Zecken richtig entfernen: Das ist zu beachten
Nicht selten kommt es vor, dass man trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dennoch von einer Zecke gestochen wird. Jetzt ist schnelles Handeln gefragt, denn Zecken können Krankheiten übertragen. Worauf Sie bei einem Zeckenstich achten müssen und wie Sie Zecken richtig entfernen, erfahren Sie hier.
Nicht nur Tiere werden häufig von Zecken gestochen – auch auf Menschenhaut können sich die kleinen Spinnentiere festsetzen. Das Problematische an einem Zeckenstich ist vor allem die Wahrscheinlichkeit, dass Krankheiten wie FSME-Viren oder Borrelien übertragen werden können.
Lesen Sie hier, wie Sie sich vor der Auwaldzecke schützen können.
So sollten Sie beim Entdecken einer Zecke schnell handeln und diese sofort entfernen. Doch meist wird der Stich nicht sofort bemerkt. Grund dafür ist eine Art Betäubungsmittel, welches die Zecke über ihren Speichel in die Wunde absondert. Damit verschafft sie sich ein Zeitfenster, um ungestört das Blut ihres Opfers aufzusaugen.
Den dafür nötigen Halt bekommt sie von kleinen Widerhaken, die sich an ihrem Stechapparat befinden. Diese sorgen auch dafür, dass sich das Entfernen der Zecke in manchen Fällen als schwierig erweisen kann, wenn man nicht genau weiß, wie.
>>> Ungeliebte Urlaubsmitbringsel: Bettwanzen bekämpfen
Zecken richtig entfernen mit Zeckenzange, -karte und Co.
Zur Entfernung von Zecken gibt es verschiedene Hilfsmittel. Am einfachsten gelingt es mit einer spitzen Pinzette oder einer speziellen Zeckenkarte, Zeckenpinzette oder Zeckenschlinge, auch als Zeckenlasso bekannt. Diese Werkzeuge bekommen Sie zum Beispiel in der Apotheke.
Wenn Sie keines davon zur Hand haben, können Sie im Notfall auch Ihre Fingernägel benutzen – dabei sollten Sie jedoch stark darauf achten, sie gut greifen zu können.
Außerdem sollten Sie die Zecke niemals nur am Köper greifen, sondern möglichst hautnah langsam und kontrolliert herausziehen! So wird verhindert, dass ihr Kopf abreißt und dieser in der Wunde stecken bleibt.
Zeckenzange:
Die Zeckenzange funktioniert ähnlich wie eine Pinzette. Um die Zecke richtig zu entfernen, führen Sie die Zange hautnah an sie heran und greifen sie möglichst weit unten. Achten Sie darauf, den Köper nicht zu quetschen! Schließen Sie die Zange und ziehen die Zecke gerade nach oben.
© Angela Rohde - stock.adobe.com
Zeckenkarte:
Greifen Sie die Zecke mit der V-förmigen Aussparung der Karte. Hier ist dringend zu beachten, welche Größe das V hat. Ist die Aussparung zu groß, könnte die Zecke nicht gut gegriffen werden und sich das Entfernen als schwierig erweisen.
Anders als bei der Zange oder dem Lasso wird bei der Karte die Zecke nicht nach oben weggezogen, sondern mehr geschoben. Die Karte dient dabei als eine Art Hebel.
Zeckenlasso:
Auch bei dem Zeckenlasso gilt, die Zecke hautnah herauszuziehen. Dazu legen Sie das Lasso auf der betroffenen Hautstelle um die Zecke herum und ziehen die Schlinge zu, während Sie den Griff senkrecht halten. Im Anschluss entfernen Sie die Zecke mit einer geraden Ziehbewegung nach oben.
Zecke entfernen: So nicht
Rund um das Zecken entfernen gibt es einige Mythen, die sich leider ziemlich hartnäckig halten.
Beispielsweise sollten Sie eine Zecke niemals herausdrehen. Das kann dazu führen, dass der Kopf abgedreht wird, in der Wunde stecken bleibt und sich so eine Entzündung oder im schlimmsten Fall eine Krankheit bilden kann.
Auch von Hausmitteln wie Öl, Alkohol, Desinfektionsmittel, Kleber oder Nagellackentferner wird dringend abgeraten. Zwar kann die Zecke diese Mittel nicht leiden, sie könnten aber auch damit bewirken, dass sie ihren Darm in der Wunde entleert und so Krankheitserreger wie zum Bespiel Borrelien absondert.
Zecke entsorgen: So geht’s
Nachdem Sie eine Zecke erfolgreich entfernt haben, geht es an die Entsorgung. Leider handelt es sich um einen sehr hartnäckigen Parasiten, der von einem festen Körper geschützt wird und sich immer wieder den Weg zu einer neuen Nahrungsquelle sucht.
Daher sollten Sie die Zecke niemals einfach nur in den Hausmüll schmeißen. Sie könnte wieder herauskrabbeln. Auch wird davon abgeraten, sie in der Toilette herunterzuspülen. Tatsächlich schaffen Zecken es sogar, einen Waschmaschinengang bei 40 Grad zu überleben.
Um sicher zu gehen, dass die Zecke auch wirklich unschädlich gemacht wurde, hat es sich bewährt, diese zu verbrennen. Zudem gibt es die Variante, Zecken in hochprozentigen Alkohol oder Desinfektionsmittel zu ertränken, oder sie mit einem harten Gegenstand zu zerdrücken.
Sobald die Zecke richtig entfernt wurde, desinfizieren Sie die betroffene Hautstelle mit Alkohol oder einer jodhaltigen Salbe. Zudem sollten Sie auch den restlichen Körper absuchen – eine Zecke kommt selten allein.
Unmittelbar nach einem Zeckenstich kann es zu Rötungen der Haut kommen. Diese sollte jedoch innerhalb weniger Tage abklingen. Ist das nicht der Fall, suchen Sie umgehend einen Arzt auf.
Auch bei grippeartigen Erscheinungen wie Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen usw. sollte sich der Betroffene an einen Arzt wenden.
Sollte etwas von der Zecke in der Haut zurückbleiben, ist das nicht gleich ein Grund zur Panik. Oft wird dieser Rest vom Körper auf natürliche Weise abgestoßen. Fühlen Sie sich aber dennoch unwohl oder trauen sich nicht zu, die Zecke richtig zu entfernen, können Sie das jederzeit von einem Arzt machen lassen.
Schon gelesen? Eichenprozessionsspinner: Wie gefährlich ist er wirklich?