Nur selten haben die heutigen Dachböden einen festen und ebenen Boden. In der Regel handelt es sich um einen Holzdielenboden, aber leider nicht um einen in Wohnqualität, sondern aus etwas minderwertigerem Holz. Abschleifen lohnt also nicht, es muss ein neuer, ebener und belastbarer Boden her.
Ein Trockenestrich mit Ausgleichsschüttung bietet die meisten Vorteile. Zum einen ist er leichter als ein normaler Estrich, statisch gesehen also unproblematisch. Zum anderen gleicht die Schüttung alle Unebenheiten aus und dient zugleich als Trittschalldämmung.
Trockenestrich besteht aus der Schüttung und Estrichplatten. Erstere ist zugleich auch die Trittschalldämmung.
Trockenestrich auf dem Dachboden: Schritt für Schritt
Eine Ausgleichsschüttung einzubauen, ist gar nicht so schwierig, wie es aussieht. Sie brauchen mindestens drei gerade Dachlatten oder Alu-Richtscheite. Die Dachlatten bieten den Vorteil, dass Sie durch eine kleine Sonderkonstruktion die Abziehhilfen auf der Schüttung platzieren können, also keine Vertiefungen entstehen, die Sie mühsam auffüllen müssen.
An den beiden Enden der Abziehlatte verschrauben Sie einfach jeweils ein kurzes Lattenstück auf der Oberseite, das etwa 5 cm übersteht. Diese kurzen Abschnitte liegen später auf den Abziehhilfen auf, so dass alle Latten eine höhengleiche Unterkante haben. Auf diese Weise können Sie Ihren Boden in schmalen Streifen ausgleichen, wobei Sie sinnigerweise den letzten Streifen vor der Tür ziehen sollten, damit Sie noch aus dem Raum herauskommen.

Ist die Schüttung abgezogen, darf sie nicht mehr betreten werden. Um die Estrichelemente auszulegen, legen Sie sich zum Begehen einen kleinen Weg aus Schalplatten oder Reststücken aus. Die fertig verlegten Estrichplatten dürfen Sie erst betreten, wenn der Kleber ausgehärtet ist, also nach etwa sechs bis acht Stunden. Die Platten lassen sich im Übrigen ganz einfach mit Stich- oder Handkreissäge zuschneiden.
Bodenbelag auf dem Trockenestrich: Was ist möglich?
So schön Ihr Trockenestrich auch ist, noch schöner ist es natürlich, wenn etwas oben drauf kommt. Bei der Entscheidung, welcher Belag Ihren neuen Wohnraum gemütlich und optisch reizvoll machen soll, haben Sie grundsätzlich freie Auswahl: Möglich ist alles.
So ist es kein Problem, Teppich auf Trockenestrich zu verlegen. Hier müssen Sie vorher nur dem Rohboden seine Saugfähigkeit nehmen. Dies erreichen Sie, indem Sie Sperrgrund auftragen. Sperrgrund, auch als Isoliergrund oder Absperrmittel bezeichnet, sind filmbildende Voranstriche, die dem Boden aus Gipsplatten die Fähigkeit nehmen, Feuchtigkeit aufzusaugen. Ist der Sperrgrund getrocknet, können Sie Ihren Teppichboden mit Teppichkleber, doppelseitigem Klebeband oder Klettbändern fixieren.
Parkett lässt sich auf Trockenestrich sogar ohne zusätzliche Vorarbeiten verlegen – ausgenommen echtes Stabparkett, dass zum Verkleben ebenfalls eine Sperrgrund-Vorbehandlung benötigt. Bei Fertigparkett und Laminat wird nur die übliche Trittschalldämmung ausgelegt und dann darauf das Parkett wie üblich verlegt.
Fliesen werden auf Trockenestrich auf gewohnte Weise geklebt. Auch hier müssen Sie allerdings erst einen Sperrgrund gegen die Saugfähigkeit auftragen. In Bädern wird im Dusch-, Wannen- und Bodenbereich zusätzlich eine Latexabdichtung gestrichen, die den Trockenestrich bei größeren Wasserschäden schützt.
Alle Möglichkeiten sind relativ unkompliziert zu verwirklichen. Für Ihre Entscheidung sind also nur noch Fragen zu klären wie die, was Ihnen gefällt und wie teuer der Belag sein soll oder darf.










