Höherer Wohnkomfort

Fenster selbst einbauen - einfach erledigt

Mit neuen Fenstern sparen Sie bares Geld und erhöhen den Wohnkomfort dank besserer Dämmung, niedrigeren Heizkosten und vielleicht sogar einer Förderung. Fenster einbauen oder tauschen ist ganz einfach. Wie zeigen, wie das geht.

Fenster einbauen
Fenster einbauen: So geht's© Jan Schönmuth

Fenster galten einst als absolute Energieschleudern. Heute gelten sie als moderne Energiesparer. Klar, die Hauptaufgabe bleibt: Licht und Luft in den Raum lassen. Dank weiterentwickelter Rahmenarten und neuer Möglichkeiten der Verglasung können Fenster viel mehr als früher: etwa Schall schlucken oder solare Wärme gewinnen.

Aber nicht nur das. Auch der Komfort steigt: Manche Fenster bedienen Sie ganz einfach per Knopfdruck. Sie öffnen und schließen sich elektrisch. Dank Sensoren, die den aktuellen CO2-Gehalt der Raumluft oder die Luftfeuchte draußen messen, gibt es Fenstersysteme, die sich bei schlechter Luft automatisch öffnen oder bei Regen wie von Geisterhand schließen.

Fenster einbauen mit Einbruchschutz

Das Thema Einbruchschutz ist ebenfalls entscheidend bei der Fensterwahl:

Achten Sie beim Kauf darauf, dass die so genannte "Resistance Class" nicht unter 2 angegeben wird. Diese Klassifizierung garantiert, dass die Gesamtkonstruktion aus Rahmen, Beschlag, Verglasung, Zarge und Schloss so wenige Schwachpunkte für Einbrecher bietet wie möglich. Zusätzlich helfen elektronische oder mechatronische Hürden oder Alarmsysteme, die Gewaltanwendung von außen registrieren, melden und verhindern sollen.

Das richtige Fenster zum Einbauen wählen

Aber bevor es an Besonderheiten wie Alarmsicherung geht, muss erst mal klar sein, welches Fenster Sie einsetzen möchten. Begonnen bei der Frage nach dem Rahmen:

  • Holzfenster bieten ein angenehmes Wohnklima, regulieren die Luftfeuchtigkeit, bieten gute Wärmedämmung, sind leicht zu reparieren und leben lange. Allerdings sind sie schwerer als andere Fenster, teurer, pflegeintensiver und anfällig für Rissbildungen.
  • Aluminiumfenster sind langlebig, witterungsbeständig, stabil und pflegeleicht – aber auch recht teuer.
  • Kunststofffenster dagegen sind im Vergleich günstig, langlebig, relativ pflegeleicht, witterungsbeständig, dafür bieten sie nicht so eine hohe Sicherheit wie Aluminium- und Holzfenster oder gar eine Kombination.

Ist die Rahmenart klar, geht es an die Verglasung: Die Energie-Spar-Verordnung gibt für neue Fenster einen maximalen Wärmedurchgangskoeffizienten von 1,3 vor. Doppelt oder dreifache Wärmeschutzverglasung erfüllen diese Vorgaben. Es gibt aber noch mehr Möglichkeiten: Sicherheitsglas, Schall-, Sicht-, Sonnen- oder Vogelschutzglas.

Experten-Tipp für das Fenster einbauen

Bei einem Fenstertausch oder Fensterneueinbau ist unbedingt darauf zu achten, die gebäudespezifische Bauweise nicht zu zerstören. Neue und hoch energetische Fenster in ein älteres Gebäude einzubauen, kann zu Problemen führen.

Schimmel und Feuchtigkeit sind dann möglich. Informieren Sie sich vorher im Fachhandel genau, welche Fenster zu Ihrem Haus passen. Je nach Bauweise des Hauses findet die Montage der Fenster nach RAL-Montage statt. Diese Norm stellt eine Fenstermontage in Hinblick auf die bauphysikalischen Maßstäbe sicher.

Übrigens: Wie Sie Schimmel erkennen und Schimmel entfernen, erfahren Sie hier.

Fenster einbauen: Möglichkeiten für Fensterplätze

Position im Mauerwerk

An verschiedensten Positionen können Sie Ihr Fenster im Mauerwerk platzieren, je nach Beschaffenheit Ihrer Fassade:

In der Wand ohne Wärmedämmung (1), eingefasst von Außenwand- und Laibungsdämmung (2) oder bündig mit der Innenseite der Wärmedämmung (3).

Diese Materialien benötigen Sie zum Fenster einbauen

  • 1 x Kunststofffenster 120 x 80 Zentimeter
  • Dreh-Kipp rechts
  • 1 x Klebeband
  • 1 x Styropor-Wärmedämmplatte
  • 6 x Holzkeile
  • 4 x Fensterschrauben oder Fensterrahmenlaschen für Kunststofffenster
  • 2 K Zargenschaum
  • Marmorfensterbank 126 x 20 x 2,2 Zentimeter
  • Knauf Bau- und Fliesenkleber
  • Knauf Rotband
  • Pro Haftputz
  • Knauf Gipskartonplatte
  • Kompriband
  • Quick Mix K 01 Mauer- und Putzmörtel
  • Granitfensterbank 140 x 20 x 2,2 Zentimeter
  • Flachstahl 140 x 10 x 1 Zentimeter

Die Vorbereitung zum Fenster einbauen

Steht fest, wo Sie das Fenster einbauen wollen, geht es los: anzeichnen, bohren, sägen, Dämmung entfernen und durchbrechen.

Fenster einbauen - Vorbereitungen
Stelle für Fensterdurchbruch markieren
© Jan Schönmuth

Schritt 1/9: Stelle für Durchbruch markieren

Markieren Sie den Bereich, wo der Fensterdurchbruch entstehen soll. Um den Anriss besser zu sehen, nehmen wir dazu Klebeband.

Wand an allen vier Ecken durchbohren
© Jan Schönmuth

Schritt 2/9: Durchbruch an allen vier Ecken vorbohren

Mit der Bohrmaschine durchbohren Sie die Wand an allen vier Ecken, um Platz für das Sägeblatt der Säbelsäge zu schaffen.

Wand durchsägen
© Jan Schönmuth

Schritt 3/9: Wand durchsägen

Die Säbelsäge versehen Sie mit einem entsprechendem Sägeblatt für Stein. Je nach Maueraufbau ist auf die Länge zu achten.

Bei Gasbetonsteinen Stein mit eingedrehten Schrauben aus der Mauer ziehen
© Jan Schönmuth

Schritt 4/9: Steine herausziehen

Bei Gasbetonsteinen ist es möglich, den Stein mit eingedrehten Schrauben aus der Mauer zu ziehen.

Ausschnitt eventuell in mehrere Bereiche aufteilen
© Jan Schönmuth

Schritt 5/9: Durchbruch aufteilen

Sollte die Öffnung zu groß sein, um sie in einem Stück zu öffnen, teilen Sie den Ausschnitt einfach in mehrere Bereiche auf.

Dämmung entfernen
© Jan Schönmuth

Schritt 6/9: Dämmung entfernen

Nun entfernen Sie die Dämmung. Dies geht in unserem Fall am besten mit einem Cutter und einer langen Klinge.

Durchbruchstelle an Außenwand markieren
© Jan Schönmuth

Schritt 7/9: Wanddurchbruch der Außenmauer markieren

Außen überprüfen Sie, ob alles passt. Dann markieren Sie auch hier den Ausschnitt. Wir verwenden dafür Kreide.

Wanddurchbruch außen an den Ecken durchbohen
© Jan Schönmuth

Schritt 8/9: Wanddurchbruch der Außenmauer vorbohren

Mit dem Bohrer werden wieder die Ecken durchbohrt, damit Sie das Sägeblatt leicht einführen können.

Durchbruchstelle an Außenwand markieren
© Jan Schönmuth

Schritt 9/9: Wanddurchbruch der Außenmauer markieren

Überprüfen Sie den Ausschnitt noch einmal und markieren Sie nun, wo Sie die Außenwand durchbrechen wollen.

Fenster einbauen: Fassadenwand auftrennen, dämmen, Fensterrahmen einsetzen

Wand auftrennen und eine saubere Kante schaffen: Fertig. Dann: die Dämmung und den Einsatz des nagelneuen Fensterrahmens.

Fassadenwand auftrennen, dämmen, Fensterrahmen einsetzen
Fassadenwand aufflexen
© Jan Schönmuth

Schritt 1/10: Fassadenwand aufflexen

Mit einer Flex, ausgestattet mit einer Diamantscheibe, trennen Sie die Wand auf. Achten Sie auf den richtigen Durchmesser für Ihre Wand.

Wand parziell zerlegen
© Jan Schönmuth

Schritt 2/10: Wand parziell zerlegen

Der Bohrhammer ist nun das beste Werkzeug, um die Steinwand partiell zu zerlegen. So können Sie den Ausschnitt Stück für Stück öffnen.

Mörtelreste entfernen
© Jan Schönmuth

Schritt 3/10: Mörtelreste entfernen

Mit Hammer und Meißel entfernen Sie dann die noch vorhandenen Mörtelreste, um eine saubere Kante zu erhalten.

Wandöffnung
© Jan Schönmuth

Schritt 4/10: Leere Wandöffnung

Die Öffnung ist fertig. Das Fenster setzen Sie von innen gegen die äußere Wand. Informieren Sie sich vorher über Ihren Wandaufbau.

Styroporplatten zuschneiden
© Jan Schönmuth

Schritt 5/10: Styroporplatten zuschneiden

Styroporplatten dienen als Dämmung zwischen Außen- und Innenwand. Mit einem Messer werden sie auf die Breite zugeschnitten.

Dämmung einsetzen
© Jan Schönmuth

Schritt 6/10: Dämmung einsetzen

Nun setzen Sie die Dämmung ein. Bitte achten Sie auf den einheitlichen Dämmaufbau, der auch im Rest Ihres Hauses vorherrscht.

Rahmen verkeilen
© Jan Schönmuth

Schritt 7/10: Rahmen verkeilen

Danach setzen Sie das Fenster ein. Wichtig ist ein gerader Sitz. Hierzu verkeilt man das Fenster in der Öffnung.

Fensteranker
© Jan Schönmuth

Schritt 8/10: Fensteranker

Eine Möglichkeit zur Befestigung des Fensters sind Fensteranker, die auf die Laibung geschraubt werden. Hier gibt es verschiedene Ausführungen.

Fensterschrauben
© Jan Schönmuth

Schritt 9/10: Fensterschrauben

Eine andere Variante ist die Verwendung von Fensterschrauben, die durch den Rahmen in die Wand geschraubt werden.

Fenster einhängen
© Jan Schönmuth

Schritt 10/10: Fenster einhängen

Zum Schluss wird das eigentliche Fenster eingehängt.

Fenster einbauen: Den Wanddurchbruch verschönern

Jetzt werden die Kanten mit Gipskartonplatten verkleiden, die Fensterbank eingelassen und dann muss alles trocknen:

Wanddurchbruch verschönern
Grobputz auftragen
© Jan Schönmuth

Schritt 1/8: Fein- oder Grobputz auftragen

Nach der Trocknung können Sie Fein- oder Grobputz aufbringen. Als Alternative können Sie aber auch Tapete verwenden.

Übergänge bearbeiten
© Jan Schönmuth

Schritt 2/8: Übergänge bearbeiten

Lassen Sie den Gips ein wenig anziehen. Mit einem leicht feuchten Schwamm bearbeiten Sie nun die Übergänge.

Gipskartonplatten einsetzen
© Jan Schönmuth

Schritt 3/8: Gipskartonplatten einsetzen

Die Gipskartonplatten schneiden Sie mit Messer und Schiene an. Dann brechen Sie sie entlang des Schnitts.

Unebenheiten überarbeiten
© Jan Schönmuth

Schritt 4/8: Unebenheiten überarbeiten

Unebenheiten, Löcher und Spalten werden mithilfe des Gipsputzes überarbeitet. Den Gipsputz können Sie bis zu 50 Millimeter stark auftragen.

Haftputzgips anmischen
© Jan Schönmuth

Schritt 5/8: Haftputzgips anmischen

Für die Laibung benötigen Sie Haftputzgips. Mit ihm können Sie Gipskartonplatten direkt auf die Laibung "kleben".

Fensterbank innen einsetzen
© Jan Schönmuth

Schritt 6/8: Fensterban innen einsetzen

Setzen Sie die Fensterbank ein. Mittels Hinund Herschieben und leichtem Klopfen bringen Sie sie in Waage. Nun trocknen lassen.

Kleber auftragen
© Jan Schönmuth

Schritt 7/8: Kleber auftragen

Mit einer Zahnkelle wird der Kleber auf den Untergrund aufgebracht. Achten Sie darauf, dass er nicht zu flüssig ist.

Fliesenkleber anmischen
© Jan Schönmuth

Schritt 8/8: Fliesenkleber anmischen

Jetzt mischen Sie den Fliesenkleber an. Je nach Fensterbank und Material gibt es verschiedene Kleber für jeden Einsatz.

Die Fassade zu flicken, ist ganz einfach: Durchgeschnittene Steine mit Bruchkanten auslösen, flexen und einsetzen.

Fassade flicken
Steine an der Außenwand markieren
© Jan Schönmuth

Schritt 1/9: Steine an der Außenwand markieren

Von außen markieren Sie die Steine, die beim Öffnen der Wand zerschnitten wurden. Diese gilt es auszutauschen.

Fugen mit dem Bohrer perforieren
© Jan Schönmuth

Schritt 2/9: Fugen perforieren

Perforieren Sie im nächsten Schritt die Fugen der Wand entlang der Markierung mit einem Bohrer. So lösen Sie die Ziegel leichter.

Steine aus der Mauer herausstemmen
© Jan Schönmuth

Schritt 3/9: Steine herausstemmen

Mit dem Bohrhammer oder Hammer und Meißel stemmen Sie nun entlang der Perforation die Ziegel vorsichtig aus der Wand heraus.

Fenster und Steine säubern
© Jan Schönmuth

Schritt 4/9: Fenster und Steine säubern

Nach dem Herausstemmen säubern Sie das Fenster und die Steine rundherum von Mörtel- und Kleberesten. Es sollten beim Öffnen der Wand genug geeignete Ziegel zum Einsetzen übrig geblieben sein. Diese müssen natürlich vorher gesäubert werden.

Kompressionsband anbringen
© Jan Schönmuth

Schritt 5/9: Kompressionsband anbringen

Ein Kompressionsband hilft beim Abdichten der Fensterfuge nach außen. Nach dem Aufkleben quillt es auf und verdichtet den Spalt.

Mauer- und Mörtelputz mischen
© Jan Schönmuth

Schritt 6/9: Mauer- und Mörtelputz mischen

Mauer- und Putzmörtel ist die richtige Wahl, um die Ziegel in die Mauer einzuarbeiten. Achten Sie darauf, dass er nicht zu feucht ist.

Ziegel auf Länge bringen
© Jan Schönmuth

Schritt 7/9: Ziegel auf Länge bringen

Mit der Flex und einer entsprechenden Scheibe werden die Ziegel auf Länge gebracht. Auch Abschnitte können bei diesem Puzzle helfen.

Ziegel aufmauern
© Jan Schönmuth

Schritt 8/9: Ziegel aufmauern

Mauern Sie nun die Ziegel von unten nach oben und in der richtigen Fugenstärke auf. Leichtes Anklopfen erleichtert die Positionierung.

Zwischenkontrolle
© Jan Schönmuth

Schritt 9/9: Zwischenkontrolle

Zwischendurch immer wieder mit der Wasserwaage kontrollieren. Die Steine setzen Sie stets leicht gegen das Fugenband.

Fenster einbauen: Verfugen und Außenfensterbank einsetzen

Verfugen und Außenfensterbank
Überschüssigen Mörtel entfernen
© Jan Schönmuth

Schritt 1/6: Überschüssigen Mörtel entfernen

Entfernen Sie überschüssigen Mörtel und nehmen Sie Mörtelspuren an der Wand mit einem feuchten Schwamm ab.

Flachstahl in die obere Fuge
© Jan Schönmuth

Schritt 2/6: Flachstahl in die obere Fuge einsetzen

Nach dem Aufmauern setzen Sie Flachstahl in die obere Fuge ein. In unserem Fall reicht eine Stärke von einem Zentimeter aus.

Fensterbank-Platten auf Maß bringen
© Jan Schönmuth

Schritt 3/6: Fensterbank-Platte auf Maß bringen

Als Außenfensterbank haben wir Granit gewählt. Die Platte muss natürlich entsprechend auf Maß gebracht werden.

Trockene Wand verfugen
© Jan Schönmuth

Schritt 4/6: Trockene Wand verfugen

Mit der Fugenkelle verfugen Sie die bereits durchgetrocknete Wand. Achten Sie darauf, dass der Mörtel nicht zu flüssig ist.

Überschüssigen Mörtel von Wand nehmen
© Jan Schönmuth

Schritt 5/6: Überschüssigen Mörtel von der Wand nehmen

Ein Handfeger hilft, nach kurzem Antrocknen der Fugen, überschüssigen Mörtel von der Wand zu nehmen.

Fensterbrett einfügen
© Jan Schönmuth

Schritt 6/6: Fensterbank einsetzen

Die Fensterbank wird auch hier mit Fliesenkleber eingesetzt. Planen Sie unbedingt ein kleines Gefälle von der Wand weg ein!

Nach dem Fenster einbauen alles noch verfugen und eine zur Fassade passende Außenfensterbank einpassen. Fertig ist das neue Fenster. 

Nach dem Trocknen kann man die Wand mit Zementschleier-Entferner behandeln.

Nach diesem Vorgehen können Sie in fast jede Wand ein neues Fenster einbauen. Vielleicht möchten Sie ja etwas mehr Licht in Ihrer sonst dunklen Garage haben. Wir wünschen gutes Gelingen.

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