Gartenpavillon selber bauen: Rundum-Ausblick ins Grüne
Nach wie vor ist der kleine Gartenpavillon das lauschigste Plätzchen für den sommerlichen Nachmittagstee. Unser Modell bietet dazu Raum für Gäste und einen ungetrübten Ausblick ins Grüne. Nachgebaut und hereinspaziert!
Bei einem klassischen Gartenpavillon müssen auch versierte Selbermacher um mehrere Ecken denken: Sechs oder acht Ecken hat eine solche Laube in der Regel, um die Grundfläche so klein wie möglich zu halten. Umso wichtiger ist es, in den konstruktiven Details möglichst einfach und unkompliziert zu bleiben. In unserem Falle ist das achteckige Dach einfach nachzubauen, weil wir auf die schwierigen, weil mehrfach schrägen Schnitte verzichteten.
Gartenpavillon bauen: Überschaubare Kosten
Um nicht nur den Aufbau, sondern auch die Kosten überschaubar zu halten, verwendeten wir für unseren Gartenpavillon Fichtenholz als sogenanntes KVH (Konstruktionsvollholz) als Baumaterial. Die acht Pfosten sind in Leimholz gewählt, die sind erstens dimensionsstabil und bieten zudem eine gute optische Qualität ohne Schälkante und (sonst zulässige!) Bläue.
Fichtenholz müssen Sie allerdings mit Bläueschutz und Wetterschutzfarbe gegen die Witterung schützen. Im Bodenbereich sollten Sie für die Nut- und Federdielen auf Lärchenholz zurückgreifen. Das ist etwas härter als Fichte, und Sie müssen es nicht oberflächenbehandeln, was bei einem Bodenbelag immer etwas schwierig ist.
Die Firstplatte hält alle Sparren zusammen
Die beiden Grundmaße, aus denen sich der gesamte Grundriss von selbst ergibt, sind zum einen die 90 cm Breite der Rankgitter, die wir als Zierelement in vier der acht Wände einbauen, und die 110 cm Durchgangsbreite zwischen zwei Pfosten. Falls Sie nicht unserern Bauplan zu diesem Gartenpavillon bestellen, empfehlen wir Ihnen, sich zumindest eine Hälfte des Grundrisses im Maßstab 1:1 oder 1:2 auf eine Spanplatte aufzureißen.
Das gilt besonders für die Platzierung des Pfettenkranzes, der ähnlich einem Ringanker die acht Pfosten miteinander verbindet. Diese Pfetten sind verdeckt überblattet, um von der Vorderansicht kein Hirnholz zu sehen. Da die überblatteten Pfettenstöße, die darunter stehenden Pfosten und die darauf aufliegenden Sparren später mit einer 10 mm-Gewindestange und Muttern verbunden werden sollen, ist hier absolute Maßarbeit angesagt.
Gartenpavillon befestigen und abdichten
Für die Befestigung der Bodenhölzer an den Pfosten benötigen Sie sogenannte Balkenschuhe (Typ B). Diese Beschläge sind auf der Innenseite der Schuhe zu nageln. Den Bodenbelag aus Nut- und Federbrettern nageln Sie dann auf die Bodenhölzer auf.
Das Dach ist eine zweischalige Konstruktion aus Rauspund auf den Sparren und einer darauf aufliegenden Stülpschalung aus schmalen Glattkantbrettern. Die untere Schalung dient der Aussteifung des Gartenpavillons, die obere Schicht ist lediglich optisches Element. Die acht Dachgrate erhalten zur wasserfesten Abdichtung eine T-förmige Holzleiste.
Um dem Ganzen Farbe und Schutz zu geben, ist ein Anstrich mit deckender Wetterschutzfarbe angesagt. Die Farbe ist so elastisch eingestellt, dass selbst hohe Oberflächentemperaturen im Hochsommer sie nicht zum Reißen und Abplatzen bringen. Vorab müssen Sie alle Fichtebauteile mit einem Bläueschutzanstrich versehen.
Bauplan für den Garten-Pavillon
© Tillman Straszburger
Bauanleitung Garten-Pavillon
Schritt 1/14: Fundamentlöcher ausrichten
Die Fundamentlöcher für die Pfosten müssen genau ausgerichtet sein. Eine Schablone aus Latten hilft dabei. Anschließend bohren Sie die Sacklöcher für die Dollen der Pfostenschuhe sowie für die Sicherungsmuttern der Gewindestangen.
Schritt 2/14: Pfosten auf Pfostenschuhe schrauben
Die Pfosten (10 x 10 cm) werden auf Pfostenschuhe mit durchgehender Dolle geschraubt. Verwenden Sie Edelstahlschrauben, damit das Holz sich nicht verfärbt.
Schritt 3/14: Pfosten befestigen
Mit Hilfe der Schablone werden die Pfosten so über den 60 cm tiefen Fundamentlöchern befestigt, dass die Dollen in die Löcher ragen. Estrichbeton anmischen, in das Loch füllen und mindestens fünf Tage lang aushärten lassen.
Schritt 4/14: Markierte Bereiche herausarbeiten
Den Pfettenkranz aus acht Kanthölzern überblatten Sie unter 22,5°. Mit Stechbeitel und Hammer werden die markierten Bereiche herausgearbeitet.
Schritt 5/14: Loch bohren
In der Mitte der Überblattung bohren Sie ein Loch für die Gewindestange, die die Verbindung zum Pfosten sicher stellt.
Schritt 6/14: Überblattungsflächen verleimen
Beim Aufsetzen auf Pfosten und Gewindestange werden die Überblattungsflächen der Pfetten mit PU-Leim verleimt.
Schritt 7/14: Sicherung durch Muttern und Unterlegscheiben
Das untere Ende der Gewindestangen sichern Sie durch durch Muttern und Unterlegscheiben.
Schritt 8/14: Aufstellen der Konstruktion
Beim Aufstellen sichern Sie die Konstruktion vorläufig mittels diagonal befestigter Latten.
Schritt 9/14: Sparren verschrauben
Die Sparren werden an der Firstplatte, dem Herzstück der Dachkonstruktion, verschraubt. Die Sparren laufen nicht bis in den Firstpunkt, um schwierige Winkelschnitte zu vermeiden.
Schritt 10/14: Unterkonstruktion befestigen
Die Unterkonstruktion wird mittels Lochplatten und Balkenschuhen sowie Ankernägeln an den acht Pfosten befestigt.
Schritt 11/14: Brüstungsbretter in Form bringen
Um die Brüstungsbretter in Form zu bringen, presst man mehrere mit Schraubzwingen zusammen und sägt dann mittels Handkreissäge Dreiecke auf beiden Seiten heraus.
Schritt 12/14: Brüstungsbretter lackieren
Die zuvor mit Holzschutzgrund behandelten Brüstungsbretter sollten mindestens zweimal im gewünschten Farbton lackiert werden.
Schritt 13/14: Dachschalung aufnageln und zuschneiden
Die grundierte Dachschalung nageln sie mit Überstand auf und schneiden diesen per Handkreissäge auf Maß.
Schritt 14/14: Dacheindeckung aufnageln
Die eigentliche Dacheindeckung besteht aus grundierten und zweimal gestrichenen Glattkantbrettern (9,4 cm x 1 cm), die überlappend auf die Schalung genagelt und durch jeweils eine mit Universaldichtung versehene T-Leiste auf jedem Sparren abgedichtet werden.