So schützen Sie sich vor der Auwaldzecke
Die Auwaldzecke wurde vermutlich in den 1970er Jahren nach Deutschland eingeschleppt. Neben FSME kann sie auch gefährliche Zoonosen übertragen. Wir erklären, woran Sie die Auwaldzecke erkennen und wie Sie sich schützen.
Ursprünglich stammt die Auwaldzecke aus Norditalien, Österreich und Ungarn, wurde aber schon in den 1970er Jahren vermutlich durch Hunde nach Deutschland eingeschleppt. Mittlerweile ist sie in ganz Deutschland verbreitet. Die Tiere sind widerstandsfähig gegen Kälte und können auch harte Winter überstehen. Deshalb wird sie auch Winterzecke genannt.
Auwaldzecke erkennen
Auwaldzecken werden etwa 5 Millimeter groß und können vollgesogen eine Größe von bis zu 16 Millimetern erreichen. Damit sind sie zwar kleiner als die Hyalomma-Zecke, aber größer als der Gemeine Holzbock.
Die Auwaldzecke ist leicht zu erkennen an ihrem weiß-braun marmorierten Rückenschild. Dieser bedeckt bei den Männchen den ganzen Körper, bei den Weibchen hingegen lediglich das vordere Körperdrittel.
Wie gefährlich ist die Auwaldzecke?
Die Auwaldzecke besiedelt bevorzugt feuchte Gebiete wie Auwälder und Moore, aber auch Laubwälder. Sie befällt bevorzugt Wildtiere wie Rehe, Hasen und Füchse, aber auch Pferde, Kühe, Schafe und Hunde. Dabei kann sie verschiedene Krankheiten übertragen, auch an den Menschen:
- Dazu zählen vor allem die Babesiose des Hundes oder Hundemalaria, zu deren Hauptüberträgern die Auwaldzecke zählt. Außerdem überträgt sie die Pferdepiroplasmose.
- Die Auwaldzecke überträgt auch die Tularämie oder Hasenpest übertragen. Diese Krankheit kann auch auf den Menschen übertragen werden und unterliegt in Deutschland der Meldepflicht.
- Laut dem Epidemiologischen Bulletin des Robert-Koch-Instituts von 27. April 2017 kann die Auwaldzecke den Menschen mit FSME infizieren.
- Über den Kot infizierter Schafe kann die Auwaldzecke außerdem das Q-Fieber übertragen. Der Erreger kann im Staub von Ställen jahrelang überleben und ruft eine neuartige Zoonose hervor, gegen die es bislang noch keinen Impfstoff gibt. Auch das Q-Fieber ist eine in Deutschland meldepflichtige Infektionskrankheit.
- Wie die Hyalomma-Zecke kann auch die Auwaldzecke Fleckfieber übertragen.
Schutz vor Auwaldzecken
Egal ob Auwaldzecke, Hyalomma-Zecke oder einfach der gemeine Holzbock: Gegen Zecken schützen Sie sich am besten, indem Sie sich jedes Mal gründlich absuchen, wenn Sie aus der Natur oder aus dem Garten kommen.
Dazu können einige Vorsichtsmaßnahmen helfen, sich gegen die Auwaldzecke zu schützen:
- Tragen Sie feste, geschlossene Schuhe sowie helle, geschlossene Kleidung, wenn Sie im Garten arbeiten oder einen Spaziergang durch Wald und Wiesen machen.
- Wechseln Sie die Kleidung sofort, wenn Sie nach Hause kommen.
- Meiden Sie Wiesen mit hohem Gras sowie Gebüsche.
- Suchen Sie Ihren Körper gründlich auf Zecken ab. Hier verraten wir, wie Sie Zecken selber entfernen.
- Zeckenschutzmittel wirken abschreckend auf Zecken. Im Handel gibt es eine große Auswahl an Anti-Zecken-Mitteln. Hier zeigen wir Ihnen, wie Sie ein wirksames Zeckenschutzmittel selber machen können.
Auwaldzecke: Haustiere schützen
Nicht nur Menschen, sondern vor allem unsere Haustiere sind durch die Auwaldzecke gefährdet. So können sich Hunde bei der Auwaldzecke mit Hundemalaria anstecken, während Nager und Hasenartige von der Hasenpest befallen werden können. So schützen Sie Ihr Haustier:
- Zeckenhalsbänder oder Spot-on-Anwendungen beugen Zecken vor. Fragen Sie Ihren Tierarzt um Rat.
- Wenn das Tier er zulässt, können Sie es auch regelmäßig nach Zecken absuchen und diese entfernen.
Der beste Schutz gegen Zecken aller Art ist Aufmerksamkeit und umsichtiges Verhalten. Das gilt für heimische Zecken wie den gemeinen Holzbock als auch für neu angesiedelte Zeckenarten wie die Auwaldzecke.