Gartenpraxis

Hochbeet anlegen - ganz einfach!

Ein Hochbeet ermöglicht rückenschonendes Gärtnern und findet auch auf Terrasse und Balkon Platz. Lesen Sie hier, was Sie beachten müssen, wenn Sie ein Hochbeet anlegen und befüllen.

Hochbeet selber bauen
Mit einem Hochbeet sprießen auch auf kargen Böden knackige Salate und leckere Erdbeeren – und das ganz ohne spätere Rückenbeschwerden.© Pixabay

Hier erfahren Sie, wie ein Hochbeet anlegen, wie Sie das Hochbeet richtig befüllen und wie Sie das Hochbeet bepflanzen.

Unabhängig von der Bodenqualität lassen sich im Hochbeet Gemüse und Kräuter für die gesunde Küche ziehen.

Wie Sie die 6 häufigsten Fehler beim Gärtnern im Hochbeet vermeiden, erfahren Sie hier.

Zudem sind die Erträge höher als beim klassischen Gemüsebeet – die Erntezeit setzt früher ein und endet später im Jahr.

Hochbeet anlegen: der richtige Standort

  • Suchen Sie in Ihrem Garten einen möglichst sonnigen Platz für das Hochbeet.
  • Idealerweise fallen weder Baum- noch Hausschatten auf das Hochbeet.
  • Richten Sie es in Nord-Süd-Richtung aus, die kurzen Seiten sollten nach Osten und Westen zeigen.

Sie können das Hochbeet auch als Gestaltungselement nutzen. Außerdem können Sie mehrere Hochbeete so anordnen, dass sich daraus ein ganz eigener Gartenteil ergibt. In den richtigen Maßen sind Hochbeete auch für den Balkon geeignet. Mit Gräsern bepflanzt sind Hochbeete auf dem Balkon ein effektiver Sichtschutz.

Hochbeet anlegen: die richtige Größe

  • Wer gern im Sitzen gärtnern möchte, liegt mit einer Hochbeethöhe von 50 bis 65 Zentimetern richtig. 
  • Wenn Sie im Stehen gärtnern, sollte der obere Beetrand auf der Höhe des Beckenkamms liegen, also bei 85 bis 100 Zentimetern.
  • Die Tiefe richtet sich nach der Armlänge: Ist das Beet nur von einer Seite aus zugänglich, beträgt sie 60 bis 70 Zentimeter, bei beidseitig zugänglichen Beeten darf es die doppelte Tiefe sein.

Hochbeet aus Holz selber bauen

Hochbeet selber bauen - Hochbeet aus Holz
© Beckmann

Die meisten Hochbeete sind aus Holz gebaut. Denn aus Bohlen oder Kanthölzern lässt sich ein Hochbeet schnell und einfach aufbauen.

Zum Bau eines Hochbeetes sollten Sie immer Bretter aus witterungsbeständigem Holz verwenden. Besonders geeignet ist Lärche, Douglasie oder Robinie. Ebenfalls gut geeignet, sind Siebdruckplatten oder druckimprägniertes Holz.

>>> Unsere ausführliche Bauanleitung: Hochbeet bauen

Hochbeete aus Stein selber bauen

Hochbeet selber bauen - Zeichnung
© Tillmann Straszburger

Auch wenn sich ein Hochbeet aus Stein nicht so schnell aufbauen lässt, wie eins aus Holz, so hat die steinerne Variante dennoch einige Vorzüge aufzuweisen:

  • Die Steine speichern Sonnenwärme und geben diese in der Nacht an ihre Umgebung ab: das verlängert die Vegetationsperioden im Frühjahr und Herbst zusätzlich.
  • Hochbeete aus Stein sind haltbarer als jene aus Holz.
  • Auch wenn das Aufbauen der Steinmauern länger dauert, macht den Steinen die Feuchtigkeit nichts aus.

Vermoosen die Steine mit der Zeit, kann man sie im Frühjahr oder Herbst einfach mit einem Hochdruckreiniger* reinigen. Wer den urwüchsigen Charakter gern hat, kann aber auch Hauswurzen in die Natursteinwände pflanzen. Die Dickblattgewächse bilden mit der Zeit hübsche Rosetten-Polster aus.

Zudem bietet das Hochbeet aus Natursteinen einen idealen Rückzugsort für kleine Salamander und Eidechsen, die die gespeicherte Sonnenwärme der Steine besonders zu schätzen wissen.

Hochbeet aus Porenbeton selber bauen

Wenn es besonders schnell gehen soll, der kann sein Hochbeet aus Porenbetonsteinen bauen. Der Vorteil dieser Steine: Sie können einfach mit einer Handsäge auf die passende Größe zugeschnitten werden.

Übrigens: Porenbeton eignet sich auch gut für den Bau von Gartenmöbeln

Porenbeton ist zudem leicht – daher können relativ große Steine verbaut werden, wodurch der Hochbeetbau schnell vonstattengeht.

Achtung: Porenbeton ist nicht frostfest und muss daher innen und außen verputzt und gestrichen werden.

​Hochbeet aus Kunststoff selber bauen

Bei Hochbeeten aus Kunststoff handelt es sich meist um Bausätze.

  • Die Bauelemente sind witterungsfest und leicht.
  • Das ist besonders praktisch, wenn das Hochbeet öfter einmal den Standort wechseln soll.
  • Die Kunststoff-Elemente lassen sich beliebig oft auf und abbauen.

Hochbeet selber bauen

  • Achten Sie bei einem Hochbeet aus Holz immer auf ausreichend stabilisierende Pfosten an den Seitenwänden.
  • Die Wände der Konstruktion müssen einiges an Innendruck aushalten und dürfen sich nicht mit der Zeit nach außen biegen.
  • In regelmäßigen Abständen gesetzte Pfosten können das verhindern. 
  • Damit das Holz länger der Feuchtigkeit standhält, kann man es mit Holzschutzfarben streichen.

Zusätzlich dazu sollte das Hochbeet an den Seitenwänden mit einer wasserfesten Teichfolie* ausgekleidet werden. Das schützt das Holz vor der Feuchtigkeit im Beet. Wühlmäuse und Maulwürfe sind im Hochbeet nicht gern gesehene Gäste: Um zu verhindern, dass die kleinen Nager sich im Beet breit machen, wird der Hochbeetboden mit einem feinen Drahtgeflecht ausgelegt.

>>> Unsere ausführliche Bauanleitung: Hochbeet bauen

Damit es noch schneller geht, brauchen Sie hochwertiges, leistungsstarkes Werkzeug. Die besten Angebote für Stichsägen finden Sie hier:

Anzeige

Hochbeet anlegen - Anleitung im Video

Hochbeet befüllen - Der richtige Schichtaufbau

Hochbeet selber bauen -Aufbau
© Tillmann Straszburger
  • Die unterste Schicht bilden grobe Strauch- und Baumabschnitte. Diese sorgen für die Belüftung von unten.
  • Darüber werden Rasensoden mit Wurzeln nach oben gelegt. Alternativ eignen sich Grasschnitt, Stroh, Kleintier-Einstreu oder Pappkarton.
  • Darauf verteilen Sie als zweite Schicht gehäckselten Strauchschnitt, Laub und Grünabfälle.
  • Die dritte Schicht besteht aus grober Gartenerde und Kompost.
  • Die oberste Schicht ist die eigentliche Vegetationsschicht und wird mit Blumenerde oder fertiger Komposterde befüllt. 
Übrigens: Die Zersetzung erhöht die Bodentemperatur um bis zu 8 °C – zum Vorteil des Gemüses. Der frisch entstehende Kompost ist so nährstoffreich, dass man ohne Nachdüngen auskommt.

Hochbeet bepflanzen

  • In den ersten zwei Jahren werden sehr viele Nährstoffe freigesetzt, das ist ideal für Starkzehrer wie Tomaten oder Zucchini.
  • Die Nährstoffkonzentration nimmt mit den Jahren ab, ab dem dritten Jahr pflanzt man besser Mittelzehrer wie Salat, Spinat, Zwiebel oder Karotten.
  • Ab dem fünften Jahr können Sie Schwachzehrer wie Kräuter oder Sommerblumen ins Hochbeet pflanzen.
  • Idealerweise pflanzen Sie dann auch Bohnen und Erbsen: Hülsenfrüchte binden über ihre Wurzeln symbiotisch mit Bakterien Stickstoff aus der Luft. Dadurch verbessern sie den Nährstoffgehalt des Bodens.

Manche Pflanzen wachsen gern nebeneinander, manche eher nicht. In dieser Übersicht finden Sie gute und schlechte Nachbarn.

Hochbeet - Gute- und schlechte Nachbarn

Für einen guten Ertrag sollten Sie zudem auf die richtige Fruchtfolge achten. Pflanzenarten einer Familie sollten möglichst nicht in aufeinanderfolgenden Jahren an die gleichen Stellen gepflanzt werden: 

Hochbeet selber bauen - Pflanzfolge
© Tillmann Straszburger

Hochbeet pflegen

  • Mit zunehmender Zersetzung sinkt der Boden stetig, man muss also die Gartenerde-Kompost-Mischung jährlich neu auffüllen.
  • Dann wird auch das Düngen mit Guano oder Horn- und Knochenmehl wichtig.
  • Eine "arbeitsärmere" Variante des Hochbeet-Aufbaus besteht in einer Bodenfüllung aus Bauschutt oder günstigen Drainagerohren mit Platz für eine obere Schicht aus 0,5 Metern Gartenboden.
  • Feinkompost als Zusatz sorgt darin für Nährstoffe und Bodenleben. Dadurch erspart man sich das jährliche Nachfüllen des Hochbeets, weil das Erdniveau bequem auf einer Höhe bleibt.

Die Wahl des richtigen Materials hängt ganz individuell von Ihren Bedürfnissen ab. Aber ob nun Holz, Stein oder Kunststoff. Ein Hochbeet verspricht viel Freude und Spaß an selbstgepflanzten Nutzpflanzen.  

In diesem Text verwenden wir sogenannte Affiliate-Links. Produkte, die mit einem Stern (*) gekennzeichnet sind, können Sie käuflich erwerben. Kommt der Kauf zustande, erhalten wir eine kleine Provision. Sie bezahlen deshalb jedoch nicht mehr für die Produkte als üblich. Mehr zum Thema Affiliate finden Sie hier.

Die neue Ausgabe ist da: selber machen – Jetzt kaufen!
U1_12_24