Igelhaus bauen Schritt für Schritt
Igel im Garten brauchen einen sicheren Platz zur Aufzucht der Jungen und zum Überwintern. Wir zeigen, Wie Sie Schritt für Schritt ein Igelhaus bauen können.
Mit unserer Anleitung können Sie ganz einfach ein Igelhaus bauen. Außerdem geben wir Tipps, wie Sie die Tiere im Herbst füttern können, wie Sie Igel richtig überwintern und wie Sie sie im Frühling unterstützen können.
Igelhaus bauen – diese Punkte sind wichtig
- Das sollten Sie beim Igelhaus-Bauen beachten
- Maße und Bauplan
- Igelhaus bauen Schritt für Schritt
- Igel überwintern – Was ist zu beachten?
- Das Igelhaus nach dem Winterschlaf
- Das Igelhaus als Nest
Das sollten Sie beim Igelhaus-Bauen beachten
- Als Dach des Igelhauses haben wir eine dünn besandete rote Dachpappe* gewählt. Sie wird einfach von unten am klappbaren Deckel fest getackert. Denkbar ist auch dicke Teichfolie*aus dem Gartenmarkt, die es in einem unauffälligen dunklen Grünton gibt.
- Wer möchte, kann das Igelhaus auch farbig gestalten. Dabei sollten Sie jedoch auf umweltfreundliche Lacke* mit dem Blauen Engel achten.
- Attraktiv ist auch eine Verkleidung mit Naturmatten*, dann gliedert sich die Behausung perfekt in eine schattige Gartenecke ein und der Igel fühlt sich noch geborgener.
Igelhaus bauen – Maße und Bauplan kostenlos herunterladen
- Eingang (A): Ein schmaler Eingangsbereich hindert Katzen am Betreten. Auch Wanderratten haben keine Chance: Eine leichtgängige Klappe erweckt ihr Misstrauen und hält sie vom Futter fern.
- Speisekammer (B): Im Speisesaal wird spezielles Futter für Igel gereicht. Da die Tiere vorne kauen und hinten verdauen, erleichtern einige Lagen geknicktes Zeitungspapier die Reinigung ganz wesentlich.
- Schlafplatz (C): Durch einen kleinen Durchgang kommen die Igel ins Schlafgemach: Sie bauen sich gern ihr Nest aus zerknülltem Zeitungspapier.
Alle Maße in Zentimeter
Am besten gelingt Ihr Igelhaus mit dem richtigen Werkzeug. Hier finden Sie Stichsägen zum Bestpreis:
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Igelhaus bauen Schritt für Schritt
Haben Sie alle benötigten Materialien, können Sie mit dem Aufbau beginnen.
Schritt 1/10: Maße einzeichnen
Tragen Sie auf einer Fichtenleimholzplatte (B 70 x T 40 cm) die Maße per Anschlagwinkel, Bleistift und Stahllineal auf. Das Stahllineal dient – hochkant gebogen – zum Auftragen der Schwünge an den Seiten der Vorder- und Rückfront.
Schritt 2/10: Bauteile mit Stichsäge aussägen
Alle Teile dann mit einer Stichsäge zuschneiden. Vorher die Wendepunkte mit einem 10mm-Holzbohrer vorbohren.
Schritt 3/10: Kanten brechen
Alle Kanten werden mit einem 60er-Schleifpapier gebrochen.
Schritt 4/10: Klappe anbringen
Die Klappe gegen das Eindringen von Wanderratten muss zu beiden Seiten frei schwingen können – sie wird mit kleinen Scharnieren angeschraubt.
Schritt 5/10: Verbindung aller Bauteile mit Schnellbauschrauben
Alle zugesägten Teile werden nun mit 3,5 x 45mm Schnellbauschrauben zusammengebaut.
Schritt 6/10: Dachpappe zuschneiden
Das Dach ist aus besandeter Dachpappe. Ihre Ecken werden mit einem Cuttermesser ausgeschnitten, damit sie später nicht übereinanderliegen und brechen.
Schritt 7/10: Dachpappe tackern
Mit dem Handtacker und langen Klammern aus Edelstahl die Dachpappe auf der Fichtenleimholzplatte befestigen.
Schritt 8/10: Dach mit Klavierband befestigen
Das Dach wird mit einem Klavierband aus Messing festgeschraubt. Man legt die Platte auf den Boden, positioniert das Haus entsprechend eingerückt und schraubt dann alles fest. Der Überstand beträgt 5 cm.
Schritt 9/10: Aufsteller für das Dach
Der Aufsteller hält das Dach bei der Reinigung des Innenraumes. Dafür rastet die Leiste 14x14 mm im 6 mm tiefen Sackloch (20mm-Forstner-Bohrer). Ein Zwischenbodenhalter (weiß) dient als Auflager.
Schritt 10/10: Fertiges Igelhaus
Das Igelhaus ist fertig und kann nun an einer gewünschten Stelle im Garten positioniert werden. Achten Sie darauf, dass das Igelhaus vor Regen und Schnee geschützt, aber nicht der direkten Sonne ausgesetzt ist.
Manchmal reicht es übrigens auch schon aus, gefallenes Laub aufzuhäufen. Damit schaffen Sie ein Winterquartier für Igel ohne großen Aufwand. Was Sie außerdem beachten sollten, wenn Sie Laub im Garten beseitigen möchten, lesen Sie hier.
Igel überwintern – Was ist zu beachten?
Wenn ein junger Igel noch zu wenig auf die Waage bringt und Sie den Igel auf seine Überwinterung vorbereiten wollen, können Sie zufüttern. Dabei ist folgendes zu beachten:
- Geben Sie die Nahrung in ein flaches und stabiles Schälchen.
- Hochwertiges Katzennassfutter ohne Gelee, gekochtes und ungewürztes Rührei sowie ungewürztes, angebratenes Hack ist gut verträglich und gesund. Igel sind Fleischfresser, so sollte die Nahrung der Igel-Pfleglinge fett- und eiweißreich sein.
- Täglich frisches Wasser kommt daneben. Geben Sie dem Igel niemals Milch! Igel haben eine Laktoseintoleranz und können den Milchzucker nicht verdauen. Das führt zu schlimmen Bauchschmerzen und Durchfall.
- Spülen Sie die Schalen vor jedem Füllen mit heißem Wasser sauber.
- Im nebenliegenden Schlafgemach bauen sich die Igel gern ihr kugeliges Schlafnest. Dafür eignet sich in Stücke gerissenes, zerknülltes Zeitungspapier am besten. Im Gegensatz zu feinem Heu für Kleintiere zieht es über den Winter kaum Feuchtigkeit und bildet so keinen Schimmel.
Damit das Futter nicht von anderen Tieren geraubt wird, bietet sich natürlich ein kleines Häuschen an. Bei unserem Igelhaus können Sie das Dach mit einfachen Scharnieren versehen, um so von oben hineingreifen zu können.
Achten Sie darauf, dass das Igelhaus vor Regen und Schnee geschützt, aber nicht der Sonne ausgesetzt ist. Ansonsten könnte der Igel, sobald sich das Nest erwärmt, zu früh aus seinem Winterschlaf erwachen – mit schlimmen Folgen: Im Winter findet er kein Futter und könnte verhungern.
Die jungen Igel gehen im Laufe des Novembers in den Winterschlaf. Dass es soweit ist, merken Sie daran, dass das Futter im Laufe einer Woche nicht mehr aufgebraucht wird.
Das Igelhaus nach dem Winterschlaf
Ab Mitte April bis Anfang Mai erwachen die Tiere wieder aus dem Tiefschlaf. Auch jetzt kommt das gebaute Igelhaus zum Einsatz, denn in den meisten Gärten gibt es im Frühjahr nur wenig zu fressen.
Leider starten immer noch viele Gartenbesitzer bei den ersten Sonnenstrahlen im April den großen Frühjahrsputz: Der Garten wird von Laub und Pflanzenresten befreit. Übrig bleibt geharkter, kahler Boden.
Je mehr Laub also im Garten liegen bleibt, desto reicher ist für die Tiere der Tisch gedeckt. Spinnen, Käfer und Schnecken werden bevorzugt. Je naturnäher also ein Garten gestaltet ist, desto leichter fällt die Nahrungssuche. Schon wenige Veränderungen machen den Garten igelfreundlicher.
Das Igelhaus als Nest
Oft baut eine Igelmutter ab Juli ein Nest und zieht ihre Jungen groß. Schön, wenn sie dafür ab Ende Mai frisches Bettzeug bekommt – bis dahin sollte das alte Winternest durch neue Zeitung ersetzt sein.
Noch bis Oktober schlafen hier die Jungigel auch ohne die Mutter, bis sie sich im Garten unter großen Laub- und Reisighaufen ihr eigenes Winterquartier bauen. Oder eines der Jungen bleibt gleich im Haus – die Tiere sind ja Einzelgänger – und macht es sich hier für die kalten Monate wieder gemütlich.
Besonders sinnvoll sind Laub- und Reisighaufen, die man in einer schattigen Gartenecke, unter Sträuchern oder Koniferen aufschüttet. Sie dienen als idealer Unterschlupf und Ausweichquartier über fast das ganze Jahr. Will man sie umsetzen, bietet sich der Juni an, damit man die Igel nicht stört.
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