andere Vorzüge.
Der Werkstoff, um den es sich hier dreht, heißt eigentlich Polyvinylchlorid. Doch das war im alltäglichen Sprachgebrauch wohl zu kompliziert, und so setzten sich die Abkürzungen PVC und Vinyl durch. Aus diesem Grund gebrauchen auch wir in diesem Artikel der Verständlichkeit halber die Bezeichnung "Vinyl".
Die Grundlage für Polyvinylchlorid bilden zwei Rohstoffe: Erdöl und Kochsalz. Aus dem Erdöl wird Ethylen und aus dem Kochsalz über die Chlor-Alkali-Elektrolyse Chlor gewonnen. In mehreren chemischen Verfahren (unter anderem die Polymerisation) und unter Beimengung von verschiedenen Zusätzen entsteht daraus dann ein synthetisches Polymer, also vereinfacht gesagt, ein Kunststoff.
Alles Wichtige zum Vinyl-Bodenbelag im Überblick
- Vorteile von Vinyl-Bodenbeläge
- FAQ zu Vinyl-Bodenbelag
- Vollvinyl verlegen
- Vinyl-Bodenbelag auf HDF-Trägerplatte verlegen
- Aussparungen für Heizungsrohe in Vinyl bohren
- Vinyl-Bahnen verlegen
Vorteile eines Vinyl-Bodenbelags
- Ein Boden aus Echtholz ist relativ empfindlich, Vinyl-Bodenbelag ist hingegen recht robust.
- Ein klassisches Laminat hat immer den Nachteil des unnatürlich nach Plastik klingenden Trittschalls – ein Vinyl-Bodenbelag hingegen dämpft den Trittschall enorm. Verstärkt wird die Trittschalldämpfung noch weiter, wenn ein Vinyl-Bodenbelag mit einer HDF-Trägerplatte eingesetzt wird.
- Zudem ist der Vinyl-Bodenbelag dank seiner glatten Oberfläche sehr einfach und schnell zu reinigen und daher auch für Allergiker interessant.
- Die geringe Aufbauhöhe von fünf bis zehn Millimeter sorgt dafür, dass bei der Verlegung meist keine Zargen oder Türen gekürzt werden müssen.
- Das Erscheinungsbild: Viele Bauherren wünschen sich rustikale, naturgealterte Böden oder solche im Vintage-Stil, dem angesagten Trend im "Used Look" mit vielen Gebrauchsspuren. Vinyl-Bodenbelag gibt es an mannigfaltigen Dekors und Silen. Verlegt ist ein solcher Boden in Windeseile und ohne große Vorkenntnisse, weil er einfach nur zusammengeschoben oder -gehämmert wird.
Vinyl-Bodenbelag verlegen – FAQ
Sind nun Vinyl-Dielen im Bad anwendbar, und kann man dieses trendige Material tatsächlich überallhin verlegen? Wir klären die wichtigsten Punkte:
Muss sich Vinyl-Bodenbelag vor dem Verlegen akklimatisieren?
Bevor die Vinyl-Bodenbelag-Elemente verlegt werden dürfen, lagern Sie diese für etwa 48 Stunden flach liegend auf einer ebenen Unterlage im geschlossenen Paket. Dabei muss die Raumtemperatur mindestens 17 °C und die Luftfeuchtigkeit 35–60 % betragen.
Kann man Vinyl-Bodenbelag im Badezimmer verlegen?
Vinyl-Dielen aus Vollmaterial sind für die Verlegung in Bädern sowie in Spritzwasserbereichen (Küche) geeignet. Achten Sie jedoch darauf, dass stehendes Wasser rasch entfernt wird.
Darf Vinyl-Bodenbelag mit HDF-Trägerplatte im Bad verlegt werden?
Im Spritzwasserbereich darf Vinyl-Bodenbelag mit HDF-Trägerplatte nicht verlegt werden. Das stehende Wasser würde über die Kanten in den HDF-Kern eindringen und ihn dauerhaft beschädigen. Ebenso sollte in dauerhaft feuchten Räumen, etwa im Sauna-Bereich oder in kleinen Badezimmern, kein Vinyl mit HDF-Trägerplatte verlegt werden. Ist es jedoch Ihr größter Wunsch, Vinyl-Bodenbelag mit HDF-Trägerplatte im Bad zu verlegen, so müssen Sie zumindest die Spritzwasserbereiche, wie Dusche, Badewanne, Toilette und Waschbecken, aussparen und mit einem anderen Bodenbelag versehen.
Wie Sie eine Sauna selber bauen und welche Materialien sich dafür am besten eignen, erfahren Sie hier.
Braucht Vinyl-Bodenbelag eine Dampfbremse auf mineralischem Untergrund?
Da sich bei dieser Frage die Aussagen der Anbieter unterscheiden, ist es grundsätzlich notwendig, die Angaben des jeweiligen Herstellers zu studieren. Wenn aber auf einem mineralischen Untergrund eine Dampfbremse eingesetzt werden soll, dann ist es eine 0,2 Millimeter dicke Polyethylen-Folie* oder alternativ eine Trittschalldämmung mit integriertem Feuchtigkeitsschutz*. Dabei sind die Bahnenkanten um etwa 30 Zentimeter überlappend zu verlegen und zu verkleben.